Neue Africa Twin

[HRC]

Vermute mal, für dich wäre ein Supersportler was - aber deren Zeit scheint vorbei zu sein.

Ehrlich gesagt eher ein Sporttourer oder einen "Landstraßensportler". Wirklich reizvoll finde ich aktuell nur die Ducati Supersport und die Aprilia RS660 (eine "R9" mit dem Yamaha-Dreizylinder wäre bestimmt auch nicht schlecht).
Bei den Supersportlern ist das Problem, dass die 1000er wirklich zu schnell für die Straße sind. Selbst mit den 130PS meiner VTR, was ja nach aktuellen Maßstäben weniger ist als eine Reiseenduro hat, fängt das Fahren ja erst an, Spaß zu machen, wenn man viel zu schnell unterwegs ist. Die aktuellen 1000er sind aber so einfach zu fahren und haben so viel Leistung, dass ich mich dann immer nur ärgern würde, gefühlt nur mit Standgas rumrollen zu müssen (wenn man bei der S1000RR den Ersten ausdreht ist man ja schon bei 150). Die 600er hatten zum gemütlich fahren auf der Landstraße zu wenig Drehmoment (mit Ausnahme der 675er Daytona, die ich auch wirklich sehr toll finde). Deshalb hatte ich mich ja damals für den 1000er Zweizylinder entschieden. Schwerer wie eine 1000er aber fast so schwach wie eine 600er. Aber die 750er Klase (750er Vierzylinder oder 1000er Zweizylinder) ist ja auch schon sehr lange tot.
Und auf der Rennstrecke könnte ich das Potential einer 1000er auch nicht nutzen. Außerdem finde ich es etwas witzlos, wenn die Fahrhilfen an sind und das Moped mit mir fährt und nicht ich mit ihm. Wobei ich es bei der Probefahrt einer R1 schon faszinierend fand, wie gut die Elektronik arbeitet.

Wobei ich mir wahrscheinlich (oder ziemlich sicher?) sowieso kein Moped mit Verbrennungsmotor mehr neu kaufen werde.

Auch die eigentlich sehr gute CB500X wird kaum gekauft - die würde ich mir evt. in ein paar Jahren zulegen, fürs Reisen zu zweit.

Ich bin sie nie gefahren, vielleicht bietet sie ja eine positive Überraschung, aber von Daten und Design reizt die mich gar nicht. Reihenzweizylinder, Einzelscheibe, als Reisemoped zu wenig Drehmoment (vor allem, wenn dann noch jemand hinten drauf sitzt) und fürs kurzzeitig Spaß haben wahrscheinlich zu weich und im Vergleich zur Leistung zu schwer. Lediglich als Pendlerfahrzeug ist sie aufgrund des geringen Verbrauchs und relativ günstigen Preises interessant. Aber wer will schon ein reines Vernunftfahrzeug...

[scrambler]

als Reisemoped zu wenig Drehmoment

da spricht der zeitgeist - deswegen verkaufen sich die dicken BMWs ja auch so gut Ich sehe das natürlich etwas anders - solo reicht mir auch der Viertelliter für längere Strecken. Ich möchte auch keins haben, das nur für Reisen gut ist - für den Alltag sollte sie auch leicht genug sein.

Die CB500X bin ich vor ein paar Jahren mal probe-gesessen und war überrascht, wie leicht die sich im Stand händeln läßt. Die eigentlich leichtere Domi kann da nicht mithalten, da hat man das bei Enduros übliche Gefühl, einen Wassereimer auf einem Besenstiel zu balancieren. Zu zweit hat man auf der CB500 überraschend viel Platz. Müsste also geeignet sein um z.b. übers Wochenende zu zweit nach Meran (knapp 400km) zu fahren. Ohne deswegen gleich mit einer fahrenden Schrankwand unterwegs zu sein, wie das im Tourer-segment ja unbedingt nötig zu sein scheint. Nicht zu vergessen der große Tank mit knapp 18L - endlich mal ein Moped mit 450km Reichweite. Ausserdem möchte ich auch nicht über 10000€ ausgeben und wenn man schon bei den Kosten ist - Treibstoff wird sehr bald sehr teuer werden - dann wird ein 3L Bike an der Tanke weniger schmerzhaft sein.

Hier noch ein schöner Testbericht https://www.bike-on-tour.com/testberich ... da-cb500x/

CB500x_2.JPG

[HRC]

Ich möchte auch keins haben, das nur für Reisen gut ist - für den Alltag sollte sie auch leicht genug sein.

Ich finde das Gewicht nicht so entscheidend. Letztlich stört mich hohes Gewicht nur beim Schieben und auf Schnee. Beides Situationen, die nicht alltäglich sind.

Zu zweit hat man auf der CB500 überraschend viel Platz. Müsste also geeignet sein um z.b. übers Wochenende zu zweit nach Meran (knapp 400km) zu fahren.

Zu zweit auf dem Motorrad tue ich mir seit etwa 20 Jahren nicht mehr an. Ich musste damals etwas über ein Jahr warten, bis meine Freundin ihren Führerschein gemacht hat. Das war lange genug. Und nach Meran kann man ein paar Pässe mit über 2000m mitnehmen. Da möchte ich auch nicht mehr mit unter 50 PS hoch. Für so etwas bin ich zu alt.
In zwei Wochen fahre ich dort in die Gegend. Hoffentlich passt das Wetter. Angedacht ist, einen kleinen Schlenker über Stelvio und Gavia zu fahren.

Ohne deswegen gleich mit einer fahrenden Schrankwand unterwegs zu sein, wie das im Tourer-segment ja unbedingt nötig zu sein scheint.

Deshalb mag ich ja Sporttourer.

Die eigentlich leichtere Domi kann da nicht mithalten, da hat man das bei Enduros übliche Gefühl, einen Wassereimer auf einem Besenstiel zu balancieren.

Das ist halt der Punkt: die Masse ist fürs Handling eigentlich weniger entscheidend als die Schwerpunktlage und wie das Moped insgesamt ausbalanciert ist. Ganz im Ernst: Von den Motorrädern, die ich bisher mal gefahren bin war das, das sich bei Schritttempo am leichtesten handeln ließ, eine BMW R1250GS Adventure (hat m.W. irgendwas im Bereich 260-280kg). Das war bei einem Training und da sollten wir Langsamfahrübungen machen, u.a. eine enge Acht fahren. Er meinte, da müsse man am Lenkeinschlag fahren. Als ich ihm gezeigt habe, wie "viel" Lenkeinschlag mein Moped hat und um einige der Figuren nur außen rum fahren konnte, hat er gelacht und meinte "nimm mal meine". Damit waren diese Übungen ein Kinderspiel und ich habe sogar als ich überlegt habe, welchen Hütchenkurs ich als nächstes fahre, kurz angehalten, ohne die Füße ab zu setzen, also nebenbei einen Trialstop gemacht, ohne es wirklich mitzubekommen, weil das Teil so spielerisch zu handeln war.

und wenn man schon bei den Kosten ist - Treibstoff wird sehr bald sehr teuer werden - dann wird ein 3L Bike an der Tanke weniger schmerzhaft sein.

Bis dahin gibt es hoffentlich genügend Auswahl an E-Motorrädern. Und wenn man dann hin und wieder mal den Oldtimer bewegt, sind dann Verbrauch und Preis zweitrangig.

[nabu kudurri usur]

solo reicht mir auch der Viertelliter für längere Strecken.

Seit vielen Jahren bin ich auf Langstrecken-Reisen durch Spanien unterwegs. Kilometerleistung pro Trip: 6.500 bis 9.000 km. Als ideal hat sich für mich die 650er Domi herausgestellt. Das Gewicht ist noch im akzeptablen Rahmen, die Leistung auch. Was soll ich mit 100 PS und 280 kg Leergewicht, wenn ich mal am unbefestigten Straßenrand halten will, um ein Landschaftsfoto zu schießen? Die Africa Twin wäre mir für diesen Zweck auch schon zu schwer. Großen Fortschritt während der vergangenen 30 Jahre kann ich im Bereich der Enduros eigentlich nicht erkennen. Die Reisenduros sind mir viel zu schwer und was KTM liefert, ist zwar toll für die Straße, aber als Reisemobil eher ungeeignet. Die neue Yamaha Ténére ist da ein Lichtblick.

Gruß

Wolf-Ingo

[nabu kudurri usur]

P.S.: die Aprilia Tuareg scheint mir auch sehr interessant zu sein.

[scrambler]

Als ideal hat sich für mich die 650er Domi herausgestellt.

die Domi fahre ich auf langen Strecken auch heute noch gern. Nur zu zweit bietet sie etwas zu wenig Platz und den Motor muss man dann zu sehr zwirbeln. Außerdem möchte ich zu zweit unbedingt ABS haben.

Ja, die 700 Tenere und die neue Aprilia hören sich sehr lecker an (von der Africa Twin soll evt. auch noch eine leichtere 850er kommen), wenn ich da noch Schotter-Ambitionen hätte wäre das auch meine Wahl. Aber für das bisschen Feldweg reicht mir auch die CB500X, und die wäre mir im Alltag dank niedriger Sitzhöhe lieber.


bild aus https://www.motorradonline.de/enduro/ap ... uareg-660/

[Stan]

naja mit ner 700er oder 850 zu zweit iss aber auch nett besser.
wenn ich noch jemand auf meine Domi lasse, nee dass wäre mir zu langsam, mit ner 700 oder 850 siehts doch nett besser aus. Viel zu lahm zu zweit, hmm oder bin ich zu füülig
die Domi reicht mir gerade so