Tour de France 2020

Zeigt her Eure Hondas - ob auf Island oder im Sauerland
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Sinner
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Tour de France 2020

Beitrag von Sinner »

Dieses aufregende Jahr 2020 neigt sich so langsam dem Ende zu und ich habe endlich mal Zeit gefunden meinen Reisebericht von der Frankreichtour Juli/August zu schreiben.
Die Reise war nur möglich durch die Unterstützung die ich hier als absoluter Neuling ohne Weiteres bekommen habe, an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön und ein dickes Lob an alle Beteiligten, sowas ist in den meisten Foren die ich kenne nicht selbstverständlich :)

Also los gehts :D

Die Eckdaten :

25.06.2020 : Führerschein bestanden
11.07.2020 : Dominator abgeholt
19.07.2020 : Aufbruch
02.08.2020 : Rückkehr
Reisezeit : 2 Wochen
km gesamt : ca. 6000
Ölverbrauch : 1L
Kosten ges. : ca. 700€/Person

Vor der Reise musste ich noch meine Blinkeranlage und einige andere Kleinigkeiten fit machen,
siehe : viewtopic.php?f=8&t=1905.
Dafür blieb mir gerade eine Woche Zeit mit parallel Vollzeit-Anstellung. Ihr könnt euch sicher vorstellen was das für ein Durcheinander war. Ohne die Hilfe die ich hier bekommen habe wäre das alles wohl nie was geworden :lol:

Insgesamt wurde im Expressdurchlauf folgendes am/fürs Moped gemacht/besorgt :
Ersatz-CDI besorgen, Lenkkopflager checken, Blinkerschalter fixen (das angeratene WD-40 Bad hat es dann wirklich gebracht :D ), neuer Reifen vorne, Gepäcktasche + Seitenkoffer besorgen, Seitenkofferträger besorgen und montieren, Öl/Kettenspray/Ersatz Gas-/Kupplungszug/Bremsflüssigkeit kaufen, Vergaser wurden fachmännisch eingestellt, Verkleidung vorne klapperfrei, Ölthermometer besorgen, Ölwechsel + Ölfilter, K&N Filter reinigen mit Reinigungskit, Kupplungshandhebel erneuern, neue Tachoschnecke, neue Tachowelle (ist nach 1200km direkt wieder gerissen -.-'), Verkleidungsteile bekleben :D

Das Ziel der Reise war, bis zum südlichsten Punkt der Westküste von Frankreich zum Surfen zu fahren und das natürlich mit unseren Motorrädern.
Ursprünglich wollten wir zu dritt fahren, ein Kumpel (BMW R80GS 1991) hat dann aber kurzfristig keinen Urlaub bekommen.
Übrig blieben dann Ich (NX650 1994) und bester Freund + WG-Kumpan Jan (BMW R80R 1993).

Man muss dazu sagen dass wir beide ziemlich spontan veranlagt sind.
So kam es dazu dass ich noch am Abend vor der Abreise den 4 Tage vorher angekommenen Seitenkofferträger von Hepco&Becker für die 2 Tage vorher gekauften Seitenkoffer (Honda) angebaut habe (hätte ich das mal vorher gewusst was das für ein Aufwand ist... :lol: ).
Jan hatte beim Kardan-Antrieb seiner BMW noch das Problem, dass bei jeder Fahrt etwas Öl aus einer undichten Stelle gelaufen ist, da der Mechaniker der sich vorher mit dem Selbigen beschäftigt hat wohl einen Dichtungsring falsch herum eingebaut hatte. Zeit für eine Reparatur in dessen Werkstatt blieb dann aber nicht mehr, wir konnten nur den Segen eines anderen Schraubers einholen, die Reise durchzuziehen solange wir immer ein Auge darauf hätten und ab und zu Öl nachfüllen würden.
Dann war es fast so weit, noch in der Nacht vor der Abreise wurde bis ca. halb1 gepackt und die Route stand bei der Abfahrt gerade mal so weit fest dass wir wussten wir würden zuerst nach Paris und dann irgendwie zur Westküste, dieser entlang und bis an den letzten Zipfel Westfrankreichs fahren.
Von uns hatte vorher noch keiner so eine Reise hinter sich gebracht, aber mit etwas Selbstvertrauen, Ersatzteilen, genug Öl und natürlich den Reparaturandbüchern vom Bucheli Verlag + einer riesen Portion Glück gab es so gut wie (beinahe, fast, ziemlich) nichts woran unser Vorhaben scheitern könnte...

Bis Paris ging es dann relativ zügig, wir sind nach zwei Etappen über zwei Tage verteilt dort angekommen.
Die Nacht nach der ersten Etappe haben wir an einem See (Lac de Madine) in Frankreich in unseren Hängematten verbracht.
Auf dem Weg dorthin haben wir dann sogar im hessischen Gebirge ein paar Kurven sichten können und sind (jeder von uns mit ca. 50-60kg Gepäck aufgeschnallt xD) genüsslich an den ansässigen Sportlern vorbeigezogen (sind die in Hessen immer soo lahm ? :lol: ).
Das Lager haben wir übrigens irgendwann gegen 1 Uhr nachts aufgebaut, eine Angewohnheit die sich durch die ganze Reise ziehen sollte :lol:
Am nächsten Tag schnell noch Proviant auffüllen und weiter nach Paris, wo wir am selben Abend noch angekommen sind.
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In Paris selbst sind wir für zwei Nächte geblieben um einen kompletten Tag Zeit zu haben ein paar Sehenswürdigkeiten abzuklappern (Eiffelturm, Arc de Triumph, Louvre...).
Letzten Endes haben wir nur Arc de Triumph und Eiffelturm besichtigen können, da der Louvre ausgerechnet an diesem Tag geschlossen war und gegen Abend dann doch besseres zu tun hatten.
Denn wir hatten uns in einem Park mit zwei Holländer angefreundet und uns mit denen noch richtig weggekippt (Schuld waren natürlich die vielen mit Eiswassereimern bewaffneten Bierträger im Park :D). Anschließend waren wir noch ziemlich angetrunken in einem pikfeinem Restaurant und haben beispielsweise eine handvoll Risotto für schlappe 35€ gegessen. Alles in allem eine sehr amüsante Erfahrung wie ihr euch sicher vorstellen
könnt :D
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Danach ging es weiter, endlich Richtung Westküste. Wir hatten eine Stadt namens Saint-Nazaire angepeilt, da es dort eine Brücke übers Meer gibt die ich unbedingt fahren wollte. Auf dem Weg dorthin haben wir von einer sehr freundlichen Familie einfach so Mousse au Chocolat und ein paar Tipps bekommen an welchen Stränden wir Muscheln zum Essen sammeln können.
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In Saint Nazaire angekommen haben wir eine Nacht in einer AirBnB Unterkunft bei einer ebenfalls sehr netten Familie verbracht, wurden dort noch um halb12 nachts mit Essen und Bier versorgt, da soll noch mal jemand was über die mangelnde Gastfreundschaft im Norden von Frankreich sagen !
Am nächsten Tag habe ich meinen seit Ewigkeiten ersten Sonnenaufgang erlebt und das am Strand der Westküste Frankreichs, dieser Moment war so überragend, die ganze Situation mit dem Rauschen des wilden Atlantik (ich war vorher nur Nord-/Ostseeplätschern und das stille Mittelmeer gewohnt) war so atemberaubend, ich hab nicht mal daran gedacht Fotos zu machen :lol:
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Nach einem original französischen Frühstück mit Croissant und allem drum und dran von unserer Gastgeberin haben wir uns pünktlich zu Beginn der Mittagshitze wieder losgemacht, immer weiter der Westküste entlang...
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Auf dem Weg haben wir ausschließlich in unseren Hängematten in Pinienwäldern am Strand geschlafen.
Der Tipp mit den Muscheln direkt aus dem Meer war übrigens Gold wert, da unser Proviant beinahe aufgebraucht war und wir uns so trotzdem noch eine deftige, zu unserer Überraschung sehr delikate und zur noch größeren Überraschung verträgliche Mahlzeit zubereiten konnten, natürlich Nachts und direkt am Meer :D
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Am nächsten Tag ging es relativ unspektakulär weiter der Westküste entlang, ca. in dieser Reihenfolge : Kreisel-Gerade-Kreisel-Gerade-Ansatz einer Kurve-Gerade-Kreisel :roll:
Abends kamen wir dann nach 2 Nächten in der "Wildnis" an unserem 3 Stunden zuvor gebuchten AirBnB an, kurz Gepäck ablegen, duschen und dann endlich seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder ohne das viele Gepäck 40km weiter auf eine Halbinsel ( Île d'Oléron) zum Essen in ein Meeresfrüchte-Restaurant ( K-Bane la Dégustation) mit Blick aufs Meer, sehr zuvorkommendem Personal und hervorragendem Essen, was sich dann auch im Preis widerspiegelte :lol: das war es aber allemal Wert und definitiv empfehlenswert.
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Nachdem wir am nächsten Morgen relativ früh aufgebrochen sind ging es weiter zum nächsten Etappenziel : Dune du Pilat

Auf dem Weg dorthin sind wir ein Stück mit der Fähre gefahren, was ich keinem empfehlen kann dem sein Moped lieb ist und der nur einen Seitenständer besitzt, wie ich in diesem Falle :lol:
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Glücklicherweise war die gute Dominator standhaft genug um nicht umzukippen, puhh nochmal Glück gehabt...
An der Düne angekommen hat uns der Anblick einfach nur erschlagen, auf keinem der Fotos kam die schiere Monstrosität dieses gigantischen Sandhaufens so rüber wie es ist wenn man direkt davor steht.
Meine Hoffnung war ja dass man hier mal mit dem Moped durch den Sand könnte, angesichts der heftigen Steigung die schon zu Fuß fast nicht zumutbar ist war schnell klar das daraus wohl nichts werden würde.
Also Gepäck und Mopeds notdürftig sichern, in Badeklamotten schlüpfen und ab zum Aufstieg.
Die Sicht vom höchsten Punkt aus war herrlich, auf der einen Seite die urwaldähnliche Landschaft der Laub- und Pinienwälder Westfrankreichs und mit einer 180°-Drehung der Ausblick auf den Atlantik der seine Wellen direkt an die höchste Wanderdüne Europas schlägt.
Dann hieß es das erste mal, ab in den Atlantik zum Schwimmen. Den meisten Franzosen war das Wasser wohl zu kalt, doch für uns, die hauptsächlich Bergseen in Unterfranken gewohnt sind, war es eine angenehme Temperatur und so verbrachten wir unsere Mittagspause dort.
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Nach der ausgedehnten Pause ging es munter weiter Richtung Saint-Jean-de-Luz, was unser eigentliches Endziel sein sollte.
Dachten wir...
Denn auf dem Weg dorthin haben wir Abends keinen Platz zum campieren gefunden, da die Küste voll mit Touristen und wachsamen Franzosen und weit und breit kein Waldstück in der Nähe vom Meer zu sehen war in dem man unbemerkt die Nacht hätte verbringen können . So kam es dass wir mitten in der Nacht nach mehreren Versuchen bei anderen Campingplätzen im "Camp Sunêlia les Oyats" gelandet sind und dort sogar noch vom Chef persönlich einen Platz für die Nacht bekommen haben, zwar direkt neben den Mülltonnen aber das war mal egal, nach der anstrengenden Fahrt waren wir einfach nur froh unsere Hängematten spannen zu können und dann direkt mit Flasche Wein ab zum Strand. Dort haben wir gleich noch einen Sachsen getroffen der uns den Strand gezeigt und uns zuvorkommend geholfen hat die Flasche zu leeren :lol: Während wir leicht angetrunken den Strand und das Meer erkundet haben ist uns auf einmal aufgefallen dass die Wellen beim Brechen leicht bläulich leuchten und auch der Sand leuchtende Spuren hinterließ wenn man mit den Füßen schnell durch den Sand schabte, dieses Phänomen nennt man Biolumineszenz und ist in Frankreich anscheinend ziemlich selten, ihr könnt euch sicher vorstellen wie das im Anschluss erst mal ausgeartet ist :D Im Endeffekt sind wir so an einem der schönsten Strände der Westküste gelandet.
Da uns das Camp so gefallen hat, haben wir beschlossen dort fürs erste zu bleiben.
Die folgenden zwei Tage haben wir dann damit verbracht zu surfen, Wäsche zu waschen, Proviant aufzustocken, Wartungsarbeiten durchzuführen und zum Chillen 8-)
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In der Zwischenzeit hatte ich mit einer Freundin (Luzi) aus der Heimat, die zufällig zeitgleich durch Frankreich getrampt ist, ausgemacht dass wir uns am nächsten Abend in der Nähe von Montpellier an der Mittelmeerküste treffen. Sie würde dort schon mal nach einem Platz zum Campen schauen und mir dann den genauen Standort schicken während wir auf dem Weg zu ihr sind.
Also am Morgen nach diesen zwei sehr entspannenden Tagen Wäsche abhängen, Camp abbrechen und um ca. 12 Uhr mal wieder zu Beginn der Mittagshitze ab in den Süden, der Sonne hinterher. Mit knapp 600km lag unsere bisher längste Etappe vor uns, einmal von der Westküste bis zum Mittelmeer...

Froh wieder auf unseren Zweirädern unterwegs zu sein gab es kaum Anlass abzusteigen, bis auf ein paar Pinkel-/Versorgungspausen und eine kurze Exkursion durch Carcassonne blieb die Etappe relativ unspektakulär. Gegen halb1 nachts kamen wir nach den letzten 2-3km über sandige Feldwege am Ziel an. Luzi hatte in der Zwischenzeit einen wunderschönen Spot (etwas östlich von Saintes-Maries-de-la-Mer) direkt am Meer zwischen Flachen Dünen entdeckt und erwartete uns bereits mit Lagerfeuer und Stockbrot :D
Jan war schon ziemlich fertig und legte sich nach ein paar Schlücken Wein und mit vollem Magen wenig später zum Schlafen. Da ich generell mit sehr wenig Schlaf auskomme und nach den zwei erholsamen Tagen am Campingplatz wieder voller Energie war kam es irgendwie dazu dass ich mit Luzi die Nacht durch gemacht habe und den Sonnenaufgang ein ganzes Stück vom Ufer entfernt im Meer erleben durfte, was für ein Anblick :shock:
Bevor wir dann weitergefahren sind ließen wir es uns nicht nehmen mit unseren gepäcklosen Mopeds noch ein paar Runden über den größtenteils menschenleeren Strand zu heizen und uns in der Kunst des Driftens zu üben :D

Da es mittlerweile schon Freitag war, Jan am Montag wieder ab 7 auf seiner Arbeit erscheinen musste und wir mal wieder erst zum Beginn der Mittagshitze losgefahren sind, sahen wir uns dazu gezwungen unseren geschworenen Eid zu brechen und beschlossen den Rest der Strecke (ca. 1000km) über die Autobahn zurückzulegen. Die nächsten Kilometer waren wie ihr euch sicher denken könnt bis auf ein Mittagessen am Pont du Gard und die Durchfahrt der herrlichen Landschaft in und um Tain-l'Hermitage mit seinen Weinbergen und uralten Bauwerken einigermaßen unspektakulär, ich habe es jedoch im jugendlichen Leichtsinn geschafft eine Pylone auf dem Standstreifen umzunieten und während der Fahrt kam mir auf einmal der gefüllte Müllbeutel von unserer letzten Rast entgegen, da dieser sich beim vorausfahrenden Jan gelöst hatte. Irgendwie war das so eine Art runnning gag, während unserer Fahrt haben sich insgesamt besagter Müllsack, eine komplette Rolle Müllsäcke, eine Getränkedose und mehrfach diverse Befestigungsgurte von seinem Motorrad gelöst. Und das waren nur die Sachen von denen ich etwas mitbekommen habe weil ich mir hinter ihm etwas Windschatten gegönnt habe :D Liegt das eventuell an der grundsätzlich eher abstoßenden Natur einer BMW ? wer weiß :lol:
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Die Nacht haben wir dann Mangels einer angemessenen Unterkunft auf einem Kiesweg direkt am Ufer der Rhône mit Isomatte und Schlafsack an unsere Mopeds gekuschelt verbracht, die Chemie zwischen Fahrer und Untersatz muss ja schließlich passen ;)
Lustigerweise war 3km weiter eine Krokodilfarm (so ziemlich die einzige in Frankreich :lol: ) und es gab in regelmäßigen Abständen sogar Warnschilder, die auf eben diese hinwiesen. Außerdem war der Weg durch eine Schranke abgesperrt, neben der auch so ein Schild angebracht war. Mit quasi Revolver unterm Kissen in Form von Messer und Harke in Griffweite schliefen wir ein, in der Hoffnung nicht als Krokodilsnack zu Enden...

Wir hatten Glück und wachten am nächsten Morgen unversehrt wieder auf, nun galt es Kilometer zu reißen, wir kamen für unsere Verhältnisse früh los und ein weiterer Tag ohne besondere Vorkommnisse, dafür aber mit wund gesessenen Ärschen und Tranceartigen halbschlaf-Erfahrungen auf der Autobahn zog an uns vorbei.

Nach einer AirBnB-Übernachtung bei einem sehr netten Paar an der Grenze zu Deutschland und einer Grundsatzdiskussion mit unseren Gastgebern auf Englisch über gerechte Verteilung von Gütern und den Unterschieden der politischen Strukturen zwischen Deutschland und Frankreich am Frühstückstisch :lol: , ging es ein wenig wehmütig aber auch freudiger Erwartung wieder Zuhause anzukommen weiter, zur nächsten und letzten Etappe...

Auf den letzten Kilometern verbrauchte meine Dominator auf einmal deutlich mehr Öl und ich musste die letzten Tropfen meines Reserveöls opfern und noch etwas mit Tankstellenöl nachhelfen um guten Gewissens nach Hause zu gelangen. Kann sein dass sich dieses Phänomen durch meine Fahrten durch die sandigen Landschaften der Küste und nicht zuletzt durch das Fahren direkt auf dem Strand ergeben hat, ähnlich wie es "scrambler" in seinem Reisebericht zur Afrika-Tour schon beschrieben hat, durch den mit Sand zugesetzten Luftfilter.

Letztendlich kam ich Nachts gegen 12 Uhr mit noch etwa 1mm Restprofil (Heidenau K60 Enduro) Zuhause an und war heilfroh als ich mich nach dem Abladen des Gepäcks und einem Feierabendbier in die Koje hauen und am nächsten Tag vor allem ausschlafen konnte, denn bis Mittwoch hatte ich ja noch Urlaub :D
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Alles in allem hatten wir zwei auf der gesamten Reise unwahrscheinlich viel Spaß und wahrscheinlich um einiges mehr Glück als Verstand, wir hatten keine schlimmen Pannen, nur ein einziges mal Regen innerhalb von zwei vollen Wochen und wurden nicht mal im Mittagsverkehr von Paris über den Haufen gefahren.
Das einzig ärgerliche war, dass ich zu Beginn der Reise nicht den Luftdruck im Hinterrad an die Zuladung angepasst hatte (1Bar (!) zu wenig) und somit auf den ersten 700km das halbe Profil verschleudert habe. Bis auf dieses kleine Ärgernis war die gesamte Reise eine wundervolle Erfahrung mit tollen Begegnungen die uns definitiv um einiges bereichert haben, Pläne für eine weitere Tour im nächsten Sommer durch den Ostblock bis nach Griechenland werden in kindlicher Vorfreude schon diskutiert... ;)

Mittlerweile sind schon 4 Monate vergangen, ich habe einen neuen Hinterreifen und durch meinen ersten Sturz auch einen neuen Lenker.
Mir selbst ist nichts großartig passiert, nur ist blöderweise ein Teil der hinteren Verkleidung gebrochen :roll:
Aber halb so wild, mit etwas Geduld werde ich schon das passende Teil wieder finden und diesen Winter steht sowieso ein Front- und Heckumbau an, womit sich das Thema eh erst mal erledigt hat :D
Ich bin sehr gespannt wie sich das so gestalten wird, soweit ich dazu komme werde ich euch auf dem Laufenden halten und bestimmt auch hier und da mal die ein oder andere Frage an euch richten ;)

Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, dass du bis hier durchgehalten hast,
vielleicht sieht man sich ja dann auch beim nächst möglichen Domi-Treffen ;)

In diesem Sinne, allzeit gute Fahrt und bleibt gesund :D

Greez
Sinner
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Greez
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TravelT
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von TravelT »

Super Story und schön geschrieben! Vielen Dank dafür :)
Bin schon auf den Bericht zur Reise 2021 gespannt, Balkan und Griechenland kann ich nur empfehlen, zieht das durch!

Gruß Tobi
HRC

Re: Tour de France 2020

Beitrag von HRC »

Sehr schöne Tour :!: Und ja, bei 6.000km sollte man schon mit ganz neuen Reifen losfahren und beten, dass sie durchhalten. Im Sommer bin ich mit einem Bekannten etwa 800km gefahren (ich etwa 1000) und er hat den Fehler gemacht, seinen Vorderreifen mit fast 6000km auf der Uhr vorher nicht zu wechlsen. Danach war er an den Flanken am Verschleißmarker (also bei <0.8mm)....
Der_Dicke82
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von Der_Dicke82 »

Cooler Bericht!

Der lässt sich ja echt ganz wunderbar runterlesen :D auch noch ein paar Bilder dabei! Perfekt.

Vielen Dank
Stefan
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Garfield
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Registriert: Mi Okt 14, 2020 8:19 pm
Wohnort: Amersfoort, Niederlande

Re: Tour de France 2020

Beitrag von Garfield »

Schmuggelware :-) :-)

Danke für dieses Bericht, war sehr schön zum lesen !
MfG, Arvid, Niederlande.
Suffering severely from the N+1 virus. N is currently 7, including a NX250
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Sinner
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von Sinner »

PS : Die abschließbare Werkzeugtasche eignet sich gut als Scheinespeicher ;)

Greez
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Nordfriese
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von Nordfriese »

Danke für den schönen Bericht, der Erinnerungen weckte -
es ist zwar schon fast dreißig Jahre her, aber ich habe auch, mit meiner damaligen Freundin, Muscheln aus dem Atlantik gekocht
Gruß Stefan
endurolo
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von endurolo »

schöner Reisebericht,
euer Tagesrythmus ist allerdings schon extrem.
Schön ist es immer wenn die Motorräder keinen Ärger machen. Wer auf bezahlbare Meeresfrüchte in Topqualität steht kommt an der Isle Oleron
nicht vorbei. Wir sind dort gewesen in 2011 und haben dort Station gemacht auf dem Weg in die Pyrenäen. Sehr empfehlenswert, allerdings nicht in der Hauptsaison. Aber das ist ja wie überall sonst auch.
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Hoffentlich können wir bald wieder Reisen.

Grüße, Lothar
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Sinner
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von Sinner »

Du solltest Dir mal den Film 'Easy_Rider' ansehen ... (1969 8-)) - die haben das mit dem 'Scheine-Speicher' sehr Gut gelöst (!)
Den Film hatte ich schon länger im Auge, schön dass du das erwähnt hast, hab mir den direkt als DVD gekauft und endlich mal geschaut.
Haben die schon clever gemacht mit ihrem Scheinespeicher 8-)
Toller Film, toller Soundtrack !!

Greez
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Stan
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Re: Tour de France 2020

Beitrag von Stan »

dat macht mich aber nun Neugierig, bitte um Aufklärung wo die beiden im Film die Dollars deponierten :(
habe den Streifen auch schon zweimal gesehen, aber darauf nicht geachtet, da ich sehr emotional bin, habe ich auch am Ende etliche Tränen vergossen :cry:
Übrigens schöner Bericht, der toll geschrieben ist. Ich hätte noch die Côte d’Azur mit Cannes, Nizza, Venedig und Monaco dazu genommen, aber das hätte bestimmt Eure schöne Tour um einiges verlängert.

Stefan
beste Grüsse Stefan
„Um klar zu sehen reicht oft ein Wechsel der Blickrichtung."
Antoine de Saint-Exupéry
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