200.000km Dauertest NX650 Dominator

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200.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

fortsetzung von viewtopic.php?p=7164#p7164

Die NX650 „Dominator“ (die Norton Dominator hieß offiziell nie so) war schon immer mein Traummotorrad. Das mag heute schwer vorstellbar sein, da die Domi für die meisten nur eine langweilige Gebrauchtmöhre ist, deren einziger Vorzug der günstige Preis ist. Als armer Student musste ich aber bis 1992 warten, als ich mir endlich eine gebrauchte 1988er Domi mit 16.000km leisten konnte.

Wahrscheinlich aus diesem Grund führte ich schon immer ein Fahrtenbuch - leider habe ich meine Aufzeichnungen bis 1999 bei einem Umzug, so das mir an Infos nur dieser Leserbrief aus MOTORRAD zur Verfügung steht. Bis 1995 lief die Domi (fast) problemlos - Kettensätze waren alle ca. 20.000km fällig, die von mir monierte geringe Laufleistung der Kettenschleifer ist allerdings meine eigene Schuld - falsche Einstellung des Kettendurchhangs. Richtig justiert halten die Schleifer viel länger.

Die serienmäßigen Bridgestone Reifen waren auch (meiner Erinnerung nach) im Winterbetrieb und im Gelände zu gebrauchen, leider verschlissen sie rasant: der hintere war nach 5000km am Ende, der vordere hielt dafür ca 20.000km. Da die Domi Reifenbindung hat musste ich den Metzeler Enduro per Einzelabnahme eintragen lassen, was damals - anders als heute - noch richtig schwierig war. Für die Africa Tour wurde dann der legendäre Michelin T63 aufgezogen, ein straßenzugelassener Grobstoller, der optisch den Rally Reifen nachempfunden war. Wie alle Reifen dieser Bauart fuhr er sich auf der Straße eigenwillig, aber beherrschbar. Und auch die Laufleistung war ok, der Hinterradreifen hat die 7000km mit noch 2mm Restprofil überstanden. Leider gibt es den T63 nicht mehr, aber moderne Grobstoller wie der Brigdestone Adventurecross oder der Michelin Anekee Wild lassen sich auf der Straße viel neutraler fahren.

An den Bremsen mußte bereits nach 30.000km die vordere Bremsscheibe wegen Rissbildung getauscht werden, ein bekanntes Leiden. Ebenso klemmten ständig die Bremskolben, da ich zu dieser Zeit die Dominator auch als Winterfahrzeug nutzte.

Einziges Problem der Frühzeit: irgendwo in der Mitte Afrikas war bei der morgendlichen Ölstands Kontrolle der Rahmentank fast leer – sie hatte (nachdem der Ölverbrauch sonst bei ca 0,3L lag) bei der vorherigen 300km langen Tagestour fast 1,2l Öl verbraucht! Danach sank der Ölverbrauch wieder, es mussten aber täglich ca. 0,5l nachgefüllt werden. Zuhause, nach einem Ölwechsel, lag der Ölverbrauch wieder bei ca. 0,3l - absolut unerklärlich, schließlich regenerieren sich Ventilschaftdichtungen (die oft fälschlicherweise für den hohen Ölverbrauch verantwortlich gemacht werden) ja nicht von selbst. Wieder zurück, fing der Motor bei 68.000km an zu klappern an, um dann eines Morgens nicht mehr anzuspringen – in der Werkstatt wurde mir mitgeteilt, das Kipphebel/Nockenwelle eingelaufen waren und ein Ventilsitzring rausgefallen war. Beides für die Dominator typische Materialfehler, nur wusste ich das damals mangels Google (wurde erst 3 Jahre später gegründet) noch nicht :wink:. Beleidigt schob in die Domi in die Scheune und schmollte – verkaufen wollte ich sie aber nicht, dazu hatte sie zu viel Spaß gemacht. Erst viel später stellte sich heraus, das der an sich haltbare RFVC Motor an einer konstruktiven Eigenheit litt, die man eigentlich nur bei Britbikes vermuten würde: dem sogenannten Wetsumping http://nx650dominator.de/Kontrolle-Oelstand/Wetsumping/ - es lag also nicht wie damals von mir vermutet am FeshFesh.

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Aber zurück zu meiner Domi – nachdem ich ausgiebig geschmollt hatte, besorgte ich mir einen Teileträger als Organspender, kaufte neue Verkleidungsteile und restaurierte sie originalgetreu – denn so gefällt sie mir eigentlich am besten. Leider bin ich wenige Tage nach der Neuzulassung im Tran auf eine Dose aufgefahren, die verbotenerweise nach links abbiegen wollte. Alles war demoliert, Tank, Verkleidung, Lenker, Tacho etc … Gabel und Vorderrad sowieso. Wirtschaftlich betrachtet ein Totalschaden. Ich hatte noch nicht mal ein paar schöne Fotos gemacht, das einzige erhaltene zeigt meine Domi kurz vor der Zulassung in der Scheune (daneben wartet meine R80 auf den Anbau des Beiwagens)

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Nachdem sich also nun schon zum zweiten Mal meine Domi sich ihrer Verkleidung entledigt hatte kam ich zu dem Schluss, dass sie lieber nackig fährt – da lag doch in der Scheune ein alter Max Tank herum, den ich probeweiser schon vorher mal auf den Rahmen des Teileträgers gelegt hatte – et voila, die Idee zur Domi 2.0 „Scrambler“ war geboren (modisch wurde die Scramblerei erst Jahre später, so das ich für meinen Umbau kein Vorbild hatte).

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Auf den ersten Touren machte dann der eingebaute Austauschmotor Mucken – hoher Ölverbrauch, geringe Leistung und zweimal hatte ich sogar einen Kolbenklemmer. Angeblich war der Motor wegen eines Sitzringschadens schon mal überholt worden – und das war er wohl schon, nur anscheinend auf „russisch“ - die Sitzringe waren mit Körnerschlägen gesichert. Also kurzerhand einen zweiten Austauschmotor besorgt, der dann ordentlich und vorerst ohne Mucken lief.

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Die Domi wurde dann in den folgenden Jahren zum Touren und zu Fahrten auf Treffen genutzt. Doch ein schlechtes Gefühl fuhr immer mit, denn die Ursache des Motorschadens des original Motors war mir immer noch nicht bekannt. Irgendwo in der Mitte Afrikas war damals bei der morgendlichen Ölstands Kontrolle der Rahmentank fast leer – sie hatte (nachdem der Ölverbrauch sonst bei ca 0,3L lag) bei der vorherigen 300km langen Tagestour fast 1,2l Öl verbraucht! Danach sank der Ölverbrauch wieder, es mussten aber täglich ca. 0,5l nachgefüllt werden. Zuhause, nach einem Ölwechsel, lag der Ölverbrauch wieder bei ca. 0,3l - absolut unerklärlich, schließlich regenerieren sich Ventilschaftdichtungen (die oft fälschlicherweise für den hohen Ölverbrauch verantwortlich gemacht werden) ja nicht von selbst.
Entsprechend vorsichtig war ich dann später – der Ölstand wurde morgens täglich überprüft, obwohl mir das Gepanschte mit dem Peilstab ziemlich auf die Nerven ging – meist musste sowieso nichts nachgefüllt werden, weil der Verbrauch des zweiten Austauschmotors gering war. Doch auch dieser war für Überraschungen gut – beim einem Alpenkratzen, mit anderen, weitaus stärkeren Maschinen war morgens auf einmal wieder der Öltank leer. Um dranbleiben zu können hatte ich die Domi bis zum letzten ausquetschen müssen, mit entsprechend hohen Öltemperaturen. Wieder fehlten 1,2l Öl, in der Folge kontrollierte ich auf jeden Stop den Ölstand – dieses Bild hat man auf der Tour sehr oft gesehen.

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zuhause, nach einem Ölwechsel, sank der Ölverbrauch ebenso unerklärlicherweise wieder auf ein normales Maß. Auch wenn dieses mal keine Folgenschäden zu beklagen waren – ich hatte die Nase gestrichen voll und dachte zum ersten Mal daran, mir ein anderes Motorrad zu kaufen. Bis „Langer“ aus dem Domi-forum auf die geniale Idee mit dem Ölschauschlauch kam.

Nicht nur konnte man nun endlich jederzeit mit einem Blick (sogar beim Fahren) den Ölstand erkennen, damit wurde auch endlich bestätigt, was bisher nur vermutet wurde (denn in der Theorie müßte der Rahmentank ständig überlaufen, da die Rahmenpumpe stärker dimensioniert ist als die Pumpe zur Versorgung von Kopf, Getriebe etc.). Unter gewissen Umständen ist die Ölpumpe bei laufendem Motor nicht mehr in der Lage, das Öl wieder vollständig zurück in den Öltank zu pumpen (wetsumping - siehe oben). Klarer Fall, das sich mir so einen Schlauch zulegen mußte - endlich war wieder angstfreies Fahren mit der Domi möglich - und sehr Custommäßig sieht es auch aus :P

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Der Austauschmotor fing dann langsam an, mehr Öl zu verbrauchen - bei einer Laufleistung von ca 80.000km aber noch im Rahmen. Wie bei jedem anderen luftgekühlen Einzylinder sollte man dann, um teure Folgenschäden zu vermeiden, den Zylinder ausschleifen und den Kopf überholen – ich entschied mich aber dafür, den originalen Kicker-motor wieder zu reaktivieren. 2014 bei km-stand 115.000km war daher die Zeit für eine komplette technische und optische Überholung gekommen.
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

Nachdem nun endlich klar war, wie man einen Domi Motor haltbar bekommt machte ich mich im Winter 14/15 an den Neuaufbau des originalen 1988er Kickermotors. Den Kickstarter hatten nur die 88er NX650 – weil sich diese nicht besonders gut verkauften http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=8&t=530 (mutmaßlich wegen des höheren Preises – Marketing hatte wohl doch recht :wink: ) sind sie auf dem Gebrauchtmarkt heute sehr selten. Und auch gute Kicker Motoren sind praktisch nicht mehr zu bekommen. Motoren hatte ich zwar bisher noch nicht gemacht, aber nach 14 Jahren Dominatorforum wußte ich inzwischen aus der oft leidvollen Erfahrungen anderer, wo die speziellen Fallstricke beim RFVC Motor liegen.

Die Auslassnocken der Nockenwelle hatte heftiges Pitting – klares Anzeichen, dass es dem Motor zu heiß geworden ist. Die Einlassnocken waren hingegen noch tadellos.

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Das leider charakteristische Klappern („clack-of-death“) stammte aber vom lockeren Ventilsitz. Hier war es ausnahmsweise mal der linke – sonst trifft es meist den rechten Sitz. Bei einem gebrauchten Zylinderkopf sollte man unbedingt den Backofentest machen – bei demontierten Ventilen den Kopf bei ca 150° backen – wenn die Sitzringe anschließend nicht auf dem Backblech liegen sitzen sie noch fest genug.

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Die Reparatur eines lockeren Sitzes ist wie gesagt heikel – zu viel Übermaß und der Kopf reißt doch noch. Als mit der XR600 noch Rennen gefahren wurden war das Problem bei den heftig getunten Motoren natürlich noch größer – es wurden daher „Bronze“ Sitzringe eingesetzt, die sich nicht mehr lockerten. Und zumindest bis vor ein paar Jahren gab es im XR Forum auch noch jemand, der das machen konnte.

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Koblen und Zylinder wären eigentlich noch ok gewesen, doch leider hatte der Zylinder heftige Rostmarken - mit dem zweiten (und letzten) Übermaß ging es gerade noch so. Die Laufbuchsen lassen sich übrigens im Backofen leicht demontieren.

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Fertig zum Einbau – ein Bild von einem Motor :P . Unten am Kupplungsdeckel findet sich übrigens ein deutlicher Hinweis darauf, das sich Honda des Phänomens Wetsumping durchaus bewusst war – bei leeren Öltank soll man nämlich mit dieser Schraube prüfen, ob sich das Öl im Motorgehäuse befindet. Der praktische Wert dieser Schraube ist allerdings gering – man merkt zwar, das zuviel drin ist, aber nicht wieviel (es sei denn, man lässt es bis Unterkante Bohrung rauslaufen).

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Im frühjahr 2015 wäre der TüV Termin beinahe noch geplatzt - mein neuer-alter 1988er Motor hat ja noch die grobe Ritzelverzahnung (von der XL600 übernommen). Ein Sicherungsblech hatte ich mir zwar schon vor Monaten besorgt, konnte es aber ums &%"$&§ nicht wiederfinden :roll: .

Und bei allen Online Anbietern war dieses Blech im Rückstand - was darauf schließen läßt, das es das wohl auch nicht mehr lange geben wird (viele Teile des 88er Modells sind bereits ausverkauft). Dann konnte ich aber doch noch eins auftreiben - ebenso einen neuen Schalthebel, zu einem Spottpreis in der Bucht.



So, beides montiert, nun steht einer Probefahrt nix mehr im Wege. Übrigens Schalthebel: oft wurde von sich ständig lockernden Schalthebeln berichtet, was man an einer schlechteren Schaltbarkeit merkt. Wer längere Zeit mit einem lockeren Schalthebel rumfährt, ruiniert sich die Schaltwelle - aber besser ab und zu mal kontrollieren. Wobei ich mit orginalen Hebeln nie Probleme hatte.



Allerdings gabs vorher noch anderern Handlungsbedarf: nach dem Füllen des Tanks kam munter Benzin aus dem Benzinhahn gerieselt - und zwar nicht nur aus dem Anschluß für den Schlauch ;) - bei einem zweiten Hahn wars noch schlimmer. Zum Glück hatte ich mir aber schon vorsichtshalber eine Dichtung bereit gelegt und konnte so einen Hahn abdichten http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=7&t=209

Gruß, Michael
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

so, die erste probefahrt ist vollbracht - sprang mit der etwas stärkeren Batterie der G650X sofort an und lief rund. Immer wieder sagenhaft, der Sound einer 1988er Domi - (legal) unerreicht :lol:

Auf der Probefahrt stellte sich dann ein gravierendes Problem heraus: die Bremsen. Die vordere zog kaum, was meist an mit Bremsflüssigkeit getränkten Bremsbelägen liegt - nach dem Austausch sollte dies behoben sein. Hinten hingegen war gar keine Bremswirkung zu entlocken, und doch wurde die Nabe heiß.

Beim Radausbau stellte sich heraus, das ich ausgerechnet eine Radnabe zum Aufbau des 18er rads genommen habe, bei der der Bremsring an einer Stelle beulenförmig gewölbt ist - hier haben sich sogar risse gebildet - Schrott.
CIMG9903.JPG
Jetzt ist gutes Rad teuer - wo bekomme ich bis Mittwoch eine Drehbank mit der nötigen Spitzenhöhe her, um die Bremstrommel auszudrehen - oder jemand, der mir mal schnell eine andere Radnabe einspeicht (hätte noch ein halbes dutzend auf lager)

Wahrscheinlich werde ich wohl selbst versuche, die Beule so gut es geht auszuschleifen, damit ich die Tüv Abnahme erledigen kann - austauschen kann ich dann nach den Ferien.
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

Letztes Jahr lief die Dominator mit dem Vergaser aus dem Regal viel zu fett. Die Bezeichnung VE84D weist darauf hin, das dieser aus einer ungedrosselten 91er stammt http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=8&t=812. Damit hätte eine 148 Hauptdüse und eine 48 Leerlaufdüse drin sein sollen - tatsächlich waren aber 165 (!) / 50 verbaut. Da muss wohl jemand mal versucht haben, die hohen Öltemperaturen mit größeren Düsen zu reduzieren ;) . Meine 88er braucht mit den offenen Schalldämpfern /Luftfilter 155/48er. Eine 48er Leerlaufdüse habe ich da, bei den Hauptdüsen war natürlich gerade keine 155er zu finden :(
Überhaupt ist die 650er Vergaserei ein viel weiteres Feld als bei der 250er, alle paar Jahre wurde die Vergaserabstimmung geändert, daneben noch 27 und 34 PS versionen und nicht zu vergessen die 500er. Wobei nur die Düsen dokumentiert sind, was an Düsennadel, Nadelstock etc. geändert wurde weiss kein Mensch. Aus diesem Grund sollte man möglichst immer einen passenden Vergaser verwenden, da eine Umbedüsung evt. nicht ausreicht - und keinesfalls Teile aus Vergasern mit verschiedenen Baujahren mischen.
165 hd.JPG
Eine weitere kleine Baustelle war die Umlenkung. Weil ich meine Scrambler teilweise zum bau der roten http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=8&t=71 kanibalisiert hatte brauchte ich eine Umlenkung - und bei der aus dem Ersatzteillager hatte die Buchse des unteren Federbeinlagers deutliche Rattermarken. Da die Buchse für die Domi nie einzeln angeboten wurde habe ich eine gebrauchte Umlenkung gekauft - doch da war die Buchse noch schlechter erhalten. Erst eine dritte Umlenkung hatte eine halbwegs brauchbare Buchse - diese scheint ein Schwachpunkt zu sein, die anderen Buchsen der Umlenkungen waren meist ok. Nach ein bisschen Recherche habe ich festgestellt, das die frühe Transalp die gleiche Buchse hatte - und für diese gibt es sie einzeln zu kaufen http://www.my-bikeshop.de/product_info. ... UNTEN.html. Aber ohne Gewähr - muss ich erst ausprobieren.
umlenkung.jpg
Und endlich auch das neue Hinterrad (diesmal mit US Domi nabe) montiert - leider gabs beim Räderbauer ein Mißverständniss und die Felge wurde schwarz beschichtet, was natürlich nicht zur vorderen Felge paßt. Irgendwie habe ich mit den Scrambler Rädern kein Glück.
schwarzes hinterrad.jpg
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

Erste Probefahrt 2016 - beim Einfahren eines neuen Kolbens gibt es zwei gegensätzlich Ansichten: die einen raten zum rumzuckeln auf den ersten 1000km die anderen behaupten, nur wenn der Motor von Anfang an gefordert wird, läuft er später auch gut. Daher habe ich nach den ersten 100km auch schon mal ein bisschen kräftiger Gas gegeben - mit dem Resultat von Öltemperaturen jenseits von gut und böse :shock: . Entweder ist der Vergaser aus der Schlachtmaschine defekt, oder Kolbenringe/Kolben müssen sich erst noch einlaufen.
polo.jpg
Bei der nächsten Probefahrt jedenfalls waren die Öltemperaturen deutlich niedriger, allerdings auch wieder bei moderater Geschwindigkeit. Werde aber trotzdem den 88er original Vergaser wieder herrichten, was nicht ganz so einfach ist, da viele Teile bereits nicht mehr lieferbar sind.
cockpit blueone.jpg
Ein weiteres Problemchen: der angelötete Benzinhahnstutzen scheint leicht inkontinent zu sein. Es rieselt zwar nichts raus, aber der Lack löst sich am Stutzen. Da werde ich wohl um eine professionelle Tankabdichtung nicht herumkommen - hat da jemand einen guten Tip?
benzinhahn.jpg
Und endlich auch der Gabel einen Tune-up gegönnt - Hyperprofedern, die ca 0,2mm dicker sind. Merkwürdigerweise sind diese auch wieder etwas länger als die originalen - mir kommt es immer so vor, als würden da Universalteile verkauft, weil Wirth/Wilbers sich nicht die Mühe machen, tatsächlich für jedes Modell passende Federn anzufertigen.
hyperpro.jpg
Und weil bei dem verkürzten Federweg ein guter Kompromiss für eine passende Federvorspannung für unterschiedliche Belastungen schwierig ist, diese Gabelstopfen mit einstellbarer Vorspannung montiert. Diese erhöhen die Vorspannung schon mal um einem cm, zusätzlich lassen sie sich dann noch um 2 cm reindrehen.
gabelstopfen.jpg
Und erste probefahrt über die felder - paßt ;)
CIMG6707.JPG
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

Weil das fahren mit der Domi wieder so tierisch Spass macht, wird keine Gelegenheit für eine fahrt ausgelassen - also gleich mal zur 30km entfernten Tante Louise, brauche schon lange mal neue Handschuhe ;)
louis.JPG
Auf der rückfahrt einen Abstecher zu meiner Fahrwerksteststrecke gemacht viewtopic.php?f=6&t=260&start=10, in der Senke schläg das federbein sanft durch, was wohl bei dem geringen Federweg nicht zu vermeiden ist. Ausserdem kommt vom hinten dann ein surrendes Geräusch - offensichtlich schleift da was.
bremspuren.JPG
Der hintere Teil des originalen Schutzbleches zeigt "bremsspuren" - ein 4.00-18 ist vielleicht doch a weng viel :) Das schutzblech höher legen geht erst mal nicht, weil oben drauf die CDI liegt. Weil mir die Übersetzung mit dem 47er Kettenrad sowieso etwas zu kurz ist, ein serienmässiges 45er montiert - dann kommt das Hinterrad noch etwas nach hinten. Auf der folgenden Probefahrt alles bestens - kein Schleifen mehr und der Motor zieht - dank der größeren Schwungmasse der XBR viewtopic.php?f=8&t=194 trotzdem ohne zu hacken sauber durch.

Schließlich noch den Schlauch für den Filter der Kurbelwellenentlüftung verlängert, um die Ölnebel zu reduzieren. Laut TÜV auskunft ist so ein Filter nur bis 88 eintragungsfrei.
kundn.JPG
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

bin an eine der zwei letzten 88er Nadel/Nadeldüsensätze gelangt. Sobald ich dazu komme soll dieser im 88er (VE80A)vergaser seinen Platz finden.
nadelduese_88domi.JPG
.

Schon lange auf der Agenda stand eine Lithiumbatterie, aus Platzgründen. Viel sagen kann ich dazu noch nicht, ausser das die Domi damit spontan anspringt. Aber mal sehen, ob das nicht auch kleiner geht.
lithium batterie nx650.JPG
Ausserdem habe ich 1000km nach der Motorüberholung vollgemacht, ein Ölwechsel stand also an. Der Ölverbrauch hat auch den ersten 1000km unter 0,2l gelegen. Der Benzinbrauch lag auf dieser Distanz laut Tacho bei 5,1 bis 5,6l. Da mich interessiert hat, wie genau der XL185 Tacho anzeigt habe ich diesen mit dem Navi kontrolliert - er eilt nur max 4-5km vor. Damit liegt der tatsächliche Benzinverbrauch bei 5,3-5,8l, was für eine 88er Domi eher wenig ist.

2016 bin ich relativ wenig gefahren, weils noch viel zu schrauben gab - nun hat meine Domi hat nun 117217km runter.
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

Nachdem 2016 die nötigen Motor und Vergaser Arbeiten abgeschlossen werden konnten war im Winter 2016/17 noch eine optische Überholung angesagt und die Domi bekam die Farbe wieder, die mir an ihr am besten gefällt: schwarz. Ausserdem wurden nun anstelle der optisch tollen, aber leider nur mäßig straßen tauglichen Heidenau K63 nun die bekannt guten Continental ClassikAttac in 100/90-19 und 110/90-18 montiert. Ums vorweg zu nehmen; damit lag die Dominator wieder wie das sprichwörtlich Brett auf der Straße :)

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Nachdem die Domi letztes Jahr zwei mechanische Tachos zerschüttelt hatte wurde ein Motorgadget montiert - und dieser sollte problemlos funktioniert, von einem kleinen Sensor-Vibrationsproblem einmal abgesehen viewforum.php?f=8

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So gings dann zum Domitreffen nach Sonthofen - keine Probleme, nur auf dem Rückweg sorgte ein Starkregen für Aussetzer - der Stecker der CDI mußte besser gegen Spritzwasser geschützt werden.

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2017 wurden knapp 4000km gefahren, km-Stand nun 121.082
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

so, in 10 Tagen kann ich endlich wieder meine Domi fahren :) - Zeit, sich mal um das alte Mädchen zu kümmern. Nachdem ich endlich den sabbernden Dichtring samt Lager des Ausrückhebels gewechselt habe viewtopic.php?f=8&t=1096 konnte das Öl eingefüllt werden - diesmal Motul 7100 10W40 vollsynthetisch. Soll angeblich die Belastung der Getriebezahnräder reduzieren. Sooo schön rot - aber nach kurzer Zeit vermutlich braun wie alle anderen auch ;)

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Dann erster Startversuch - die Neutralleuchte blinkt noch mal zum Abschied - die keine zwei Jahre alte Lithium Batterie hat den Geist aufgegeben viewtopic.php?f=8&t=826&p=8653#p8653:shock:

Mit neuer Batterie dann nochmals probiert - und sprang spontan an, trotz des alten Benzins aus dem Vorjahr.
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Re: 150.000km Dauertest NX650 Dominator

Beitrag von scrambler »

zurück vom Domitreffen - und unterwegs die 123.000km voll gemacht ;) Kurz danach gabs Ärger mit einem abgebrochenen Kabel viewtopic.php?f=8&t=1153

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Nun habe ich mich aber entschlossen, vor dem Sommerurlaub den Tank (mal wieder) sanieren zu lassen. Hoffentlich wird er diesmal dicht. Bei der Gelegenheit sollen auch Gewindebuchsen für die Honda Embleme eingelötet werden. Soll zwei Wochen dauern - bitte um geballtes Daumendrücken das das auch wirklich klapp, ohne Tank kommt man nicht weit ...

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