Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Zeigt her Eure Hondas - unterwegs oder in der Werkstatt
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nabu kudurri usur
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Nach meinem Besichtigungsprogramm gönne ich mir einen Einkauf bei Carrefour, In dessen Räumen finde ich sogar einen Uhrmacher, der eine neue Monozelle in meine Armbanduhr einsetzt. Klasse! Nach meinem Einkauf flüchte ich vor schweren Gewittern, die überall am Horizont drohen. An diesen Orten ist der Himmel pechschwarz. Dort scheinen extrem starke Regenfälle miederzukommen. Ich aber erreiche mit trockener Haut gegen 19 Uhr mein Zelt. Heute war ich neun Stunden ohne Pause auf Achse. Angesichts meines Alters ein anspruchsvolles Programm. Zum Abendessen koche ich mir eine Fischsuppe, die sich leider als schnöde Fischsoße ohne Fischeinlage erweist. Ich kippe eine Dose Calamares in den Sud und mümmele nebenbei ein kleines Weißbrot.

Telefonisch erhalte ich von Sigrid die Nachricht, dass einer unserer Igel vom Mähroboter eines unserer Nachbarn entsetzlich zugerichtet wurde. Die Tierärztin musste das arme Tier einschläfern. Dem Unglückswurm hatte es die Schnauze komplett weggehauen. Mir geht das Schicksal unseres Kleinen noch tagelang nach. Warum muss man seinen Mähroboter nachts laufen lassen, wenn jeder weiß, dass Igel unterwegs sind? Unten ein Igel, dem der Mähroboter die Schnauze kupierte. Er hatte Glück und konnte gerettet werden. Bei unserem Igel war die Schnauze völlig abgetrennt.
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nabu kudurri usur
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Samstag, 10. Juni: Der Morgen begrüßt mich mit Regenschauern. Es gelingt ihnen aber nicht, mich von der Fahrt nach https://de.wikipedia.org/wiki/Don_Benito abzuhalten. Das Städtchen verdankt seine Existenz angeblich dem benachbarten Medellin, dessen Bürger einst ihren Heimatort wegen der hohen Steuerbelastung verließen und in rund 10 km Entfernung Don Benito gründeten. Heute zählt die Stadt über 37.000 Einwohner, während Medellin nur 2.000 Bürger beherbergt. Bald klart es auf, und ich kann auf dem Weg nach Don Benito das Castillo de la Encomienda bei Villanueva de la Serena fotografieren. Leider ist die Anlage dauerhaft geschlossen.
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nabu kudurri usur
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

In Don Benito will ich mir das Völkerkundemuseum Ethnographisches Museum von Don Benito ( https://www.turismoextremadura.com/es/e ... on-Benito/) ansehen. In der Stadt irre ich wieder einmal orientierungslos umher, weil das Navi die Plaza del Museo nicht kennt. Eine Streifenwagenbesatzung gibt mir gern die gewünschte Auskunftei, die mich zu einem Parkplatz führt. Ein weiterer Polizist geleitet mich bis zur Pforte des Museums. Das Gebäude und sein Inhalt bilden einen merkwürdigen Kontrast: Untergebracht ist das Museum in einem prachtvollen, denkmalgeschützten Palast, das früher den Herzögen von Orellana gehörte. Die eindrucksvolle Kuppel über dem Treppenhaus ist eine kleinere Version der Kuppel, die das Dach der Pariser Galeries Lafayette ziert
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Das Völkerkundemuseum zeigt in 31 Räumen das Sozial- und Arbeitsleben spanischer Menschen, die in den Wirtschaftszweigen Handel, Handwerk und Landwirtschaft tätig waren. Die Zeitspanne der Exponate reicht vom ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die bittere Armut und die große Rückständigkeit der spanischen Gesellschaft in technischer und sozialpolitischer Hinsicht springen einen regelrecht an. Als einziger Besucher genieße ich eine Vorzugsbehandlung mit zwei Führern: Einer erklärt mir die Exponate auf Spanisch, ein weiterer übersetzt auf Englisch. Und das alles für einen Eintrittspreis von zwei Euro. Die Führung dauert eine Stunde, ist aber angesichts der Fülle der Exponate viel zu kurz angesetzt. Man bräuchte Tage, um alles auf sich wirken zu lassen.
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Nachmittags bin ich wieder auf dem Campingplatz. Mein Zelt steht in der prallen Sonne. Daher schleppe ich meine Kücheneinrichtung in den benachbarten Wald und genieße einen Nachmittags-Kaffee. Seit Tagen plagen mich Rückenschmerzen und Schmerzen an der am Donnerstag verstauchten linken Hand. Abends trifft ein holländischer Veteran ein, der in Afghanistan und im Nahen Osten stationiert war. Zuletzt wirkte er an der Integration der niederländischen Streitkräfte in die Strukturen der Bundeswehr mit. Er bereist Spanien mit seiner BMW R 80, die bereits 300.000 km auf der Uhr hat. Sein Konzept ist ein anderes als meins: Der Mann reist mit kleinem Gepäck und verlegt alle paar Tage auf einen neuen Platz. Auf insgesamt drei Monate ist seine Spanienreise terminiert. Ende der Woche besucht ihn seine Frau in Madrid für eine Woche. Dann zieht er wieder alleine los.

Sonntag, 11. Juni: Heute ist Ölwechsel angesagt. Ich fahre den Motor kurz warm und schieße dabei noch ein Bild von Guadalupe.
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jul 13, 2023 6:16 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Da mein Zelt ab 14 Uhr in der Sonne liegt, muss ich den Ölwechsel bis dahin beendet haben. Ich lege eine dicke Plastikplane aus und deponiere eine Waschschüssel unter dem Motor. Robert Habeck hilft mir beim Entfernen des Altöls. Sein Konterfei ziert nämlich das Titelblatt des ausgelesenen Spiegels, der als Ablaufrinne für das ablaufende Motoröl dient. Kleckerfrei findet es seinen Weg in die Wanne. Während es abtropft, berechne ich den Ölverbrauch. Er muss bei ungefähr 0,15 Liter auf 1.000 km liegen. Nach dem Ölwechsel gönne ich mir Olivenbrot und Schinken, den ich vor der Hitze im Zelt gerettet und in den Ast eines Baums gehängt habe. Abends düst ein Vollidiot mit ausgeräumten Schalldämpfern durch den Ort und um ihn herum. Man hört ihn meilenweit. Der Lärm hält über eine Viertelstunde lang an. Ich wünsche dem Deppen Hals- und Beinbruch. Mindestens! Neben mir campt ein junges spanisches Pärchen, das stets freundlich grüßt und winkt. Die einzigen Muffel, denen ich hin und wieder begegne, sind Landsleute und "Kasköpp." Irgendwie verständlich: Den Motorradfahrern kann man ja nicht trauen!
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Montag, 11. Juni: Montags haben alle Besichtigungsziele geschlossen. Mir bleibt nur die Möglichkeit, einen 230 km langen Ritt durch die Sierra de Guadalupe zu unternehmen. Die Bewölkung ist dicht; Gewitter können jederzeit niedergehen. An einem Aussichtspunkt treffe ich ein belgisches Paar auf seiner Honda. Wir klönen und stellen fest, dass wir eine ähnliche Auffassung vom Motorradfahren haben. Zum Schluss macht mir der Belgier das Kompliment, ich erinnere ihn an seinen geliebten Vater, der ein ausgesprochener Vielfahrer auf seiner alten BMW sei. Das ist doch schon mal ein klarer Fortschritt. In jüngeren Jahren erinnerte ich die Leute meist an ihre missratenen Kinder!
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Unterwegs platze ich unsensibel in ein Festmahl. Bereits am Himmel hatte ich große dunkle Punkte erblickt, die über einer Stelle kreisten. Als ich dann um eine Ecke biege, sehe ich mich Dutzenden riesiger Geier gegenüber, die sich über den Kadaver eines überfahrenen Wildschweins hermachen. Ich muss anhalten, um den schwerfälligen Vögeln Gelegenheit zur unwillig angetretenen Flucht zu geben. Leider komme ich erst auf die Idee, meinen Fotoapparat zu zücken, als alle weg sind. Depp! Wenig Erfolg ist mir bei der Suche nach den römischen Ruinen von Vascos beschieden. Links und rechts der Straße ist alles mit Stacheldraht abgesperrt – sogar die Wanderwege. Es geht wohl ums Jagdrecht.

In Guadalupe tanke ich meine Domi auf und will jene 38 € zahlen, die die Tanksäule ausweist. Nee, nee, sagt der Tankwart: Die Säule habe einen Defekt. Meine Zahlschuld betrage nur 30 Euro. Also beschissen wird man hier garantiert nicht! Am späten Nachmittag bin ich wieder am Zelt, verzichte aber der Hitze wegen auf Kaffee. Es gäbe noch viele Besichtigungsziele, aber die großen Distanzen von mindestens 300 km (Hin- und Rückfahrt) schrecken mich etwas ab. Eine Alternative wäre, das Gepäckvolumen künftig zu reduzieren und öfter den Standort zu wechseln. Abends stelle ich fest, dass ich auf eine Distanz von nur 20 cm scharf sehen kann. Zu Hause reichen oft die Arme nicht aus, um die Zeitung zu halten. Merkwürdig!
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Dienstag, 12. Juni: Heute komme ich früh aus den Federn, denn ich will in das 150 km entfernte Hornachos (https://de.wikipedia.org/wiki/Hornachos) fahren, aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts die letzten spanischen Mauren vertrieben wurden. Mit nur 12 Grad Celsius ist es kühl heute morgen. Zudem weht ein starker Wind, der das Fahren auf den schnurgeraden Straßen nicht eben angenehm macht. Fahrspaß geht anders! Hornachos besitzt ein „Centro de Interpretación La Cultura Morisco“, von dem ich mir ähnlich beeindruckende Exponate verspreche, wie ich sie im Völkerkundemuseum von Don Benito erhielt. Eine Straßenkehrerin, die vor der „Iglesia Parroquial de la Purísima Concepción“ befrage, weist mir den Weg zum Centro.
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Re: Der alte Wolf will es noch einmal wissen – 8.000 km in die Extremadura

Beitrag von nabu kudurri usur »

Das Centro ist eine einzige Enttäuschung. Ein höhlenartiger Raum mit einigen Schautafeln verfügt nur über sehr wenige Exponate. Der „Führer“ versucht sein Bestes auf Englisch, das er leider überhaupt nicht beherrscht. Er redet ständig auf mich ein, ringt nach Vokabeln, korrigiert sich und setzt immer wieder neu an. Am Ende fragt er mich stets, ob ich ihn verstanden habe. Auf mein beschwichtigendes „si si“ wiegt er (völlig zurecht) bedenklich den Kopf. Der gute Mann verlangt volle Aufmerksamkeit, so dass ich weder die Tafeln in Ruhe studieren, noch bemerken kann, dass mir meine geliebte Stuttgart-Umhängetasche von der Schulter rutscht. Am Ende glaube ich so viel gelernt zu haben, dass die um 1614 vertriebenen Mauren in Marokko die Piraten-Republik von Salé (https://de.wikipedia.org/wiki/Sal%C3%A9) gründeten und sich fortan dem Ausrauben spanischer Handelsschiffe mit ganz besonderer Hingabe widmeten. Irgendwie verständlich! Ihre Kinder, die jünger als acht Jahre alt waren, mussten die Vertriebenen im spanischen Hornachos zurücklassen. Die armen Würmer wurden von Christen adoptiert und erzogen. Ethnische Säuberung auf Spanisch! Der Führer weist mir noch den Weg zu zwei schönen Brunnen, doch scheue ich den Fußmarsch in der Motorradkluft.

Nach einem Foto vom Burgberg auf Hornachos mache ich mich aus dem Staub. 40 km vor Guadalupe erwischt mich ein Gewitter mit voller Wucht. Während ich mich noch mit der Regenhose abmühe, prasselt es wie verrückt auf meine Kleidung. Ich beschließe mir eine neue Regenhose zu gönnen, in die ich leichter einsteigen kann. Kaum habe ich meine Regenklamotten zum Trocknen auf dem Campingplatz aufgehängt, muss ich – noch in meiner Rukka-Jacke stehend - ein Benzingespräch mit Keith bestehen. Er kommt England und hat früher eine indische Royal Enfield auf dem Landweg nach Großbritannien überführt. Jetzt ist er mit seiner Frau in einem VW-Campingbus unterwegs.
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