Kolbenfresser nach Ölwechsel (Ölpumpe entlüften)

[scrambler]

Hallo Zusammen,

aus einer Kleinanzeige - dem Mechatroniker (heißen die heute so???) hätte ich was erzählt.

NX650 Kolbenfresser nach ölwechsel.jpg

Natürlich läßt sich ohne Glaskugel nichts beweisen, doch wenn die Ölpumpe der NX650 kurz nach einem Ölwechsel "ausfällt" ist das ganz sicher kein Zufall und läßt eine entleerte Ölpumpe vermuten. Schon seit jeher war es ein Streitpunkt unter Dominator Fahrern, ob man die Ölpumpe entlüften kann/oder muss. Honda hat darauf hingewiesen, das die Ölpumpen ab 1989 nicht mehr selbstentlüftend sind https://nx650dominator.de/Schraubertipp ... ntlueften/.

Hier hatte der "Mechatroniker" erst das Öl abgelassen und dann mutmaßlich den Motor (mit dem E-Starter, mangels Kickstarter) noch mal gedreht, um auch das letzte Öl abzupumpen ... und dabei unwissentlich die Ölpumpe entleert.

Tatsächlich steht in den Fahrerhandbüchern bis 1990 diese Vorgehensweise noch drin - stammt jedoch von den 88er Motoren, wo dies noch möglich war.



Im Verdachtsfalls löst man die obere Hohlschraube der Ölsteigleitung etwas und läßt den Motor an. Ist alles ok, sollte da innerhalb von 1-2 Sekunden Öl kommen. Kommt kein Öl, kann man mit einen Kompressor oder einer großen Einwegspritze den Öltank unter Überdruck setzen, Beim erneuten Startversuch sollte dann Öl an der Hohlschraube austreten.



Alternativ kann man sich zur Kontrolle auch ein Schauglas anstelle eines Ventildeckels montieren http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=8&t=1466 - hier dauert es aber ein paar Sekunden länger, bis das Öl ankommt.

[DTJoe]

Aua das tut weh sowas! Zum heulen. Ich glaub du meintest "das weißt auf eine "belüftete" Öl-Pumpe hin" oder? Mit dem Thema werd ich demnächst auch konfrontiert (Kontrolle ob es läuft). Hab da ehrlich gesagt bis jetzt am meisten Bange davor dass da etwas schief geht.

Die Schaugläser sehen vielversprechend aus... aber heikle Sache wie du sagst.

Das mit der Entlüftung mit der Spritze, funktioniert das so? Kann es da zufällig schief gehen dass man sich da einen O-Ring aus der Pumpe rausdrückt wenn man Pech hat? Werd das manuell machen da ich sie eh auswechsle die O-Ringe aber das interessiert mich. Kann im Notfall sehr hilfreich sein.

Gruß

[domifan]

Moin,

wenn ich das richtig verstanden habe: ich muss mir bei meiner 96er RD08 keine Sorge machen, da keine Simmeringe an der Pumpenwelle? So oder so, den Motor ohne Öl drehen lassen würde mir nie einfallen.

[die Cobra]

Jo, das habe ich auch gelesen.
Ich habe erst an einen falsch herum eingebauten Ölfilter gedacht.

Grüße
Andi

[die Cobra]

Genau so bescheuert ist der Vergaser den ich heute bekommen habe.
Die LLGS ist so weit hineingerdeht, das die Spitze oben an der Drosselklappe herausschaut.
Vergaser schrott. Bekommst nimmer heraus.

Grüße
Andi

[scrambler]

Es zeichnet die Honda RFVC-Motoren schon als 'absolut kranke Konstruktion' aus, wenn so etwas passiert - und zuvor ein Ölwechsel gemäß der Anleitung im Fahrer-Handbuch durchgeführt wurde. Mir ist selbst auch einmal ein solches Desaster passiert - ich musste an einer SLR eine große Inspektion durchführen, incl. Kettensatz u. HR-Reifen - der Kunde hatte insgesamt über 500,- EUR auf dem Deckel und ist nach 35 km mit kapitalem Motorschaden liegengeblieben. Wir (Fa.) haben dann die Schrott-Domi angekauft - und der freiw.-Feuerwehr gegen Spenden-Quittung überlassen - die haben dann das einzig richtige damit gemacht ...Ölpumpe entlüften - das ist 'Steinzeit' - bei einem 'Engländer' der 30er bis in die 60er Jahre würde man das vielleicht noch Akzeptieren - allerdings wäre dies dann ganz sicher sowohl im Fahrer- und auch im Werkstatt-Handbuch vermerkt

kranke Konstruktion würde ich nicht sagen, wenn man die Eigenheiten bedenkt funktioniert alles wie es soll. Der Fehler liegt bei Honda, weil die die Werkstätten & Kunden nicht darauf hinweisen.

Das mit der Entlüftung mit der Spritze, funktioniert das so?

Bei mir hats funktioniert, mußte allerdings ein paar mal pumpen. Rauspressen kann man damit die Dichtringe wohl nicht - beim Kompressor reicht wohl ein kurzer Einsatz. Bei mir war das damals nötig, weil ich in diesen Motor eine neue Ölpumpe eingebaut hatte und das Rundschreiben von Honda noch nicht kannte. Die Probleme mit Luft in der Pumpe waren damals aber schon bekannt, weshalb ich zum Glück an der Hohlschraube kontrolliert habe. Beim überholen des orginalen Motors habe ich dann wie beschrieben die Pumpe mit Öl gefüllt, da war diese Aktion dann nicht nötig.

wenn ich das richtig verstanden habe: ich muss mir bei meiner 96er RD08 keine Sorge machen, da keine Simmeringe an der Pumpenwelle?

Wäre ich mir jetzt garnicht mal so sicher - Herbert hat oben so einen Fall an einer SLR beschrieben, die hat auch die große Pumpe. Es gibt aber vermutlich ein Indiz - wenn die Pumpe nicht fördert, bleibt der Ölstand im Rahmen gleich - während er sonst beim Kaltstart erstmal stark sinkt, wenn alles ok ist.

[nabu kudurri usur]

Ich bekenne mich schuldig. Asche über mein Haupt! Bei zweien meiner 650er Domis habe ich vor Jahren die Ölpumpen erneuert. Auf das Füllen per Fixe habe ich verzichtet. Nicht vorsätzlich. Ich hab's einfach vergessen. Und was ist passiert? Nix und wieder nix. Die Drecksviecher laufen seit Tausenden von Kilometern so, als wär nix gewesen. So eine Frechheit!

Frohe Ostern

Wolf-Ingo

[hopper]

Eigentlich ein bekanntes Problem der RFVC Motoren.
Aber die jüngeren Mechaniker kennen sich damit selten aus.

Der Check, mit Kickstarter oder Anlasser, ob nach dem Ölwechsel auch wieder Öl am Ende der Steigleitung zum Zylinderkopf ankommt ist eigentlich Pflicht.
Meine XR ist da auch sehr sensibel. Muss nach dem Ölwechsel immer den Tank mit max. 1,0 bar beaufschlagen, damit die Ölpumpe wieder fördert.

Gruß hopper

[hopper]

Gottseidank ist das Thema mit den letzten FMX endlich durch

...nicht ganz!

https://nippon-classic.de/news/motorrad ... anno-1976/

[hopper]

Ooh doch - für Honda ist der RFVC-Motor durch

die XR650L wird doch noch immer von Honda gebaut, oder irre ich mich da.

Gruß hopper