Petition gegen Fahrverbote für Motorräder

[scrambler]

Hallo Zusammen,

es ist mal wieder soweit - die Motorradgegner wetzen die Messer (vor 30 Jahren siehe https://nippon-classic.de/news/motorrae ... weiraeder/). Fahrverbote gab es natürlich schon bisher, doch waren sie auf einzelne Strecken und Tage begrenzt. Doch nun wollen die Bundesländer großflächig Motorrad-Fahrverbote ermöglichen https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/ ... 3c1b8af9ef. Scheinheilig wird dabei das Lärm Thema vorgeschoben und vollends entlarvend wirkt der Vorschlag, das E-Bikes natürlich von Fahrverboten ausgenommen bleiben.

Meiner Meinung nach sollte diese Initiative des Bundesrats keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden - durch die Corona Pandemie ist der autoritäre Verbotsstaat anscheinend wieder Salon-fähig geworden (bei gewissen Parteien war er das wohl schon immer). Daher halte ich die Teilnahme an dieser Petition für sinnvoll (auch wenn sich der Initiator orthographisch und juristisch hätte beraten lassen sollen ), wenn man auch noch in Zukunft Motorräder mit Verbrennungsmotor fahren will.

https://www.openpetition.de/petition/on ... iertagen-2

[HRC]

Hast Du auch die Entschließung gelesen oder nur das, wozu ein paar Journalisten, die mal eine andere Schlagzeile als Corona brauchten, sie aufgebauscht haben? Von großflächigen Fahrverboten steht da gar nicht und das, was zu Fahrverboten steht, ist so schwammig, dass klar ist, dass es keinen Gehalt hat.

[nabu kudurri usur]

Das ist eine gGmbH. Das g steht für gemeinnützig. Diese Gesellschaftsform unterscheidet sich von der normalen GmbH u.a. dadurch, dass sie keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt. Inwieweit Adressenhandel betrieben wird, kann ich nicht beurteilen. Grundsätzlich finde ich es aber nicht schlecht, wenn sich eine betroffene Gruppe zu Wort meldet und über die Anzahl der Unterschriften kund tut, dass sie auch ein Wählerpotential darstellt. Ich habe mich jedenfalls getraut, zu unterschreiben. Was hast du denn konkret für Erfahrungen gemacht, Herbert?

Grüße

Wolf-Ingo

[scrambler]

was zu Fahrverboten steht, ist so schwammig, dass klar ist, dass es keinen Gehalt hat.

Genau das ist das Problem. Eben weil in dem Werbeflyer nichts konkretes steht könnte da am Ende alles Mögliche bei herauskommen. Man sollte auch bedenken, das wir im Europavergleich bisher noch relativ glimpflich davongekommen sind - In Italien, Spanien oder Frankreich sind oder werden Motorräder mit Verbrennern in manchen Städten bereits jetzt verboten - ich glaube daher nicht, das wir von der EU Kommission Nachsicht erwarten können.

Außerdem sind bereits jetzt Fahrverbote möglich - z.B. der Lochenpass vor meiner Haustür ist schon seit Jahren am Wochenende für Motorräder gesperrt. Die Landesregierung hätte also durchaus Möglichkeiten aber anscheinend erhofft man sich von der EU niedrigere juristische Hürden für weitere Sperren.
Und was das flächendeckend betrifft: die Initiative wurde von 100 Städten, Gemeinden und Kreisen (darunter auch mein Zollernalbkreis) gestartet - wenn die alle ihren Willen bekommen kommt man in BaWü am Wochenende nicht mehr von A nach B

Natürlich sollten wir in bewohnten Gegenden alle möglichst rücksichtsvoll fahren, um den Motorradgegnern nicht noch zusätzliche Munition zu liefern. U.A. aus diesem Grund fahre ich an Sonn-/Feiertag nur noch selten - und was auch helfen würde, wenn nicht alle am WE die beliebten Strecken im Schwarzwald/Schwäbischer Alb ansteuern würden sondern im eigenen Revier bleiben. Es sind einfach zu viele unterwegs und leider sind es weit mehr als 1% die mit rücksichtsloser Fahrweise und fürchterlichen Radau uns allen das Wasser abgraben .

[HRC]

was zu Fahrverboten steht, ist so schwammig, dass klar ist, dass es keinen Gehalt hat.

Genau das ist das Problem. Eben weil in dem Werbeflyer nichts konkretes steht könnte da am Ende alles Mögliche bei herauskommen.

Nein. Es ist doch nur eine BR-Entschließung. Wenn man darüber konkrete Forderungen an die Bundesregierung stellen will, schreibt man auch etwas konkretes, also genau was wie geändert werden soll. So eine Formulierung wie da zu den Fahrverboten steht, bedeutet, dass man einfach ein politisches Statement zu etwas abgeben will, wovon man weiß, dass es entweder nicht mehrheitsfähig oder rechtlich gar nicht umsetzbar ist.

[scrambler]

So eine Formulierung wie da zu den Fahrverboten steht, bedeutet, dass man einfach ein politisches Statement zu etwas abgeben will, wovon man weiß, dass es entweder nicht mehrheitsfähig oder rechtlich gar nicht umsetzbar ist.

In D sicherlich nicht - aber das soll ja an die EU weitergeleitet werden, und dort braucht man sich um potentielle Wählerstimmen nicht zu sorgen.

Aus Österreich kommt ein neuer Ansatz - Fahrverbot bei einem Standgeräusch von mehr als 95 Dezibel https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... 5-db-2020/

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: da die Alternative ein Fahrverbot für alle wäre halte ich Lärm-abhängige Verbote für eine sehr gute Lösung. Und so wird auch endlich ein Anreiz geschaffen, das Motorräder wieder leiser werden - und nicht gleich ganz verboten.

[Dominator]

Die Werte, die da für neue Motorräder angegeben werden sind ganz schön heftig
Aprilia V4 Tuono 1100 Factory 96 dB(A)
Aprilia RSV4 1100 Factory 105 dB(A)
Aprilia RSV4 1000 RR 96 dB(A)
BMW S 1000 RR 98 dB(A)
Ducati Hypermotard SP 97 dB(A)
Ducati Multistrada 1260 102 dB(A)
Ducati Diavel 102 dB(A)
Ducati SuperSport 98 dB(A)
Harley-Davidson Dyna Street Bob 97 dB(A)
Harley-Davidson FXDR 14 97 dB(A)
Harley-Davidson 1200 Custom 99 dB(A)
Harley-Davidson Sportster Forty Eight 99 dB(A)
Kawasaki Z 900 97 dB(A)

Bei meiner Ur-Omi steht im Brief nur 88 dB(A) - wurde die Meßmethode geändert? Wird da womöglich noch was dazu addiert?

LG, Manfred

[nabu kudurri usur]

Wirklich merchwürdsch!

[HRC]

wurde die Meßmethode geändert? Wird da womöglich noch was dazu addiert?

Nein, die Messmethode wurde nicht verändert. Das Standgeräusch ist bei halber Nenndrehzahl in einem bestimmten Abstand gemessen.

Wirklich merchwürdsch!

Das ist nicht merkwürdig sondern genau das bestehende Problem mit den klappenauspuffe, "intelligenter" Motorsteuerung etc.

In D sicherlich nicht - aber das soll ja an die EU weitergeleitet werden, und dort braucht man sich um potentielle Wählerstimmen nicht zu sorgen.

Da muss man unterscheiden, was wie bzw. wo eingebracht werden soll. An die EU, genauer gesagt an die Bundesregierung, bei der EU darauf hinzuwirken bezieht sich auf die Dinge, die in der Zuständigkeit der EU liegen, also die Zulassungsbestimmungen. Streckensperrungen gehören da nicht dazu.

[scrambler]

Fände ich garnicht mal so schlecht - solange dann auch wirklich nur die schwarzen Schafe rausgezogen werden

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 17490.html