nabu kudurri usur hat geschrieben:
Im September 1987 gab es endlich Urlaub. Erwartungsvoll wurde die Gummikuh gesattelt und es ging für drei Wochen nach Südfrankreich ins Land der Katharer. Das liegt südlich der Stadt Carcassonne.
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auch ich war einst ein jüngling mit lockigem Haar" - beim Betrachten alter Urlaubsfotos kann man schon nostalgisch werden
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Duisburg kenne ich zwar nicht, aber nach einem Studium in Tübingen ist jede andere Stadt erstmal deprimierend
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In Carcassonne bin ich ein paar Jahre später auch gewesen - allerdings ohne Motorrad, dafür mit Familie.
Die XT350 hatte ich bis Ostern 1992, wo sie ein unwürdiges Ende fand - sie wurde mir in Strassburg am hellen Tag gestohlen
![Sad :(](./images/smilies/icon_e_sad.gif)
. Zuvor hatte sie mir 64.000km treue Dienste ohne einen einzigen Ausfall geleistet. Der Motor sprang warm wie kalt spontan an und bis heute der ausgewogenste Enduromotor, den ich gefahren bin. Mit ihm war die XT noch relativ leicht (150kg), so das man auch im kniffeligen Gelände noch weiterkam. Andererseits hatte der Motor auch genügend Drehmoment, um die 130km/h auf der Autobahn dauerhaft zu halten, so das man auch lange Anfahrten zügig zurücklegen konnte. Dadurch wurde er allerdings thermisch ziemlich gestreßt, die Ansauggummis der Vergaser härteten aus und lösten sich dann vom Träger. Und das Getriebe, das sich ansonsten ohne makel schalten ließ, war von einer Unart der damaligen XTs (bei den TTs ohne Ruckdämpfer war es so schlimm, das sich die Lebensdauer des Getriebes in Betriebsstunden vorhersagen liess!) geplagt: bei jedem Ölwechsel fand sich ein halber Teelöffel Späne im Ölfilter - irgendwann wäre da ganz sicher mal ein Zahnausfall die Folge gewesen.
Die XT hatte zwar schon eine 12V Anlage, aber nur 90W Limaleistung, wodurch wenig für die zwangläufig schlechte Beleuchtung übrigbliebt. Und noch in einem weiteren Punkt sorgte die Lima für Ärger: sie war luftgekühlt, der dadurch nötige Simmerring wurde mal ganz gern undicht und dann sabberte es aus dem Limadeckel raus. Bei zweiten Wechsel bemerkte ich dann, das der Simmering eine Rille in den Kurbelwellenstumpf gefräßt hatte - dadurch konnte auch ein neuer Simmering das Sabbern nicht mehr ganz verhindern.
Das Fahrwerk war schon serienmässig Geländeanforderungen gewachsen (siehe Bild im vorherigen Beitrag), auch zwei-Personen Betrieb war kein Problem. Die Sitzbank war allerdings viel zu kurz und wenn überhaupt nur für sehr zierliche Sozias geeignet, die halb auf dem Gepäckträger sitzen mußten. Mit der NX650 warst du da also weitaus besser bedient.
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auf dem Bild ist übrigens der gleiche Götz Fusion Tank montiert der auch für die NX250 angeboten wurde
Die Vorderadbremse, mit der DT80LCII identisch, war allerdings katastrophal. Und die Felgen bekamen schnell Risse an den Punzen - ein typisches Leiden der damaligen XTs. Nach ca. 40.000km fiel beim Reifenwechsel das linke Radlager raus - es hatte den Sitz aufgeweitet (was bei der NX250 nicht passieren kann - da sitzt noch zusätzlich ein Schraubdeckel drauf, der das Lager fixiert). Es hatte schon soviel Spiel, das mit kleben nix mehr war - also eine passende Fühlerlehre rausgesucht und nach Erwärmung der Nabe reingeklopft - hat dann bis zum Schluß gehalten
In conclusion war die XT eine gute Allround Enduro mit tollem Motor, die allerdings bei weitem nicht die Verarbeitungsqualität der NX250/650 erreichte. Deswegen war auch später für mich der Kauf einer zweiten XT nie ein Thema - die NX250 kann (fast) alles besser
![Wink ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
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