Reifenfreigaben NX650 Dominator

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Hank
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von Hank »

Ich fahr aktuell noch den K60 Ranger auf meiner RD08. Er hat einen bis dato guten Job gemacht und ist ein empfehlenswerter 50:50-Reifen für nahezu alle Anforderungen.

Beim Thema Reifen werde ich zuweilen etwas nostalgisch. Langfristig merkt man gerade hier wie die Zeit verfliegt und geschätzte, liebgewonnene Profiltypen vom Markt verschwinden. Immer wieder muß ich überraschend feststellen das es den einen oder anderen Pneu nicht mehr gibt und bin dann enttäuscht.
Gerade bei meiner Hausmarke Metzeler herrscht diesbezüglich ein reger Verfall im Sortiment. Ich erinnere mich wehmütig an den optisch sehr anmutigen ENDURO 1 & 2, den ich überaus gern gefahren bin. Dieses Profil war eigentlich in keiner Disziplin besonders überragend, aber optisch für mich ein absoluter Hingucker mit seinen fünfeckigen Stollen.
Aber auch den ENDURO 4 vermisse ich schmerzlich, er war der perfekte Allrounder für meine Anforderungen. Ich bin ihn ganzjährig bei allen Witterungsbedingungen gefahren.
Auf der DR bin ich gern den UNICROSS gefahren, auch dieser rauhe Geselle ist leider Geschichte.
Meine Enttäuschung ging sogar soweit, das ich mich an die Kundenabteilung von Metzeler gewendet habe. In einem persönlichen Telefonat wurde mir dann höflich erklärt, das eine Neuauflage dieser alten Profile unwirtschaftlich wäre und ich meine Aufmerksamkeit den aktuellen Produkten widmen sollte.

Ein weiterer Pneu, der leider nicht mehr erhältlich ist, ist der Michellin T63. Dieser unschätzbare Offroader war abseits der Straße eine Offenbarung. Er hat allerdings einen wirklich guten Nachfolger im Anakee Wild gefunden.

Ein ebenfalls perfekter Allrounder war der BARUM ED9T. Er erreichte lange Laufleistungen und war trotzdem bei Regen gut zu beherrschen. Sein Duplikat, der MITAS E07, hinkt diesen Eigenschaften leider hinterher. Er ist auf nasser Fahrbahn eine Katastrophe (wie eigentlich alle MITAS-Profile).
MITAS hat leider zu keinem Zeitpunkt die Verarbeitungsqualität von BARUM erreichen können.
NX650 RD02 `92
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gocherdomi
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von gocherdomi »

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scrambler
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von scrambler »

Hank hat geschrieben: Di Okt 17, 2023 4:47 pm Ein ebenfalls perfekter Allrounder war der BARUM ED9T. Er erreichte lange Laufleistungen und war trotzdem bei Regen gut zu beherrschen. Sein Duplikat, der MITAS E07, hinkt diesen Eigenschaften leider hinterher. Er ist auf nasser Fahrbahn eine Katastrophe (wie eigentlich alle MITAS-Profile).
MITAS hat leider zu keinem Zeitpunkt die Verarbeitungsqualität von BARUM erreichen können.
Das ist natürlich schlecht und besonders schade, weil Mitas als einer der wenigen Hersteller überhaupt noch die Größe 120/90-17 bedient.
Aktuell bringt Mitas den ENDURO TRAIL-XT+ raus, einen straßentauglichen Rallyereifen https://www.mitas-moto.com/de-de/produk ... il-xt-plus , auch wieder als 120er. Eine "Reifenfreigabe" für die NX650 wird's dann sicherlich auch wieder geben.

Der hat mit 13mm auch endlich mal ordentlich Profilhöhe, der Ranger oder auch Anakee Wild ist etwas flach geraten, sicher wegen besserer Straßenstabilität.
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Hank
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von Hank »

Ich hoffe wirklich , das MITAS bei seiner neuen Produktoffensive nicht nur die Namen vollmundig geändert hat ,sondern endlich auch in punkto Nasshaftung entscheidente Schritte nach vorn gegangen ist.
Ich habe mich eigentlich durch mehrmalige Enttäuschungen diesbezüglich mittlerweile gänzlich von dieser Marke abgewandt.
Aber womöglich kann mich MITAS mit den neuen Profilen als Kunden zurückgewinnen.
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von Pit NX650 »

Ich warte auf den Enduro Trail+ der den E07+ ablösen wird.
Sieht zwar optisch fast identisch aus, ist aber eine völlige Neukonstruktion und mit veränderter Gummimischung.
Es wird bzw gibt ihn schon in 130/80-17. Der Vorderreifen (ist oft im Rückstand) und die Reifenfreigabe steht noch aus.
Der Enduro Trail+ beruht auf einer Zusammenarbeit mit KTM für die 890 Rally und wesentlicher Entwicklungsschwerpunkt waren die Themen Haftung und Nasshaftung. Da hätte KTM offenbar Verbesserungen verlangt...
NX 650 RD02 Bj 1993
CRF 1000 SD06 BJ 2018
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scrambler
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von scrambler »

Hank hat geschrieben: Mi Dez 13, 2023 1:21 pm Ich hoffe wirklich , das MITAS bei seiner neuen Produktoffensive nicht nur die Namen vollmundig geändert hat ,sondern endlich auch in punkto Nasshaftung entscheidente Schritte nach vorn gegangen ist.
vermutlich ist es schwierig, bei Grobstollern Haltbarkeit und Nasshaftung unter einen Hut zu bringen. Der AX41 ist auch etwas hart geraten, da hat Bridgestone darauf hingewiesen, das man wegen der Haltbarkeit eine härtere Gummimischung verwenden musste.

Scheint wohl auch Mitas nicht gelungen zu sein, sie schreiben
Der Standard ENDURO TRAIL XT+ verfügt über eine Heavy Duty Mischung und wurde für beste Allround-Eigenschaften auf jeder Straße bei nassen oder trockenen Bedingungen entwickelt, ohne dabei auf Komfort, Haltbarkeit, Handling und Stabilität zu verzichten.
90/90-21 (3.00-21) 54T TL/TT FRONT

Der ENDURO TRAIL XT+ DAKAR nutzt eine Ultra Heavy Duty-Mischung, die auf maximale Haltbarkeit ausgelegt ist und im Vergleich zur Standardversion eine um bis zu 20 % höhere Laufleistung bietet. die auf maximale Haltbarkeit ausgelegt ist und im Vergleich zur Standardversion eine um bis zu 20 % höhere Laufleistung bietet. Dank der verstärkten Karkasse praktisch pannensicher.
120/90B17 64T TL/TT REAR DAKAR 2x YELLOW
130/80B17 65R TL/TT REAR DAKAR 2x YELLOW
140/80B17 69T TL/TT REAR DAKAR 2x YELLOW
90/90B21 (3.00B21) 54T TL/TT FRONT DAKAR 2x YELLOW
Also doch wieder die üblichen Holzreifen, nur vorne gibt's was weicheres. Evt. probiere ich den 120/90-17 auf dem Gespann mal aus, bei 350kg erwärmt sich eigentlich jeder Reifen bis er gut haftet ;)
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Hank
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator 2023

Beitrag von Hank »

scrambler hat geschrieben: Fr Dez 15, 2023 8:17 am
Hank hat geschrieben: Mi Dez 13, 2023 1:21 pm Ich hoffe wirklich , das MITAS bei seiner neuen Produktoffensive nicht nur die Namen vollmundig geändert hat ,sondern endlich auch in punkto Nasshaftung entscheidente Schritte nach vorn gegangen ist.
vermutlich ist es schwierig, bei Grobstollern Haltbarkeit und Nasshaftung unter einen Hut zu bringen. Der AX41 ist auch etwas hart geraten, da hat Bridgestone darauf hingewiesen, das man wegen der Haltbarkeit eine härtere Gummimischung verwenden musste.

Scheint wohl auch Mitas nicht gelungen zu sein, sie schreiben
Doch genau das geht sehr wohl. Ich sprach es weiter oben bereits an. Ich beziehe mich immer wieder auf den BARUM ED9T, der vom Profil her 1:1 identisch mit dem E07 ist . Ich bin in den 90ern mehrere Sätze dieses ED9T gefahren und zwar ganzjährig bei allen Wetterbedingungen. Der Reifen verfügte hinten neu über eine Profilhöhe von 11mm und war auch bei regennasser Fahrbahn und selbst im Winter bei niedrigen Temperaturen gut beherrschbar und bot stets eine stabile Haftung. Und das bei Laufleistungen im fünfstelligen Bereich (rear)!!! Es geht also wenn man will und ich rede hier von einem Entwicklungsstand Anfang der 90er Jahre !!!

Meiner Meinung nach hat es MITAS nie so richtig verstanden den Silica-Anteil bei der Herstellung richtig zu dosieren. Die Reifen waren neu wirklich "steinhart". Ich teste das bei einem Neureifen gern mit dem Fingernagel. Wenn man diesen in die Oberfläche drückt muß der Gummi nachgeben. Ist der Gummi so hart, das der Fingernagel umknickt , dann ist an dieser Stelle mit dem sprichwörtlichen "Holzreifen" zu rechnen.
Der E07 drehte auf meiner Dominator noch im dritten Gang auf regennasser, gerader Fahrbahn durch - das ist völlig inakzeptabel !!! Schließlich reden wir hier von einer moderaten Motorleistung und nicht von irgendeinem Drehmomentmonster.
Ich habe diesen Reifen in Folge mit nur wenigen Kilometern Laufleistung entsorgt und als lebensgefährlich eingestuft.

Ein weiterer Versuch meinerseits wurde mit dem MITAS MC-24 auf meiner RD08 unternommen. Auch dieser Pneu konnte nicht überzeugen und bot eher Leistungen unter dem Durchschnitt.
Der E09 auf meiner DR war ebenfalls ein Disaster. Offroad sicher erste Wahl, aber bei Regen auf dem Asphalt ein Husarenritt.

Das es anders geht beweisen viele Profile anderer Hersteller. Stellvertretend sei hier aus vergangenen Tagen der T63 oder der Unicross genannt. Natürlich ist mir bewußt, das ein Grobstoller auf der Straße seine eigene Dynamik entwickelt. Aber in der Regel kann man das gut einschätzen und das Eigenverhalten bleibt beherrschbar. Aktuelle Profile, wie zb. der Wild oder Ranger zeigen sehr deutlich , was nach heutigem Entwicklungsstand möglich ist. Diese Pneus geben viel Vertrauen ,auch bei Regen!

MITAS kann es sich bei der Herstellung ganz einfach machen. Es gibt doch bereits die "Dakar"-Linie (gelbe Markierung) für Kunden, denen Laufleistung primär wichtig ist. Wenn ich so einen Reifen aus dem Dakar-Sortiment kaufe , weiß ich als Kunde "hohe Laufleistung - geringe Nasshaftung!"
Bei allen anderen Reifen ohne gelber Markierung bin ich als Kunde gern bereit Abstriche bei der Haltbarkeit zugunsten eines akzeptablen Fahrverhalten bei nasser Fahrbahn zu machen. Wo also liegt da das Problem für MITAS ???

Ich kann wirklich nur hoffen, das sich die Zusammenarbeit zwischen MITAS und KTM als fruchtbar gestaltet und man dadurch in Zukunft qualitativ hochwertige Produkte aus dem Hause MITAS erwerben kann. Ich würde es mir wünschen.
NX650 RD02 `92
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Tolek
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Re: Reifenfreigaben NX650 Dominator

Beitrag von Tolek »

Eigentlich weiß Mitas schon ,wie man weiche Gummis macht .Ich bin im Winter die weichste Mischung Winterfriction mit weissen Streifen gefahren .Die haben auch eine weiche Karkasse ,was man bei Luftdrücken von 0,5 bar deutlich sieht .Allerdings waren das echte Geländereifen .Auf der Straße im Nassen sehr guter Grip ,aber da sollte man den Reifen eigentlich schonen und nur rumrollen. Leider gibt es die nicht mehr .Fahr jetzt Shinko Cheater .
Ich denke , daß Hauptproblem ist ,daß die Erwartungen an die Laufleistung zu hoch sind .ED9 fand ich auch gut ,hohe Laufleistung hatte der nur wegen hoher Profiltiefe .Und Michelins z B für hohe Laufleistungen waren im Nassen auch nx .Was heute mit Silica geht ist naürlich was anderes.
Kauft euch doch mal ein Messgerät für die Reifenhärte , interessant wie groß (oder auch nicht :lol: ) da die Unterschiede sind .
Bin ich ölisch , bin ich fröhlisch .
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