NSU OSL, Konsul & Co.

Eure Zweitmotorräder und alles, was sonst nirgends reinpaßt
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Tolek
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von Tolek »

Wieso , die sehn doch alle ganz normal aus :?:
Bin ich ölisch , bin ich fröhlisch .
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HRC

Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von HRC »

Wenn das normal ist, kann man jedem nur wünschen, möglichst weit von der Norm abzuweichen. ;)
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oilerblues
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von oilerblues »

Hallo Wolf Ingo, ein wirklich schönes Motorrad. Ich wollte mir, bevor ich mit meiner OSL angefangen bin, auch eine Konsul anschaffen. Zu der Zeit (2002) war aber nichts zu bekommen. Im Nachhinein war ich ganz froh, technisch war die OSL nicht so anfällig. Im Gegenteil: Bei meinen wöchentlichen 100 km Ausfahrten hab ich die letzten paar Kilometer immer einen Vollgastest hingelegt. Nach Navi mit angelegten Ohren und leichtem Gefälle lief sie tatsächlich 100 ! Aber mit den Leckagen hatte ich auch so meine Probleme. Zuerst tropfte es aus dem geschlossenen Kettenkasten. Mir war die Ursache unklar. Auf einem Oldtimermarkt hab ich dann einen Spezie befragt. Der fragte mich, ob das Antriebsritzel für die Lima einen Drall hat. Ich verstand nur Bahnhof. Dann hat er mir das verkauft. Bei meinem Motor war die Abdichtung zum Kurbelgehäuse nicht nur mit einem Filzring, sondern dieses besondere Ritzel schaufelt das Motoröl in das Gehäuse permanent zurück, auf dem Bild links.
IMG_2558.jpg
Und ich konnte es nicht glauben, es hat funktioniert ! Aber die Kipphebelachsen hab ich erst nach 10 Jahren trocken gekriegt. Also waren nach meiner Runde immer zwei Dinge zu tun: Öl nachfüllen und Öl abwischen, Rost hatte keine Chance. :D
IMG_5571.JPG
Gruß Otto
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scrambler
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von scrambler »

nabu kudurri usur hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 11:28 am An der Blauen Brücke, in der Sammelgarage des Herrn Mast, erhob sich die die Konsul dann im Frühjahr 1991 wie der Phoenix aus der Asche. Schritt für Schritt ging es voran.
vielen Dank für den schönen Bericht - da kommt man ins Träumen. Die Konsul hat tatsächlich einen optisch umwerfenden Motor - da kann die Domi nicht mithalten.

Sammelgarage an der Blauen Brücke - da wären wir uns über den Weg gelaufen, da ich in der Gartenstraße logierte - aber erst ein paar Jahre später.

@ Otto - wofür waren denn die Skalen an den Hebeln am Zylinderkopf?
sauve qui peut
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nabu kudurri usur
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von nabu kudurri usur »

oilerblues hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 6:29 pm [...] ein wirklich schönes Motorrad.
Ja, das ist die Konsul. Herr Moore und NSU haben ganze Arbeit geleistet. Es gab mal ein Bild von der Konsul in der Zeitschrift "Das Motorrad" aus den frühen Siebzigern. Ich war hin und weg, und wusste sofort: Die muss ich haben! Dass mich der Blitz so traf, ist mir sonst nur noch zweimal im Leben passiert: (1.) beim Kennenlernen meiner Frau und (2.) als der Rundfunk die Psalmen Davids von Heinrich Schütz abspielte. In diesen beiden Fällen hielt - anders als im Falle der Konsul - die Sache lebenslang.

Beste Grüße

Wolf-Ingo
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ἢ γράψαι χείρεσσι καὶ ἔργα τελεῖν ἅπερ ἄνδρες,
ἵπποι μέν θ' ἵπποισι, βόες δέ τε βουσὶν ὁμοίας
καί <κε> θεῶν ἰδέας ἔγραφον καὶ σώματ' ἐποίουν
τοιαῦθ', οἷόν περ καὐτοὶ δέμας εἶχον <ἕκαστοι>.
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oilerblues
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von oilerblues »

Hallo, als Ergänzung zu Herberts Aufklärung wäre noch zu sagen, daß die Kipphebelwellen exzentrisch gelagert sind. Und obwohl die Skalierung relativ grob aussieht konnte man damit ziemlich genau einstellen. Und das schärfste war (Konstruktion 1936) das zwischen Kipphebel (Kugel) und Ventilschaft (Pfanne) eine entsprechend ausgebildete Kugelpfanne saß. Damit war die Auflage auf dem Ventilschaft immer plan und der Ventiltrieb relativ leise. Für die XT gab es ein Nachrüstteil, viel gepriesen, und der Preis war auch nicht ohne. Im Unterschied zu dem NSU Teil war das Teil aber echt sch....e, beim Einstellen verkantete sich die Pfanne immer, ich hab die dann kurzerhand wieder rausgeschmissen. Ich hab da grad noch ein Foto gefunden, auf dem man sehen kann, wie zierlich so eine OSL ist (mein Gardemaß: 1,68 m)
024.jpg
Der Bursche, der sie gekauft hat, war knapp zwei Meter groß. Nach einem Jahr rief er mich an, daß er das Motorrad nicht mehr antreten könne. Er ist dann aus dem Harz angereist und ich hab das Getriebe zerlegt. Manchmal hakte der Kickstarter etwas, weil dann wohl zwei Zähne ungünstig aufeinander standen. Dazu hatte ich ihm beim Verkauf gesagt, das er dann den Kickstarter etwas hin und her bewegen sollt, in der Regel war dann der Antrieb wieder frei. Aber mit seinen schätzungsweise 140 kg und etwas grobmotorisch veranlagt hat er das wohl ignoriert und kräftig zugetreten. Ergebnis : Das Antriebszahnrad (LKW Dimension) in mehrere Teile zerbrochen.
IMG_6077.JPG
Dafür konnte er aber die Osl ohne Auffahrrampe auf den Hänger heben, da blieb mir die Spucke weg.

Gruß Otto
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oilerblues
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von oilerblues »

Hallo, so schleichen sich Fehler ein. Es muß natürlich heißen "Kipphebelachsen". Wäre es eine Welle, würde sie in den Aufnahmen rotieren. Das war eine Krankheit bei den XT''s, da schlugen die Passungen, in denen die Kipphebelachsen fixiert waren, aus. Hatte ich bei meiner XT auch, dann von oben Madenschrauben in den Kopf gesetzt, die Achse angekörnt, und dann war Ruhe.

Gruß Otto
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oilerblues
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von oilerblues »

Hallo Herbert, die sind ja in einem super Zustand, kleine Leckagen kann man so alten Schätzchen verzeihen :) Bad Homburg ist ja die Geburtsstätte von Horex. 1972 hab ich mir aus einem anfänglich gekauften Hänger voller Teile und dann natürlich reichlich Neuteilen eine 350er Horex Resident nach meinen Vorstellungen aufgebaut, 1975 war sie dann fertig. Hier ein kleiner Bericht aus meinem Fotobuch:
Meine Kräder_export-seiten-9-10.pdf
Das war ein richtiger Vibrator, in oberen Drehzahlen wanderten die Hände stets zur Außenseite des Lenkers, da mußte man öffters nachfassen. Eine weitere Schwachstelle war die Materialpaarung von Stößeln und Nockenwelle, letztere ist meistens eingelaufen. Da konnte man bedingt nacharbeiten, aber irgendwann war's das dann. 1976 hab ich sie dann verkauft, die erste XT 500 kam auf den Markt........

Gruß Otto
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nabu kudurri usur
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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von nabu kudurri usur »

Danke, lieber Herbert, fürs Mitnehmen in die Ausstellungsräume. Das sind wirklich herrliche Schätzchen, die dort stehen. Ich hoffe inbrünstig, dass die Gebäudeelektrik auf dem neuesten Stand ist und keine gefährlichen Schwachstellen aufweist. Und dir Otto, du altes Windgesicht, ganz herzlichen Dank für den interessanten Einblick in eine weit zurückliegende Epoche deines langen Motorradfahrerlebens. Wie Herbert immer ganz richtig sagt: Wir Gebissträger müssen zusammenhalten.

Beste Grüße

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Re: NSU OSL, Konsul & Co.

Beitrag von HRC »

scrambler hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 7:59 am
Borsti hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 7:15 am Herbert das ist ja cool.
Für eine Ausfahrt wäre das auch mal was tolles.
Für die kommene ausfahrt hatte ich es mir überlegt am Technik Museum in Sinsheim einen Stop zu machen aber das wird nichts. Dort bin ich Mitglied im Förderverein aber selbst für mich ist es schwer dort reinzukommen.
Gruß Thorsten
für eine Ausfahrt zum Museum nach Neckarsulm und oder Sinsheim wäre ich auch zu begeistern ;)
In Sinsheim war ich schon mehrfach. Aber nach Neckarsulm ist eine gute Idee. Ist ja von mir nur eine gute 3/4 über weitestgehend sehr schöne, kurvige Strecke weg (mit dem Moped vielleicht auch eine knappe 3/4 Stunde ;) ).
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