Bremsflüssigkeitsschmodder in der Bremszange

[Pit NX650]

Da habe ich doch einen vorderen und einen hinteren Bremssattel mit Halterungen gekauft und wollte mich unbedingt daran machen alles zu zerlegen. Interessant ist, wie der äußere Eindruck und die Zerlegbarkeit gegensätzlich sein können. Da scheinen Bremssättel und auch die Kolben im sichtbaren Bereich niemals ein bisschen Pflegemittel und Zuwendung bekommen zu haben. Und dennoch lassen sich die Schraubdeckel der Haltestifte und die Haltestifte selbst problemlos öffnen. Das wiederum kann mit dem erstmals eingesetzten Rostlöser zusammenhängen.

Gestern Abend habe ich den erstmals verabreicht, dann heute mittag und Abends nochmal. Heute Mittag habe ich vom vorderen Bremssättel Deckel und Stifte entfernt... Wie weiche Butter schneiden. Spannend war es die ranzigen Kolben rauszubekommen. Bremssattel mit Schonbacken und Schlauchgummi im Schraubstock, Hitzeplättchen raus und damit einen Ansatzpunkt für die Rohrzange. Den Rostlöser zuvor und während der Prozedur eingesetzt. Nachdem es zunächst zäh voran ging, nahm es dann Fahrt auf. Beim vorderen Bremssättel war die Nut für den Staubschutzring ordentlich moderig. Aber okay, wenig Ablagerungen in Gehäuse.

Gleiche Prozedur beim hinteren Bremssättel. Die Nuten für die Dichtringe ziemlich sauber. Aber siehe da: Matsch im Gehäuse. Was muss man tun oder unterlassen, das so etwas entsteht? Bremsflüssigkeitswechsel vergessen, bis die Flüssigkeit ordentlich Wasser gezogen hat oder unverträgliche Flüssigkeiten mischen?

IMG_20240116_224941.jpg

IMG_20240116_224858.jpg

[Tolek]

Vielleicht sind das Reste von zuviel Bremskolbenmontagepaste?

[Pit NX650]

Vielleicht sind das Reste von zuviel Bremskolbenmontagepaste?

Ja, von der Konsistenz würde das passen
Wahrscheinlich zu gut gemeint

[scrambler]

Bremssattel mit Schonbacken und Schlauchgummi im Schraubstock, Hitzeplättchen raus und damit einen Ansatzpunkt für die Rohrzange.

Waren die Bremskolben denn schon vorher defekt ? Für demontierte Bremszangen hab ich mir eine Ausdrückstation aus einem alten HBZ und einer kurzen Bremsleitung (von Kleinanzeigen für ein paar Euro) gebastelt http://forum.nx250.de/viewtopic.php?p=89#p89 Im WWW liest man immer mal wieder Tips mit Druckluft (gefährlich) oder mittels Fettpresse (riesen Schmodderei), dabei geht es so ganz einfach. Manche Kolben sitzen übrigens so fest, das der andere glatt die Schraubzwinge auseinander drückt, dann muss man einen massiven Flachstahl einlegen (siehe Bild).

In alten HBZ / Bremszangen findet man eigentlich immer Schmodder, daher sollte man sie vorher zerlegen und reinigen, auch wenn sie äußerlich gut aussehen. Die verbliebene Bremsflüssigkeit zieht wohl über die Jahre immer mehr Wasser aus der Luftfeuchtigkeit bis dieser Schmodder entsteht. Einen gebrauchten Sattel fürs Lager könnte man mit Bremsenreiniger ausspülen, andererseits wäre es besser, das Ding gleich ganz zu zerlegen und richtig zu reinigen.

[Pit NX650]

Für demontierte Bremszangen hab ich mir eine Ausdrückstation aus einem alten HBZ und einer kurzen Bremsleitung (von Kleinanzeigen für ein paar Euro) gebastelt http://forum.nx250.de/viewtopic.php?p=89#p89

Die beiden Bremssättel habe ich relativ günstig erstanden zum Zweck der Revision. Es kommt sowieso alles neu ich bin immer so kompromisslos...
An das Ausdrücken hatte ich auch gedacht, nur wollte ich dafür nicht die neue Bremsflüssigkeit opfern

Um solchen Schmodder zu vermeiden, sollte man dann mehr als den normalen Bremsflüssigkeitswechsel einplanen? Hilft dagegen großzügigeres Spülen oder sollte man bei den geliebten betagten Motorrädern die Revision von Kolben und Dichtringen als Routine im mehrjährigen Rhythmus einplanen?

[scrambler]

Um solchen Schmodder zu vermeiden, sollte man dann mehr als den normalen Bremsflüssigkeitswechsel einplanen? Hilft dagegen großzügigeres Spülen oder sollte man bei den geliebten betagten Motorrädern die Revision von Kolben und Dichtringen als Routine im mehrjährigen Rhythmus einplanen?

Vermute mal, das bei befüllter Bremsanlage der Schmodder nicht entstehen kann, das System ist ja geschlossen und hat keinen Luftaustausch. Glaube nicht, das man bei eingemotteten Maschinen regelmäßig wechseln muss.

[Tolek]

Druckluft ist zwar prinzipiell gefährlich , aber weil man eh ein Flachstahl dazwischen legen muß ,damit mit die relativ parallel rauskommen ,passiert da nix .

[die Cobra]

Vermute mal, das bei befüllter Bremsanlage der Schmodder nicht entstehen kann,

das System ist ja geschlossen und hat keinen Luftaustausch

. Glaube nicht, das man bei eingemotteten Maschinen regelmäßig wechseln muss.

Von der Bremsanlage besser die Finger lassen, wenn man es nicht genau weiß.
Oh doch, der Vorratsbehälter ist belüftet. Wie sollte sonst das System funktionieren?
Also wird auch Wasser gezogen. Selbst durch die Gummischläuche wird Wasser aufgenommen.
Kein Behälter ist absolut dicht.
Vielleicht mag das im luftleeren Raum funktionieren.

Grüße
Andi

[hopper]

Von der Bremsanlage besser die Finger lassen, wenn man es nicht genau weiß.
Oh doch, der Vorratsbehälter ist belüftet. Wie sollte sonst das System funktionieren?
Also wird auch Wasser gezogen. Selbst durch die Gummischläuche wird Wasser aufgenommen.

Richtig, von der Bremse lieber die Finger lassen, wenn man sich nicht auskennt.
Auch mit gefährlichem Halbwissen sollte man vorsichtig sein bevor man es kundtut.
Das Bremssystem ist geschlossen, belüftet ist nur der Bereich über der Membrane.
Das Wasser, dass über die Gummis eindringt spielt keine Rolle.

[Pit NX650]

Das ist auch mein Verständnis vom Zweck des Diaphragma im Bremsflüssigkeitsbehälter. Dichtung gegen Luft und Kompensation des Systems bei verschleißenden Bremsbelägen.

Ich weiß, wie die Bauteile einer Bremsanlage arbeiten und habe die auch schon revidiert. Meine Frage nach dem Schmodder bezog sich auf das Was... In den Bremsanlagen meiner Motorräder habe ich das noch nicht gesehen. Auch nicht in der 30 Jahre alten Domi.
Toleks Erklärung finde ich plausibel