Motor startet nicht

Wenns klappert, an der Ampel abstirbt oder kein Zündfunke waltet
BlackDomi
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Motor startet nicht

Beitrag von BlackDomi »

Guten Abend Miteinander,

Seit anderthalb Jahren darf ich eine Domi mein nennen die ich mir etwas Offroad-tauglich aufgebaut habe da ich sie primär für Motorradurlaub auf dem TET nutzen wollte.
Da sie etwas viel Öl verbraucht hat und überall am Motor geschwitzt hat hab ich den Motor neu abgedichtet, Zylinder aufbohren lassen und nen Übermaßkolben verbaut. Zudem hab ich in dem Zuge auch gleich etwas die Kanäle bearbeitet etc.
Nun zu meinem Problem: Die ersten 1000km lief das ganze erst wundervoll, aber plötzlich fingen die Ventile während meinem Motorradurlaub an zu klappern. Also Ventilspiel überprüft und siehe da auf der rechten Seite war es am Einlass und Auslass bei ca 0,5mm (300km vorher hat noch alles gepasst).
Ventile wieder eingestellt, Probefahrt gemacht alles easy.
Am nächsten Tag ging es weiter, erstmal ohne Probleme, gegen Mittag fing die kleine Diva an auszugehen sobald die Drehzahl unter 2000 viel. Zuerst ließ sie sich noch starten aber später ging es nurnoch per anschieben.
Zündfunke ist da, Vergaser hab ich nochmal gereinigt und alle Düsen etc. geprüft, auf Falschlufttest mit Starterspray war sie auch unempfindlich.
Mittlerweile hab ich den Urlaub abgebrochen und auch den Kopf runter genommen um den Kopf auf Riss/Ventilsitz, es ist nichts sichtbar und auch beim Backofentest sind die Ventilsitze an Ort und Stelle geblieben.
Auffällig war vor Demontage, dass auf der rechten Seite die nachgestellten Ventile jetzt 0 Spiel hatten und das rechte Auslassventil deutlich wärmer wurde als das linke.
Hat jemand eine Idee was es sein könnte bzw was ich noch prüfen kann?

Grüße Simon
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scrambler
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Re: NX650 Motor startet nicht

Beitrag von scrambler »

Hallo Simon,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Eine kleine Vorstellung mit ein paar Bildern wäre übrigens nett ;) Wichtig zu wissen wäre übrigens das Baujahr der NX650 - bei der 88er kommen lockere Sitze leider häufiger vor.
BlackDomi hat geschrieben: Mo Sep 11, 2023 11:32 pm Die ersten 1000km lief das ganze erst wundervoll, aber plötzlich fingen die Ventile während meinem Motorradurlaub an zu klappern. Also Ventilspiel überprüft und siehe da auf der rechten Seite war es am Einlass und Auslass bei ca 0,5mm (300km vorher hat noch alles gepasst).
Würde da mal die Köpfe der Ventilschäfte überprüfen, hab schon welche gesehen, die waren oben abgeschliffen - was natürlich das Spiel vergrößert.
BlackDomi hat geschrieben: Mo Sep 11, 2023 11:32 pm Auffällig war vor Demontage, dass auf der rechten Seite die nachgestellten Ventile jetzt 0 Spiel hatten
das sich das Ventilspiel wieder reduziert ist allerdings nur mit wandernden Ventilsitzen zu erklären - falls beim Ventilspiel Einstellen keine Fehler gemacht wurden viewtopic.php?t=1009
sauve qui peut
Pit NX650
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von Pit NX650 »

Es wäre gut, wenn du deine Beschreibung auch mit Fotos unterlegen könntest.
Das rechte Auslassventil ist grundsätzlich thermisch stärker belastet, aber wie erkennst du die deutlich stärkere Belastung?
Hast du nach bei der Bearbeitung der Kanäle dann auch die Ventile neu eingeschliffen bzw vor der Montage die Dichtigkeit der Ventilsitze geprüft?
NX 650 RD02 Bj 1993
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BlackDomi
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von BlackDomi »

Vielen Dank erstmal für die schnellen Reaktionen!
Die Vorstellung hole ich natürlich noch gerne nach:)
Mein Name ist Simon, bin Mitte zwanzig und ich komme aus dem schönen München. Ich fahre seit 8 Jahren Motorrad und hatte zuerst eine GS500E die leider einen Kolbenfresser hatte. Darauf habe ich mir eine XJ600N zugelegt welche ein Kumpel leider in einen Graben versenkt hat. Seit 2019 begleitet mich nun eine SV650X und mein erstes Projektmoped würde dann Anfang letzten Jahres wie bereits geschrieben eine NX650 RD02 von 92. Seit meiner Jugend schraube ich an allen möglichen Dingen rum und restauriere aktuell noch einen Oldtimer (ein Datsun 280z).

Ein Bild meiner Domi hab ich auch mal angehängt, neben den offensichtlichen Änderungen wurden vorne neue Federn verbaut und hinten ein YSS Federbein, welches ich auch im härteren Gelände empfehlen kann ;)
IMG_20230905_080639.jpg
Pit NX650 hat geschrieben: Di Sep 12, 2023 12:54 pm Es wäre gut, wenn du deine Beschreibung auch mit Fotos unterlegen könntest.
Das rechte Auslassventil ist grundsätzlich thermisch stärker belastet, aber wie erkennst du die deutlich stärkere Belastung?
Hast du nach bei der Bearbeitung der Kanäle dann auch die Ventile neu eingeschliffen bzw vor der Montage die Dichtigkeit der Ventilsitze geprüft?
Den Temp. Unterschied an den Auslassventilen kann man gut an der Farbe erkennen:
IMG_20230912_134831.jpg
An dem einen Eck hatte ich den schmodder mit einem Lappen weg gewischt. Ich denke mal die Verkokung kam dann von den vielen Startversuchen und Kurzstreckenfahrten nach dem anschieben. Mittlerweile hab ich natürlich alles weg gewischt. Ging mir Lappen und Caramba auch sehr schnell weg und darunter sieht man wieder den polierten Brennraum.
Ventile wurden natürlich neu eingeschliffen und auch die Ventilschaftdichtungen ersetzt und alles auf Dichtheit kontrolliert.

Ventilköpfe sehen noch in Ordnung aus und Ventilspiel hab ich denke/hoffe ich zumindest mal korrekt eingestellt, deswegen hatte ich eigentlich auch auf rutschende Ventilsitze getippt aber diese bleiben auch nach 200° im Backofen an Ort und Stelle und düngen fest.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von BlackDomi am Di Sep 12, 2023 4:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Pit NX650
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von Pit NX650 »

Ich kann die von dir eingefügten Fotos nicht sehen. Ich sehe nur die Dateinamen 😁
Beim Zusammenbau auch neue Dichtungen verwendet und auch Prozeduren und Drehmomente beachtet?
Hatte sie oberhalb der 2.000 UPM normale Leistung oder wirkte sie etwas schläfrig?
Zum Hintergrund meiner Frage. Da du geschrieben hast, dass sie unterhalb 2000 Umdrehungen einfach abstirbt. das könnte mit einem massiven druckverlust im Zylinder zusammenhängen. Allerdings würde ich vermuten, dass das auffällig hörbar wäre.
Es könnte aber auch sein, dass sich in dem Vergaser die Leerlaufdüse komplett zugesetzt hat. Dann würde für niedrige Drehzahlen kein zündfähiges Gemisch mehr gebildet
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BlackDomi
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von BlackDomi »

Jetzt sollten die Bilder sichtbar sein, kp warum es heute Mittag nicht geklappt hat...
Leerlaufdüse ist frei, hab auch nen Lappen in den Brennraum über die Zündkerzenöffnung rein gesteckt und der ist feucht geworden. Selbst mit Starterspray in den Lufi wollte sie nicht starten.
Es sind überall neue Dichtungen rein gekommen und Anzugsmomente für den Kopf wurden alle soweit möglich eingehalten (für die 2 seitlichen Muttern musste ich es nach Gefühl machen, da ich kein passendes Werkzeug hatte).

Schwer zu sagen mir der Leistung da ich dann nur noch sehr zurückhaltend gefahren bin. Ungewohnte Geräusche waren auch weder von mir noch von 2 Kumpels identifizierbar die auch versierte Schrauber sind.
hopper
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von hopper »

Das Polrad sitzt aber fest und in richtiger Position auf der Kurbelwelle, oder?
Nicht dass sich da was verschoben hat,
Pit NX650
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von Pit NX650 »

Aufi mch wirkt der Zustand des Brennraums samt Ventilen und Ventilsitzen übel, zumal wenn vor nicht allzulanger Zeit/ Laufleistung eine Revision durchgeführt wurde.
Da sah der ZyKo meiner Domi nach 26 TKM viel angenehmer aus
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Pit NX650
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von Pit NX650 »

Erzähle uns was zu dem Motorrad: Laufleistung, lief sie als du sie übernommen hast, hast du die längere Zeit gefahren und kannst etwas zum ölverbrauch sagen?
Du schreibst, dass sie überall geschwitzt hat.
Da du sagst, dass der Zylinder gebohrt und gehohnt ist und ein Übermaßkolben eingebaut wurde, sollte der hohe ölverbrauch nicht in dem Bereich zu suchen sein. Aber offensichtlich hat sie in vielleicht 1500 km diese Menge Öl Schmand im Brennraum und wahrscheinlich auf dem Kolben hinterlassen. Oder beim Zusammenbau sind Kolbenringe beschädigt worden. Dann müsstest du aber kräftige Riefen an der zylinderbuchse sehen. So könnte man meinen, der ölverbrauch kommt über die Ventile also ventilschaft Führungen und ventilschaftdichtungen. Abhängig von der Laufleistung können die ventilschaft Führungen im verschleißmaß sein.

Noch eine Anmerkung zu dem hochgelegten Kotflügel. Der raubt der Dominator den Luftstrom gerade da, wo Sie ihn am notwendigsten braucht: am Zylinderkopf. Und auch der Tank mit den angedeuteten Luftleitblechen scheint mir gegenüber der Oriiginalversion und der Luftleitbleche weniger tauglich zu sein.
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BlackDomi
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Re: Motor startet nicht

Beitrag von BlackDomi »

hopper hat geschrieben: Di Sep 12, 2023 6:25 pm Das Polrad sitzt aber fest und in richtiger Position auf der Kurbelwelle, oder?
Nicht dass sich da was verschoben hat,
Polrad hatte ich nie drunter aber wird das nicht eh durch eine Passfeder gesichert? Also hätte es ja nen ordentlichen Schlag geben müssen und würde jetzt einfach leer drehen in egal welcher Situation.
Pit NX650 hat geschrieben: Di Sep 12, 2023 11:19 pm Aufi mch wirkt der Zustand des Brennraums samt Ventilen und Ventilsitzen übel, zumal wenn vor nicht allzulanger Zeit/ Laufleistung eine Revision durchgeführt wurde.
Da sah der ZyKo meiner Domi nach 26 TKM viel angenehmer aus
Das sieht auf dem Foto schlimmer aus als es tatsächlich ist/war. Das war nur eine ganz dünne Schicht die ich auch einfach wegwischen konnte aber hab auch schon festgestellt, dass eine von den Ventilschaftdichtungen an einem Einlassventil nicht ganz dicht war auf jeden Fall (die hat einen Fertigungsfehler den ich beim Einbau nicht bemerkt hatte). Dem ölstand nach war es aber nicht viel was verbrannt wurde (~100ml auf 1300km).
Pit NX650 hat geschrieben: Mi Sep 13, 2023 12:04 am Erzähle uns was zu dem Motorrad: Laufleistung, lief sie als du sie übernommen hast, hast du die längere Zeit gefahren und kannst etwas zum ölverbrauch sagen?
Laufleistung insgesamt 45tkm, seit der Revision etwas mehr als 1500km. Nach 200km mit neuem Kolben hab ich einen Ölwechsel gemacht, primär um zu sehen ob sich irgendwelche Metallpartikel oder sonst was im öl befinden aber das sah super Clean aus und noch wie neu. Auch nach den 1300km sieht das Öl noch super aus und ist kaum verfärbt was für mich auch dafür sprechen würde das das Öl "nur" bei dem Einlassventil in den Brennraum gekommen ist. Kurz bevor die Zicken angefangen haben, hatte ich noch den Ölstand kontrolliert und bis zum max wieder aufgefüllt. Waren dann wie gesagt etwa 100ml auf die 1300km.
Vor der Revision ging der Ölverbrauch exponentiell nach oben.
Die ersten 3000km hatte ich etwas mehr als 200ml auf 1000km verbraucht und am Schluss waren es letztes Jahr knapp 500ml auf 1000km. Der Zylinder musste auch auf das zweite Übermaß gebohrt werden da er oval geschlagen war.
Ventilschaftspiel ist auch noch in der Toleranz, wenn auch grenzwertig.
Pit NX650 hat geschrieben: Mi Sep 13, 2023 12:04 am Noch eine Anmerkung zu dem hochgelegten Kotflügel. Der raubt der Dominator den Luftstrom gerade da, wo Sie ihn am notwendigsten braucht: am Zylinderkopf. Und auch der Tank mit den angedeuteten Luftleitblechen scheint mir gegenüber der Oriiginalversion und der Luftleitbleche weniger tauglich zu sein.
Den tiefen originalen Kotflügel hab ich letztes Jahr am ersten Tag im tiefen Schotter/Gelände geschrottet weil es ständig Steine mit rein gezogen hat. Wegen den thermischen Nachteil hab ich auch Löcher in dem hinteren Beredtes Kotflügels gebohrt und mit einem Metallnetz versehen um den Motor vor Steinen zu schützen.
Die Frontverkleidung ist original. Nur der Tank getauscht. Also hat die gleichen Luftleitbleche wie von Honda vorgesehen. Aber ja, der Tank zieht innen etwas weiter rein als der originale und Schirmt deswegen auch den Kopf etwas ab.
Hatte unter anderem deswegen auch geplant einen Ölkühler mit Thermostat und zuschaltbaren Lüfter zu installieren aber kam leider noch nicht dazu.
Zudem war diesen Winter eigentlich der Umbau auf eine Rally Front geplant die erheblich mehr Luft in den Bereich bringen sollte.
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