Dieser Thread ist aber nicht zum Diskutieren sondern nur zum therapeutischen Dampfablassen gedacht - also bitte keinen Streit vom Zaun brechen.
Also letzte Chance, den Thread zu verlassen
... ich habe schlechte Laune, weil .... der Politik auch im zweiten Corona Jahr nichts besseres als ein Lockdown einfällt, als lebten wir noch im Mittelalter. Der alte Witz aus dem letzten Jahr hat immer noch bestürzende Gültigkeit: Gute und schlechte Nachrichten aus dem Kanzleramt. Die gute - der Lockdown wird aufgehoben. Die schlechte - das Jahr wird noch bekannt gegeben.
Was völlig fassungslos macht: auch im zweiten Jahr fehlt ein langfristiges Konzept, als wäre die Sache im September überstanden. Letztes Jahr schon hätte die oberste Führung zum Bundesfreiwilligen Dienst aufrufen können. Nach einer verkürzten Ausbildung hätten die Freiwilligen das Krankenhauspersonal wirkungsvoll entlasten können. Die Kliniken sind immer noch gezwungen, als Wirtschaftsunternehmen zu agieren - in der Abteilung meiner Frau wurden 10 (!) Ärzte entlassen, weil wegen Abstellung zu den Corona-Stationen eine Finanzierungs-Lücke klaffte. Die Corona App schützt immer noch nur die Daten und die Gesundheitsämter nutzen Brieftauben und Lichtsignale - immerhin, manche führen sogar schon Fax-Geräte ein. Und die Schulen - mein Jüngster ist nun seit Dezember im harten Lockdown, hat seitdem (!) keinen Unterricht gehabt und nur zwei Wochen lang Fußballtraining. Von Teststrategien keine Spur, keine Lüftungsanlagen in den Schulen und selbst wenn bis zum Herbst alle Erwachsenen geimpft (und dadurch geschützt wären, was nach neusten Stand leider unwahrscheinlich ist) wären - die Kinder würden sich dann als einzig ungeimpfte Gruppe zu einer großen Corona Party in den Schulen treffen. Fern"Unterricht"? hier auf dem platten Land sagenhaft, noch immer gibt es kein schnelles Internet. Die meisten Lehrer bieten daher auch nur Audio (!) Vorlesungen vom Band (! schon mal versucht, sich eine Mathe-Vorlesung anzuhören?) an. Das katastrophalste Versäumnis ist allerdings die völlige Verweigerung, das Einschleppen immer neuer Varianten zu verhindern. Schon letztes Jahr hat man die Grenzen erst geschlossen, als das Virus bereits wütete. Im Januar hat man die Variante aus England ignoriert ("jetzt ist sie eben da"), die jetzt für die dritte Welle verantwortlich ist, dabei hätte man durch eine konsequente Test & Quarantäne Strategie an den Grenzen zumindest Zeit gewinnen können. Und schon jetzt ist unvermeidlich, das spätestens im Herbst die brasilianische oder eine sonstige Variante Impf-Erfolge zumindest teilweise zunichte machen wird - wenn die Politik nicht endlich handelt.
