Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

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Beeindruckender ist da schon der weite Blick über die Extremadura vom Burgberg

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Bevor ich den Rückweg antrete, spende ich der Jungfrau Maria in der kleinen Kapelle ein Dutzend Kerzen als Dank für die freundliche Hilfe beim Aufrichten der Domi.

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Als ich aus der Kapelle ins Freie trete, erinnern mich starke Gewitterböen daran, mich rasch aus dem Staub zu machen. Auf der Heimreise erlebe ich das, was ich in den kommenden Tagen als „tägliche Flucht vor dem Gewitter“ bezeichnen werde. Unterwegs treffen mich mehrere Schauer; sie sind aber nie so stark, dass ich die ungeliebte Regenpelle überstreifen muss. Das blöde Navi führt mich auf Umwegen nach Hause. Es ist, wie ich später bemerke, auf kürzeste Reisezeit eingestellt – und nicht auf kürzeste Strecke. Auf dem Platz werde ich dies ändern. Dort herrscht gerade ein Gewitter, das freilich recht harmlos ausfällt.

Beim abendlichen Telefonat überrascht mich meine Holde mit der irren Botschaft, dass deutsche Reiterverbände die „Entnahme“ ganzer Wolfsrudel fordern. Wenn es nach der Gefährlichkeit ginge, müssten doch wohl zunächst alle Hunde „entnommen“ werden. Und dann alle Kühe, da es ja immer wieder zu tödlichen Attacken auf harmlose Spaziergänger kommt. Wie viele Reitunfälle mit letalem Ausgang gibt es eigentlich? Wäre da am Ende nicht die „Entnahme“ ganzer Reiterverbände angezeigt?

Freitag, 2. Juni: Gegen 10 Uhr breche ich nach Trujillo (https://de.wikipedia.org/wiki/Trujillo_(Spanien)) auf, dem Heimatort des Konquistadors Francisco Pizarro (https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Pizarro), der 1533 das Inkareich bezwang. Man kann das 9.000 Einwohner besitzende Landstädtchen schon von weitem erkennen. Da es seit dem 16. Jahrhundert kaum gewachsen ist, vermittelt es dem Besucher einen zutreffenden Eindruck, wie spanische Städte zur Zeit der Renaissance aussahen.

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Angesichts des Umfallers am Vortag steuere ich meine Domi mit mulmigem Gefühl in die teils steilen Gassen der Altstadt und finde oberhalb der Plaza Mayor einen Parkplatz.

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Drei Stunden marschiere ich bei brütender Hitze in der Stadt umher. Zunächst geht es hinauf auf die beeindruckende Alcazaba.

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Ich marschiere die hohen Mauern rauf und runter und genieße einen fantastischen Blick auf die umliegende Gegend.

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Von oben erkennt man die nahe Plaza Mayor mit der Iglesia San Martin (links). Sie bilden mein nächstes Ziel.

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Mitten auf der Plaza Mayor steht ein Reiterstandbild des Francisco Pizarro. Die Extremadura gilt als Wiege der spanischen Eroberer. Der Grund dafür, so erfahre ich im Reiseführer, liegt im regionalen Erbrecht. Der älteste Sohn erbt alles, die Nachgeborenen müssen sich selbst um Einkünfte und um Ruhm kümmern.

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Die Iglesia San Martin empfängt den Besucher im einschiffigen Kirchenraum, über dem ein gewaltiges spätgotisches Gewölbe thront.

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Am meisten beeindrucken mich die prachtvolle Orgel und das frühbarocke Mobiliar auf der Empore.