200.000km Dauertest NX650 Dominator
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Hallo Scrambler,
extra verhüllt ? Was war denn, mache es nicht so spannend
LG, Manfred
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LG, Manfred
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Hallo Manfred,
nachdem ein leises Tickern auch durch nochmalige Ventilspiel einstellen nicht besser wurde bin ich der Sache dann doch nachgegangen. Obwohl das Geräusch keinesfalls besorgniserregend war. Daher ein klassischer Fall von if it ain't broken, fix it till it is Eigentlich reiße ich einen Motor nicht auseinander, nur um mal zu kucken, das zieht meist nur Ärger in Form von Folgearbeiten nach sich.
Hier war die Ursache relativ schnell und dank Webike günstig zu beheben - Pitting an den Hilfskipphebel Auslass viewtopic.php?t=3131 - danach lief der Motor wieder so mechanisch leise wie es sich gehört.
Weil man den Zylinderkopfdeckel nur nach Abbau des Ansaugstutzens (Tip dazu viewtopic.php?p=4389#p4389) abbekommt letzteren abgebaut und nur deswegen die Risse bemerkt. Hätte ich nicht gedacht, das Gummi ist noch weich und elastisch - und ich hatte mich schon darüber gewundert, das die Domi in letzter Zeit zum absterben neigte. Übrigens hat sich die Gemischabmagerung dank des großen Ölkühlers nicht über die Öltemperatur bemerkbar gemacht.
Den Ansaugstutzen hatte ich natürlich auf Lager - leider hatte sich ein Gewindeeinsatz einer Deckelschraube verabschiedet. Die serienmäßigen M6x65mm Schrauben scheinen etwas zu kurz zu sein, mir ist schon bei ein paar Motoren aufgefallen, das sie sich gerade noch mit 10Nm anziehen lassen. An der Stelle lassen sich 70mm Schrauben verwenden, die dann i.d.R. sicher greifen und den Tag retten. Hier leider nicht mehr möglich, zur Reparatur muss der Kopf ab.
Der Kopf stammt von dem Austauschmotor der 2014 überholt wurde, er dürfte nun eine Laufleistung von ca 154000km haben. wegen des hohen Ölverbrauchs wie erwartet alles dick mit Ölkohle überzogen, die Auslassventile zeigen aber wegen der Gemischabmagerung keine Ölkohle und eine ungesunde, weiße Farbe. Sieht man auch sehr oft bei gebrauchten Zylinderköpfen aus dem Internet, bei passenden Gemisch sollte die Auslassventile rehbraun sein.
Nach der Reinigung zeigten sich dann die üblichen, feinen Risse zwischen Ventilsitzen und Zündkerzengewinde. War ja klar - vermutlich wäre der Motor so noch eine ganze Weile gelaufen, aber weil ich noch eine Geheimwaffe in Lager hatte wurde der Kopf natürlich nicht wieder verwendet.
Vorher aber noch den Zylinder/Kolben begutachtet. Wegen des hohen Ölverbrauchs gehört da eigentlich ein Übermaß Kolben rein. Leider ist schon der 0.5mm OEM drin und von den Experten bekam ich unterschiedliche Infos, welche Zubehör Kolben was taugen. Wollte eigentlich wieder einen Wössner nehmen viewtopic.php?p=10010#p10010 , aber gerade von denen wurde mir dringend abgeraten. Eine neue Laufbuchse wollte ich nicht testen viewtopic.php?t=3114&start=10 .
Weil die Zylinderlauffläche noch gut aussah habe ich dann den Kolben drin gelassen, mache ich dann wenn in 2-3 Jahren eine Komplett Überholung des Motors ansteht. Bis dahin ist dann hoffentlich klar, welche Kolben dauerhaft was taugen.
nachdem ein leises Tickern auch durch nochmalige Ventilspiel einstellen nicht besser wurde bin ich der Sache dann doch nachgegangen. Obwohl das Geräusch keinesfalls besorgniserregend war. Daher ein klassischer Fall von if it ain't broken, fix it till it is Eigentlich reiße ich einen Motor nicht auseinander, nur um mal zu kucken, das zieht meist nur Ärger in Form von Folgearbeiten nach sich.
Hier war die Ursache relativ schnell und dank Webike günstig zu beheben - Pitting an den Hilfskipphebel Auslass viewtopic.php?t=3131 - danach lief der Motor wieder so mechanisch leise wie es sich gehört.
Weil man den Zylinderkopfdeckel nur nach Abbau des Ansaugstutzens (Tip dazu viewtopic.php?p=4389#p4389) abbekommt letzteren abgebaut und nur deswegen die Risse bemerkt. Hätte ich nicht gedacht, das Gummi ist noch weich und elastisch - und ich hatte mich schon darüber gewundert, das die Domi in letzter Zeit zum absterben neigte. Übrigens hat sich die Gemischabmagerung dank des großen Ölkühlers nicht über die Öltemperatur bemerkbar gemacht.
Den Ansaugstutzen hatte ich natürlich auf Lager - leider hatte sich ein Gewindeeinsatz einer Deckelschraube verabschiedet. Die serienmäßigen M6x65mm Schrauben scheinen etwas zu kurz zu sein, mir ist schon bei ein paar Motoren aufgefallen, das sie sich gerade noch mit 10Nm anziehen lassen. An der Stelle lassen sich 70mm Schrauben verwenden, die dann i.d.R. sicher greifen und den Tag retten. Hier leider nicht mehr möglich, zur Reparatur muss der Kopf ab.
Der Kopf stammt von dem Austauschmotor der 2014 überholt wurde, er dürfte nun eine Laufleistung von ca 154000km haben. wegen des hohen Ölverbrauchs wie erwartet alles dick mit Ölkohle überzogen, die Auslassventile zeigen aber wegen der Gemischabmagerung keine Ölkohle und eine ungesunde, weiße Farbe. Sieht man auch sehr oft bei gebrauchten Zylinderköpfen aus dem Internet, bei passenden Gemisch sollte die Auslassventile rehbraun sein.
Nach der Reinigung zeigten sich dann die üblichen, feinen Risse zwischen Ventilsitzen und Zündkerzengewinde. War ja klar - vermutlich wäre der Motor so noch eine ganze Weile gelaufen, aber weil ich noch eine Geheimwaffe in Lager hatte wurde der Kopf natürlich nicht wieder verwendet.
Vorher aber noch den Zylinder/Kolben begutachtet. Wegen des hohen Ölverbrauchs gehört da eigentlich ein Übermaß Kolben rein. Leider ist schon der 0.5mm OEM drin und von den Experten bekam ich unterschiedliche Infos, welche Zubehör Kolben was taugen. Wollte eigentlich wieder einen Wössner nehmen viewtopic.php?p=10010#p10010 , aber gerade von denen wurde mir dringend abgeraten. Eine neue Laufbuchse wollte ich nicht testen viewtopic.php?t=3114&start=10 .
Weil die Zylinderlauffläche noch gut aussah habe ich dann den Kolben drin gelassen, mache ich dann wenn in 2-3 Jahren eine Komplett Überholung des Motors ansteht. Bis dahin ist dann hoffentlich klar, welche Kolben dauerhaft was taugen.
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Ich denke mal lautscrambler hat geschrieben: ↑So Aug 18, 2024 7:45 am eigentlich ein Übermaß Kolben rein. Leider ist schon der 0.5mm OEM drin und von den Experten bekam ich unterschiedliche Infos, welche Zubehör Kolben was taugen. Wollte eigentlich wieder einen Wössner nehmen viewtopic.php?p=10010#p10010 , aber gerade von denen wurde mir dringend abgeraten. Eine neue Laufbuchse wollte ich nicht testen viewtopic.php?t=3114&start=10 .
Weil die Zylinderlauffläche noch gut aussah habe ich dann den Kolben drin gelassen, mache ich dann wenn in 2-3 Jahren eine Komplett Überholung des Motors ansteht. Bis dahin ist dann hoffentlich klar, welche Kolben dauerhaft was taugen.
OEM Kolben sind über jeden Zweifel erhaben.. Du hast schon das 2. Übermaß durch.
Nur mit einer neuen Laufbuchse könntest du auf das Nullmaß zurück, das Webike tatsächlich günstig führt... Zumindest vor ein paar Wochen.
Wenn du doch mal die neue Laufbuchse orderst, die du bei Nichtgefallen zurück senden kannst, und die beim Instandsetzen checken lassen würdest?
Die Angaben zur Härte der Laufbuchse dürften zuverlässig sein. Wenn die sich ordentlich auf ein Laufspiel zum Nullmaß hohnen lassen könnten
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CRF 1000 SD06 BJ 2018
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Könnte beim Motorenspezialisten mal nach diesen Laufbuchsen fragen, vielleicht hat er damit schon Erfahrungen gemacht. Was mir noch eingefallen ist: weil für mein Laienauge die Zylinderlaufbahn noch gut aussieht könnte man versuchen, den Ölverbrauch mit neuen Kolbenringen zu reduzieren. Das wäre noch die günstigste Lösung, müsste man natürlich vorher den Zylinder vermessen.
Das wäre aber alles eine Winterarbeit, hier gings ja erstmal nur drum, die Domi für die Alpentour 2024 schnell wieder fit zu machen. Nachdem der Kopf sowieso runter musste auch endlich die Steuerkette gewechselt. War bei einer Laufleistung von über 154.000km höchste Zeit, hatte im Leerlauf schon deutlich gerasselt und die Kettenglieder waren schwergängig - stark gelängt war sie aber noch nicht viewtopic.php?p=32426#p32426 . In Zukunft werde ich eine NX650 Steuerkette spätestens bei 100-120.000 km wechseln
Beim Wechsel der Steuerkette muss die Ölpumpe demontiert werden, dabei ist mir aufgefallen, das der Bund einer Ölpumpenschraube auf dem Gehäuse aufliegt. die 88er Ölpumpen hatten flachere Rundkopfschrauben.
Für den nötigen Freiraum den Bund der Schraube um 1/2mm abgeschliffen. Die Motorengehäuse für den neueren Ölpumpen müssen im dem Bereich etwas weiter abgefräst sein.
Wie erwähnt hatte ich beim Zylinderkopf noch eine Geheimwaffe im Lager - den originalen 88er Zylinderkopf, bei dem zwei Sitze locker waren ohne das der Kopf gerissen ist viewtopic.php?p=1012#p1012. Er wurde von einem RFVC Spezialisten mit Sitzringen aus Beryllium Bronze versehen, weil diese eine ähnliche Wärmeausdehnung wie Alu hat ist weniger Übermaß beim Einpressen nötig und infolgedessen sollen die Köpfe nicht mehr reißen.
links Ventilsitze aus bronze - man beachte die goldene Farbe
Waren dann beim KM Stand 202.500 doch umfangreichere Arbeiten als geplant, aber nun ist die Domi hoffentlich wieder fit für den Urlaub. Und der Motor ist nun originaler als zuvor, nur noch Nockenwelle, Kipphebel und Zylinderkopfdeckel stammen von dem Austauschmotor.
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
@scrambler
Wenn du überlegst nur einen Satz Kolbenringe zu erneuern, solltest du das Ringspiel in den Ringnuten des Kolbens checken.
Ein zu großes Spiel kann den Bruch der Kolbenringe verursachen.
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Ein zu großes Spiel kann den Bruch der Kolbenringe verursachen.
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
Die diesjährige Alpentour ging dann problemlos über die Bühne, allerdings lässt sich nach 2000km schon absehen, das die neuen Ventilschaftdichtungen des überholten Zylinderkopfes keinen Einfluss auf den Ölverbrauch haben. Früher wurden die oft für hohen Ölverbrauch verantwortlich gemacht, scheinen bei den RFVC Köpfen aber sehr haltbar zu sein. Solange man OEM verwendet - aber dazu mache ich mal einen eigenen Thread auf.
Und wie üblich auf der Rückfahrt am Stilfserjoch ein Pass-Foto abgeholt (mehr bilder aus der Gegend siehe Tour 2023 viewtopic.php?t=1229 ).
Und wie üblich auf der Rückfahrt am Stilfserjoch ein Pass-Foto abgeholt (mehr bilder aus der Gegend siehe Tour 2023 viewtopic.php?t=1229 ).
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
kann man laut WHB mit einer Fühlerlehre machen, das bekomme ich noch hin. Den Zylinder müsste mir der Motorenüberholer vermessen, der würde dann auch entscheiden, ob man den Kolben noch verwenden kann. Über Verschleiß der NX650 Kolbenringe ist wenig bis nichts zu lesen, wird ja sonst immer der nächste Übermasskolben eingebaut.
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
am Stilfserjoch gibt's inzwischen sogar zwei Firmen, die Fotos machen Kleiner Tip: vor dem Befahren des Stilfser Jochs prüfen, ob der Tankrucksack nicht den Lenkeinschlag verringert
Übrigens lag der Verbrauch der NX650 auf der Alpentour bei ca 4,5l - genau gleich wie bei der mitfahrenden 660 Tuono. Da kann man in Anbetracht der uralten Vergasertechnologie nicht meckern - andererseits müssten doch moderne Motorräder deutlich weniger verbrauchen als eine Dominator. Aber für 3l muss ich beim nächsten Mal wohl mit der Nixe fahren.
Übrigens lag der Verbrauch der NX650 auf der Alpentour bei ca 4,5l - genau gleich wie bei der mitfahrenden 660 Tuono. Da kann man in Anbetracht der uralten Vergasertechnologie nicht meckern - andererseits müssten doch moderne Motorräder deutlich weniger verbrauchen als eine Dominator. Aber für 3l muss ich beim nächsten Mal wohl mit der Nixe fahren.
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Re: 200.000km Dauertest NX650 Dominator
scrambler hat geschrieben: ↑Mo Sep 02, 2024 7:26 amkann man laut WHB mit einer Fühlerlehre machen, das bekomme ich noch hin. Den Zylinder müsste mir der Motorenüberholer vermessen, der würde dann auch entscheiden, ob man den Kolben noch verwenden kann. Über Verschleiß der NX650 Kolbenringe ist wenig bis nichts zu lesen, wird ja sonst immer der nächste Übermasskolben eingebaut.
Ich habe einen sehr informativen Bericht über das Thema Kolbenring und Kolbenringspiel. Das Kolbenringstoßspiel hat primär wenig mit Ölverbrauch zu tun. Ein größer eingestelltes Kolbenringstoßspiel bewirkt durch den Verbrennungsdruck der damit hinter den Ring kommt eine höhere Anpressung des Kolbenrings an die Zylinderlaufbahn und damit eine bessere Abdichtung. Wenn die Kolbenringe verschlissen sind, sind sie geometrisch geschwächt und haben deshalb weniger Anpressdruck. Dein Gedanke, nur neue Kolbenringe zu montieren- auch wenn heute fast immer von der Neumontage eines Kolben mit Kolbenring geschrieben wird- scheint insofern nicht falsch zu sein. Wichtig ist dass Kolben und Zylinderlaufbahn in der Toleranz sind.
Da der Verbrennungsdruck und die damit erzeugte Abdichtung maßgeblich für die Dichtigkeit sind, sind besonders im Teillastbereich schwache Kolbenringe falsches stoßspiel etc für einen hohen Ölverbrauch ursächlich...
https://www.ms-motorservice.com/de/de/t ... brauch-271
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