Kettenspannung NX250 / NX650 (richtig) einstellen
Verfasst: Mi Mai 27, 2020 7:30 am
Hallo Zusammen,
jahrzehntelang habe ich die Kettenspannung bei der NX250 / NX650 falsch eingestellt – nämlich indem ich auf dem Motorrad sitzend kontrolliert habe. Dadurch war ich mit beiden Motorrädern insgesamt ca 180.000km mit zu viel Kettendurchhang unterwegs. Mir ist zwar weder die Kette abgesprungen noch wurde dadurch die Getriebeabtriebswelle (GAW) oder der Rahmen beschädigt. Doch wurde durch die peitschende Kette der Kettenschleifer unten schnell durchgeschliffen. Schon 1995 hatte ich mich in einen Leserbrief an MOTORRAD über die vermeintlich geringe Laufleistung des Kettenschleifers beschwert https://nx650dominator.de/.cm4all/media ... .jpg/scale . Inzwischen habe ich aber festgestellt, dass sich mit richtiger Kettenspannung die Lebensdauer der Kettenschleifer verdoppeln lässt.
Wie ich auf das aufgesessen messen gekommen bin weiß ich im Nachhinein auch nicht – von den Altvorderen gehört, bei MOTORRAD gelesen? Man wird es nie erfahren. Wie in anderen Fällen kann es auch hier nicht schaden, das Fahrerhandbuch zu Rate zu ziehen.
Bei der NX250 / NX650 Dominator sind nämlich Radachse, GAW und die Schwingenachse so angeordnet, das sich die Kettenspannung nur bis ca 50% eingefedert erhöht. Federt man weiter ein wird die Kette dann nicht strammer - sondern wieder lockerer. Das ist mir schon vor Jahren bei meinen Tieferlegungsversuchen aufgefallen (das mag bei anderen Motorrädern anders aussehen).
Wer es nicht glaubt – einfach mal die untere Umlenkung lösen. Bei ca 50% = 10cm eingefedert (je nach Fahrergewicht wird das aufgesessen erreicht ) ist die Kette am straffsten gespannt, denn Radachse, GAW und Schwingenachse liegen ungefähr auf einer Linie und hier ist der Abstand Radachse-GAW am größten.
Ab diesen Punkt wird der Abstand Radachse-GAW kleiner, und beim weiteren Einfedern vergrößert sich der Kettendurchhang. Man sieht auf dem Bild, das die Kette deutlich durchhängt - obwohl sie bei 50% straff gespannt war.
Bei der NX650 Dominator ist der Nachweis noch einfacher zu führen – einfach auf meine Domi sitzen. Bei dieser habe ich den Federweg um 50% gekürzt, d.H. hier ist der Kettendurchhang am geringsten und tatsächlich: belastet lockert sich die Kette! Daher muss ich hier den Kettendurchhang viel niedriger halten als vom WHB vorgeschrieben.
Zur Einstellen löst man am besten zuerst die Radachsmutter (Anzugsmoment 95Nm), dann bockt man das Motorrad auf, sucht den Punkt mit dem geringsten Kettendurchhang und misst in der Mitte zwischen den beiden Kettenrädern. Die Einstellmarkierungen auf den Spannern sind ziemlich grob geraten, ich nehme eine Schieblehre. Perfekt wird es mit einen Kettenlaser – falls das mal jemand dokumentiert hat kann er sich gerne hier dranhängen.
Die Minimalwerte aus den WHB dürfen auf keinen Fall unterschritten werden, weil sonst Schäden an der GAW oder den Lagern drohen - ich nehme 40mm bei NX250 / NX650 bei Federbeinen in Standardlänge.
jahrzehntelang habe ich die Kettenspannung bei der NX250 / NX650 falsch eingestellt – nämlich indem ich auf dem Motorrad sitzend kontrolliert habe. Dadurch war ich mit beiden Motorrädern insgesamt ca 180.000km mit zu viel Kettendurchhang unterwegs. Mir ist zwar weder die Kette abgesprungen noch wurde dadurch die Getriebeabtriebswelle (GAW) oder der Rahmen beschädigt. Doch wurde durch die peitschende Kette der Kettenschleifer unten schnell durchgeschliffen. Schon 1995 hatte ich mich in einen Leserbrief an MOTORRAD über die vermeintlich geringe Laufleistung des Kettenschleifers beschwert https://nx650dominator.de/.cm4all/media ... .jpg/scale . Inzwischen habe ich aber festgestellt, dass sich mit richtiger Kettenspannung die Lebensdauer der Kettenschleifer verdoppeln lässt.
Wie ich auf das aufgesessen messen gekommen bin weiß ich im Nachhinein auch nicht – von den Altvorderen gehört, bei MOTORRAD gelesen? Man wird es nie erfahren. Wie in anderen Fällen kann es auch hier nicht schaden, das Fahrerhandbuch zu Rate zu ziehen.
Bei der NX250 / NX650 Dominator sind nämlich Radachse, GAW und die Schwingenachse so angeordnet, das sich die Kettenspannung nur bis ca 50% eingefedert erhöht. Federt man weiter ein wird die Kette dann nicht strammer - sondern wieder lockerer. Das ist mir schon vor Jahren bei meinen Tieferlegungsversuchen aufgefallen (das mag bei anderen Motorrädern anders aussehen).
Wer es nicht glaubt – einfach mal die untere Umlenkung lösen. Bei ca 50% = 10cm eingefedert (je nach Fahrergewicht wird das aufgesessen erreicht ) ist die Kette am straffsten gespannt, denn Radachse, GAW und Schwingenachse liegen ungefähr auf einer Linie und hier ist der Abstand Radachse-GAW am größten.
Ab diesen Punkt wird der Abstand Radachse-GAW kleiner, und beim weiteren Einfedern vergrößert sich der Kettendurchhang. Man sieht auf dem Bild, das die Kette deutlich durchhängt - obwohl sie bei 50% straff gespannt war.
Bei der NX650 Dominator ist der Nachweis noch einfacher zu führen – einfach auf meine Domi sitzen. Bei dieser habe ich den Federweg um 50% gekürzt, d.H. hier ist der Kettendurchhang am geringsten und tatsächlich: belastet lockert sich die Kette! Daher muss ich hier den Kettendurchhang viel niedriger halten als vom WHB vorgeschrieben.
Zur Einstellen löst man am besten zuerst die Radachsmutter (Anzugsmoment 95Nm), dann bockt man das Motorrad auf, sucht den Punkt mit dem geringsten Kettendurchhang und misst in der Mitte zwischen den beiden Kettenrädern. Die Einstellmarkierungen auf den Spannern sind ziemlich grob geraten, ich nehme eine Schieblehre. Perfekt wird es mit einen Kettenlaser – falls das mal jemand dokumentiert hat kann er sich gerne hier dranhängen.
Die Minimalwerte aus den WHB dürfen auf keinen Fall unterschritten werden, weil sonst Schäden an der GAW oder den Lagern drohen - ich nehme 40mm bei NX250 / NX650 bei Federbeinen in Standardlänge.