Re: 25 Jahre mit der Dominator
Verfasst: Sa Dez 02, 2017 9:37 am
Und weiter gings - um nach Zimbabwe zu gelangen mußten wir Mosambik durchqueren, in dem erst 2 Jahre zuvor ein blutiger Bürgerkrieg zu Ende ging. Uns wurde dringend angeraten, nicht die Straße zu verlassen, da überall noch Minen und anderes Kriegsgerät herum lagen. Von den immer noch herumziehenden, bewaffneten Banden ganz zu schweigen, die ein paar Westler als Weihnachtsgeschenk ansehen würden ...
Wie wollten deshalb Mosambik nonstop durchqueren - dazu mußten wir mit einer Fähre über den Zambezi, denn die Brücken waren alle noch zerstört. Der LKW links auf dem Bild sollte zuerest auf die Fähre - doch dann stellte sich heraus, das die Fähre mit dem LKW auf der Sandbank festsaß, die als provisiorische Anlegestelle diente.
Das Problem wurde auf typisch afrikanische Weise angegangen: der LKW fuhr rückwärts von der Fähre, nahm noch 200m Anlauf - und donnerte dann mit Vollgas auf die Fähre zu, um dann auf der Fähre eine Vollbremsung hinzulegen. Das wurde dann noch einmal wiederholt, bis die Fähre tatsächlich vom Ufer freikam und auch wir unsere Fahrzeuge verladen konnten.
Als wir dann endlich auf der Fähre standen waren wir alle erleichtert - denn campieren oder bei Dunkelheit zurückfahren wäre vermutlich eine ziemlich riskante Sache gewesen. Allerdings hatte die Fähraktion ziemlich viel Zeit gekostet und so standen wir vor einem anderen Problem: die Grenzstation zu Zimbabwe würde in einer Stunde schließen - kämen wir zu spät, müßten wir doch noch in Mosambik campieren.
In die hereinbrechende Dunkelheit fuhren wir los und tatsächlich gelang es uns gerade noch, vor Schließung der Grenze anzukommen.
Vor der Polizeistation mußten wir dann warten bis wir einzeln eintreten durften - dort saß, nur spärlich beleuchtet, ein Bulle von Mann und nach einen Blick auf meinen Pass fragte er mit tiefer Grabesstimme: "Do you know your time has come?"
Nachdem ich da so schnell keine Antwort drauf wußte, fragte er mich ein zweites Mal "Do you know your time has come to accept Jesus as your personal savior? , drückte mir ein christliches Pamphlet in die Hand und einen Stempel in meinen Pass und ich war entlassen.
Netterweise durften wir dann noch direkt neben der Polizeistation campieren, was dann doch eine erhebliche Erleichterung für alle war.
Zimbabwe war zu dieser Zeit ein properierendes Land, mit funktionierender Infrastruktur und sogar einen guten Straßennetz, auf dem wir zügig die Victoria Wasserfälle ansteuerten. Hier waren wieder zwei "Ruhetage" eingeplant, für eine Rundflug über die Fälle und eine Raftingtour über die Stromschnellen. Irgendwo in Zimbabwe war allerdings bei der morgendlichen Ölstands Kontrolle der Rahmentank fast leer – sie hatte (nachdem der Ölverbrauch sonst bei ca 0,3L lag) bei der vorherigen 300km langen Tagestour fast 1,2l Öl verbraucht! Danach sank der Ölverbrauch wieder, es mussten aber täglich ca. 0,5l nachgefüllt werden. Wie sich später leider herausstellte, blieb das fasttrockenfahren des Motors nicht ohne Folgen.
Ausserdem (wer aufgepaßt hat dürfte sich erinnern) hatten meine Freundin und ich ja ursprünglich vor, 1994 zu heiraten, also nahmen wir alle nötigen Unterlagen mit und es gelang uns tatsächlich, eine standesamtlich Trauung in Victoria Falls zu organisieren. Und damit wurde die Domi sogar zu unserem Hochzeitsgefährt . Man beachte die Krawatte - für Männer waren in Zimbawe für Zeremonien Hemd und Krawatte vorgeschrieben, für Frauen Röcke.
Weiter gings dann über den Caprivizipfel (https://de.wikipedia.org/wiki/Caprivizipfel) nach Nambia. Die Pisten (gravel pads) waren dort oft sehr breit und eben, was nach den bisherigen Schlaglochpisten zum Gasgeben verleitete.
Unterwegs wurde noch ein Abstecher zum Hoba Meteoriten gemacht, der als der größte jemals gefundene Meteorit gilt. Er besteht fast vollständig aus einer Eisen-Nickel Legierung. Man beachte die blank polierte Stelle links unten.
Ein weiterer Abstecher wurde zum Etoscha Nationalpark gemacht, dem man wegen der freilaufenden Großkatzen nicht mit dem Motorrad und nur in einem geschlossenen Fahrzeug befahren durfte. Da nicht alle im Pickup Platz hatten wurde für die restlichen ein Fort aus Kisten errichtet - ob wir uns darin lange gegen angreifende Löwen hätten verteidigen können wage ich allerdings zu bezweifeln.
Und weiter gings nach Westen, dem Atlantik entgegen. Irgendwo in Namibia erwischte mich dann der obligatorische Plattfuß - auf einer Asphaltstrasse .
Schließlich hatten wir es geschafft und Svakopmund erreicht.
Dort hatte uns die Zivilisation wieder - in dieser deutschesten Stadt ausserhalb Deutschlands gabe es sogar eine Bäckerei
Wie wollten deshalb Mosambik nonstop durchqueren - dazu mußten wir mit einer Fähre über den Zambezi, denn die Brücken waren alle noch zerstört. Der LKW links auf dem Bild sollte zuerest auf die Fähre - doch dann stellte sich heraus, das die Fähre mit dem LKW auf der Sandbank festsaß, die als provisiorische Anlegestelle diente.
Das Problem wurde auf typisch afrikanische Weise angegangen: der LKW fuhr rückwärts von der Fähre, nahm noch 200m Anlauf - und donnerte dann mit Vollgas auf die Fähre zu, um dann auf der Fähre eine Vollbremsung hinzulegen. Das wurde dann noch einmal wiederholt, bis die Fähre tatsächlich vom Ufer freikam und auch wir unsere Fahrzeuge verladen konnten.
Als wir dann endlich auf der Fähre standen waren wir alle erleichtert - denn campieren oder bei Dunkelheit zurückfahren wäre vermutlich eine ziemlich riskante Sache gewesen. Allerdings hatte die Fähraktion ziemlich viel Zeit gekostet und so standen wir vor einem anderen Problem: die Grenzstation zu Zimbabwe würde in einer Stunde schließen - kämen wir zu spät, müßten wir doch noch in Mosambik campieren.
In die hereinbrechende Dunkelheit fuhren wir los und tatsächlich gelang es uns gerade noch, vor Schließung der Grenze anzukommen.
Vor der Polizeistation mußten wir dann warten bis wir einzeln eintreten durften - dort saß, nur spärlich beleuchtet, ein Bulle von Mann und nach einen Blick auf meinen Pass fragte er mit tiefer Grabesstimme: "Do you know your time has come?"
Nachdem ich da so schnell keine Antwort drauf wußte, fragte er mich ein zweites Mal "Do you know your time has come to accept Jesus as your personal savior? , drückte mir ein christliches Pamphlet in die Hand und einen Stempel in meinen Pass und ich war entlassen.
Netterweise durften wir dann noch direkt neben der Polizeistation campieren, was dann doch eine erhebliche Erleichterung für alle war.
Zimbabwe war zu dieser Zeit ein properierendes Land, mit funktionierender Infrastruktur und sogar einen guten Straßennetz, auf dem wir zügig die Victoria Wasserfälle ansteuerten. Hier waren wieder zwei "Ruhetage" eingeplant, für eine Rundflug über die Fälle und eine Raftingtour über die Stromschnellen. Irgendwo in Zimbabwe war allerdings bei der morgendlichen Ölstands Kontrolle der Rahmentank fast leer – sie hatte (nachdem der Ölverbrauch sonst bei ca 0,3L lag) bei der vorherigen 300km langen Tagestour fast 1,2l Öl verbraucht! Danach sank der Ölverbrauch wieder, es mussten aber täglich ca. 0,5l nachgefüllt werden. Wie sich später leider herausstellte, blieb das fasttrockenfahren des Motors nicht ohne Folgen.
Ausserdem (wer aufgepaßt hat dürfte sich erinnern) hatten meine Freundin und ich ja ursprünglich vor, 1994 zu heiraten, also nahmen wir alle nötigen Unterlagen mit und es gelang uns tatsächlich, eine standesamtlich Trauung in Victoria Falls zu organisieren. Und damit wurde die Domi sogar zu unserem Hochzeitsgefährt . Man beachte die Krawatte - für Männer waren in Zimbawe für Zeremonien Hemd und Krawatte vorgeschrieben, für Frauen Röcke.
Weiter gings dann über den Caprivizipfel (https://de.wikipedia.org/wiki/Caprivizipfel) nach Nambia. Die Pisten (gravel pads) waren dort oft sehr breit und eben, was nach den bisherigen Schlaglochpisten zum Gasgeben verleitete.
Unterwegs wurde noch ein Abstecher zum Hoba Meteoriten gemacht, der als der größte jemals gefundene Meteorit gilt. Er besteht fast vollständig aus einer Eisen-Nickel Legierung. Man beachte die blank polierte Stelle links unten.
Ein weiterer Abstecher wurde zum Etoscha Nationalpark gemacht, dem man wegen der freilaufenden Großkatzen nicht mit dem Motorrad und nur in einem geschlossenen Fahrzeug befahren durfte. Da nicht alle im Pickup Platz hatten wurde für die restlichen ein Fort aus Kisten errichtet - ob wir uns darin lange gegen angreifende Löwen hätten verteidigen können wage ich allerdings zu bezweifeln.
Und weiter gings nach Westen, dem Atlantik entgegen. Irgendwo in Namibia erwischte mich dann der obligatorische Plattfuß - auf einer Asphaltstrasse .
Schließlich hatten wir es geschafft und Svakopmund erreicht.
Dort hatte uns die Zivilisation wieder - in dieser deutschesten Stadt ausserhalb Deutschlands gabe es sogar eine Bäckerei