200.000km Dauertest NX650 Dominator
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Noch ein Gedanke: wenn Scheuerlein von einem reduzierten Einbauspiel von 0,025 mm spricht, von welchem Nennmaß des Kolbenspiels geht er denn dabei aus? Nähme er die 0,04 mm des Werkstatthandbuchs, dann wäre das ein Einbauspiel von 0,005 mm. Da der große 100 mm Kolben bei Erwärmung proportional zu seiner stattlichen Abmessungen ausdehnt, ist nach meiner Einschätzung das Laufspiel- auch mit Beschichtung- so knapp, dass ein Klemmen wahrscheinlich wird. Irgendwie ein wenig mysteriös, da in modernen Motoren diese beschichteten Kolben in der Regel mit Zylinderlaufbahnen aus Aluminium mit Beschichtungen bzw freigelegten Siliziumkristallen eingesetzt werden. Da findet eine gleichförmige Ausdehnung von Zylinderlaufbahn und Kolben statt.
NX 650 RD02 Bj 1993
CRF 1000 SD06 BJ 2018
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- scrambler
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
hatte auch daran gedacht, deswegen nach zu fragen - würde mir aber bei der Entscheidungsfindung auch nicht weiter helfen. Aber letztendlich habe ich mich auch schon für den Scheuerlein Kolben entschieden - wegen dieser Beurteilung viewtopic.php?p=28414#p28414
sauve qui peut
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Das wäre mir zu mysteriös. Als ich Marco Wiebusch meine Komponenten zugeschickt hatte, mit dem Wunsch ein Laufspiel von 2/100stel zu realisieren, hat er mich angerufen und erklärt, warum das zu wenig ist.scrambler hat geschrieben: ↑Fr Nov 29, 2024 11:36 am
hatte auch daran gedacht, deswegen nach zu fragen - würde mir aber bei der Entscheidungsfindung auch nicht weiter helfen. Aber letztendlich habe ich mich auch schon für den Scheuerlein Kolben entschieden - wegen dieser Beurteilung viewtopic.php?p=28414#p28414
Davon losgelöst: die Beschichtung stellt eine Notlaufschmierung dar. Einen Einfluß auf die Ausdehnung des Kolbens hat die nicht. Und wie gesagt, vom thermischen Verhalten ist die Materialpaarung Stahl und Aluminium.
Bei der guten alten Zündapp mit einem 39mm-Kölbchen war die Materialpaarung Aluminium mit Aluminium und das Laufspiel 0,03 mm.
Maßgeblich für den Ölverbrauch ist die gute Passung der Ölabstreifringe und die korrekte Einstellung des Ringstoßes natürlich im Rahmen der Werksspezifikationen
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CRF 1000 SD06 BJ 2018
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Da mich das Thema Beschichtung der Kolben interessiert und ich das bislang nur mit neuzeitlichen Konstruktionen in Zusammenhang gebracht habe, habe ich recherchiert. Am aufschlussreichsten ein Forumsbeitrag, in dem die Erklärungen des Leiter der Oberflächentechnik bei MAHLE-Stuttgart wiedergeben wurde.
Welche Rolle spielt die Kolbenbeschichtung?
" Grundsätzlich reduziert eine Schaftbeschichtung mit einem Gleitlack das Auftreten der sogenannten Kaltstartreiber. Diese treten dann auf, wenn das
Motormanagement bei kalten Betriebspunkten vermehrt Kraftstoff einspritzt. Überschüssiger und unverbrannter Kraftstoff kann dann den Ölfilm verdünnen bzw. abwaschen, was in der Folge bei unbeschichtetem Kolbenschaft zu einem Reiber führt. Im schlimmsten Fall tritt ein Kolbenfresser auf.
Durch die relative Verschleißfreudigkeit eines Gleitlacks im Vergleich zum Beispiel mit einer metallischen Beschichtung kann sich der Kolben optimal bei Vorliegen von Zylinderverzügen der Zylinderform anpassen. Ein ähnlicher Mechanismus liegt vor, wenn es aufgrund motorischer Ursachen zu kurzfristigem Spielmangel kommt. Verschleißt der Gleitlack sehr schnell diametral um einige μm, dann bewahrt der zusätzliche Spielgewinn das System vor dem Fressen.
Eine weitere wichtige Funktion übernimmt der Gleitlack bei kurzfristig auftretendem Ölmangel. Durch die einformulierten Festschmierstoffe erfolgt eine Notlaufschmierung, um diese sehr kritischen Zustände zu kompensieren.
Die besondere Formulierung von EvoGlide vereint alle diese Eigenschaften in der Weise, dass im Vergleich zu herkömmlichen Gleitlacken solche Funktionen
auch über die Lebensdauer eines Motorkolbens gewährleistet sind."
Im Wesentlichen geht es um Betriebssituationen, bei denen der Motor nicht bei Betriebstemperatur oder innerhalb der Spezifikationen betrieben wird. Diese Betriebszustände kommen durchaus vor. Meine Annahme ist jedoch, dass das Laufspiel - Werksvorgabe 0,01 bis 0,04 - nicht auf 0,04 -0,025 = 0,015 eingestellt würde. Wenn doch können auch Vorteile bei Kraftstoffeffizienz und Schadstoffemissionen resultieren ...
Ich bin auf deinen Bericht gespannt Michael
Welche Rolle spielt die Kolbenbeschichtung?
" Grundsätzlich reduziert eine Schaftbeschichtung mit einem Gleitlack das Auftreten der sogenannten Kaltstartreiber. Diese treten dann auf, wenn das
Motormanagement bei kalten Betriebspunkten vermehrt Kraftstoff einspritzt. Überschüssiger und unverbrannter Kraftstoff kann dann den Ölfilm verdünnen bzw. abwaschen, was in der Folge bei unbeschichtetem Kolbenschaft zu einem Reiber führt. Im schlimmsten Fall tritt ein Kolbenfresser auf.
Durch die relative Verschleißfreudigkeit eines Gleitlacks im Vergleich zum Beispiel mit einer metallischen Beschichtung kann sich der Kolben optimal bei Vorliegen von Zylinderverzügen der Zylinderform anpassen. Ein ähnlicher Mechanismus liegt vor, wenn es aufgrund motorischer Ursachen zu kurzfristigem Spielmangel kommt. Verschleißt der Gleitlack sehr schnell diametral um einige μm, dann bewahrt der zusätzliche Spielgewinn das System vor dem Fressen.
Eine weitere wichtige Funktion übernimmt der Gleitlack bei kurzfristig auftretendem Ölmangel. Durch die einformulierten Festschmierstoffe erfolgt eine Notlaufschmierung, um diese sehr kritischen Zustände zu kompensieren.
Die besondere Formulierung von EvoGlide vereint alle diese Eigenschaften in der Weise, dass im Vergleich zu herkömmlichen Gleitlacken solche Funktionen
auch über die Lebensdauer eines Motorkolbens gewährleistet sind."
Im Wesentlichen geht es um Betriebssituationen, bei denen der Motor nicht bei Betriebstemperatur oder innerhalb der Spezifikationen betrieben wird. Diese Betriebszustände kommen durchaus vor. Meine Annahme ist jedoch, dass das Laufspiel - Werksvorgabe 0,01 bis 0,04 - nicht auf 0,04 -0,025 = 0,015 eingestellt würde. Wenn doch können auch Vorteile bei Kraftstoffeffizienz und Schadstoffemissionen resultieren ...
Ich bin auf deinen Bericht gespannt Michael
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