Aufbereitung Auspuff / Endschalldämpfer

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88erDriver
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Aufbereitung Auspuff / Endschalldämpfer

Beitrag von 88erDriver »

Da Krümmer und Endschalldämpfer dem Anschein nach immer mal ein Ärgernis bei der NX 250 sind, hab ich mal ein paar Bilder von meinem ESD gemacht, nachdem er mit Fertan behandelt wurde. Bilder hab ich nach der Fertan-Behandlung gemacht direkt vorm Lackieren. Die Schweißnähte sahen was gruselig verrostet aus und da der ESD sowieso bei mir runter musste, wurde er gereinigt, trocknen gelassen, mit Fertan bepinselt und 2 Tage liegen gelassen, dann mit Wasser abgewaschen und nach der Lufttrocknung mit Auspufflack besprüht. Wird bei der ersten Fahrt (bei trockenem Wetter) einbrennen gelassen, dann ist gut. Für einen 32 Jahre alten Auspuff sah er noch gut aus und sollte im 3-Jahreszeiten-Betrieb (ohne Salzsaison) noch was durchhalten.
Da bei vielen anderen Maschinen leider Krümmer und/oder Endschalldämpfer leider Zusatzlöcher haben, hier die Methode, mit der ich Abgasanlagen instandsetze.

Benötigt wird:
- Bindulin 2k epoxy Kleber
- Blech in gewünschter Stärke (das auf Maß mit Blechschere oder Winkelschleifer zugeschnitten wird)
- 1-2 entsprechend große Schlauchklemmen (für um den Krümmer oder ESD zu packen)
- Unterlagen (mehr dazu unten)
- entsprechender Hammer zum Formen
- Unterlage zum Hämmern

Arbeitsbeschriebung:
Nachdem die Lochstelle gereinigt fettfrei und ziemlich blank ist, kann man Gammelteile am Gewerk entfernen. Es wir ein Blech gehämmert, das über die Flickstelle passt und an allen Seiten einige Millimeter (bei mir meist ca. 6-9 mm) übersteht. Die Blechform muß überall anliegen.
Dann 1:1 den Kleber anmischen (ich mach es mit einem Zahnstocher) und am gehämmerten Blech rundherum an den Rändern innenseitig 1-1,5 mm stark auftragen und dann auf die Flickstelle drücken. Es sollte erkennbar sein, dass der Kleber rundherum abdichtet (z.B. drückt sich an den Seiten überall etwas heraus).
Jetzt kommt die Unterlage in Spiel. Kann eine Mutter, Stück Flachstahl oder so sein je nach Größe der Flickstelle. Diese Unterlage soll das aufgeklebte Blech andrücken und fixieren und auf der gewünschten Stelle halten die nächsten mindestens 24 Stunden. Über diese Unterlage kommt die Schlauchschelle. Schlauchschelle(n) und Unterlage(n) sollen den Kleber nich berühren.

Jetzt 2 Möglichkeiten:

1.) Dann 24 Stunden eintrocknen lassen. Motor starten und laufen lassen, bis die Klebestelle gut warm, aber nicht heiß ist. Ich persönlich warte dann nochmal paar Stunden. Dann kann die erste Runde gefahren werden, bis die Abgasanlage heiß ist. Der Kleber entfaltet nun nochmal seinen Geruch. Nachdem alles abgekühlt ist, Schlauchklemme(n) und Unterlage(n) entfernen und ggf. bei Bedarf Abgasanlage lackieren. Das Blech hält nun von alleine.
Bei mir Jahre - bis ich das Fahrzeug verkauft habe war noch alles schön fest angebacken.

2.)Wenn der Kleber angetrocknet ist (darf nicht mehr am Finger kleben) - und kann je nach Temperatur zeitlich etwas unterschiedlich sein und dauert paar Stunden für gewöhnlich - kann man mit einem Haartrockner den Kleber noch einmal erwärmen. Das erhöht die Festigkeit des Klebers. Dann geht es weiter, wie bei Punkt 1.) - wobei die Trockenzeit jetzt um die Stunden verkürzt ist, die der Kleber bereits getrocknet ist.


Vorteil ist, dass auch marode Flickstellen noch instandgesetzt werden können, wo nicht mehr geschweißt werden kann, weil das Material nichts mehr ist. Bei vielen Flickstellen muss man nichtmals das zu flickende Teil vom Fahrzeug trennen und man kann alles selbst machen. Es kann ja nicht jeder schweißen (meist nur braten) und/oder hat ein Schweißgerät.
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oilerblues
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Re: Aufbereitung Auspuff / Endschalldämpfer

Beitrag von oilerblues »

Hallo guter Tip. Ich kann nämlich nicht schweißen :( :( :( Im Moment hab ich zwar keinen Bedarf, aber gut zu wissen.

Gruß Otto
Honda NX 250, Honda SLR 650, BMW X-Country
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