Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Wenns klappert, an der Ampel abstirbt oder kein Zündfunke waltet
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scrambler
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Re: Motul 7100 10W60 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von scrambler »

die Cobra hat geschrieben: Sa Dez 14, 2019 10:26 am Das andere stimmt schon. Gekühltes Öl hält länger.
Wobei meiner Erfahrung nach ein Ölkühler den Alterungsprozess des Öls kaum aufhalten kann. Wahrscheinlich weil das Öl auch mit Ölkühler am heissen Zylinderkopf buchstäblich verkocht wird, es wird nur hinterher wieder etwas herunter gekühlt. Jedenfalls sollten auch mit Kühler die Wechselintervalle besser eingehalten werden.

Nächster Ölwechsel - und täglich grüßt das Murmeltier ;)

Diesmal wie erwähnt das Motul 7100 10W60. Damit habe ich so ziemlich alle 7100er Öle ausprobiert - von den 20W mal abgesehen. Aber diese haben ein dickeres Grundöl, damit würde sich die Warmlaufzeit vermutlich deutlich verlängern.

Bin mal gespannt, ob sich das spürbar beim Ölverbrauch auswirkt.
NX6500 Motul 7100 10W60.jpg
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Re: Motul 7100 10W60 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von scrambler »

Mal die Viskositäten der Motul 7100 Öle recherschiert - bei 40C° gibts ganz schöne Unterschiede, hätte ich so nicht gedacht. Wäre daraus zu schließen, das die Warmlaufzeit bei einem 10W60 doppelt so lange wäre im Vergleich zu einem 5W40????

Was in dieser Doku leider nicht aufgeführt ist - was bei 130C° passiert .... und ab welcher Temperatur der Ölfilm abreißen könnte ...
Motul 71000 Viskosität.jpg
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Re: Motul 7100 10W60 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von scrambler »

Inzwischen das 7100 10W60 das erste Mal gewechselt. Im Vergleich zum 10W50 ist der Ölverbrauch geringfügig kleiner - ca 0,1L. Dürfte man aber ohne Ölkontrollschlauch sonst kaum so genau ermitteln können. z.B. auf dem Bild 1,4L im Rahmen plus 0,5L im Motorgehäuse macht insgesamt 1,9l im System. D.h. 0,2l müssten nachgefüllt werden, überfüllen erhöht nur den Ölverbrauch.

Bild
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Pit NX650
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Re: Motul 7100 10W60 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von Pit NX650 »

scrambler hat geschrieben: Do Jul 16, 2020 8:22 am
Was in dieser Doku leider nicht aufgeführt ist - was bei 130C° passiert .... und ab welcher Temperatur der Ölfilm abreißen könnte ...

Motul 71000 Viskosität.jpg
Da ich mich für den regenerierten Motor (1. Übermaß, Innenleben Ölpumpe usw.) mit dem Thema Öl beschäftige, bin auf diesen interessanten Threads gestoßen.
Zur Fragen über Zusammenhänge von Viskositäten - unterer und oberer Wert, Alterung und Auswirkungen auf die Viskosität, wann setzt Alterung ein und welchen Einfluss haben die Öltemperaturen, aber auch die Relation von Ölmenge im Reservoir zu Ölmenge am Punkt der Spitzenbelastung, habe ich ein interessantes PDF gefunden. Ich kommentiere nicht, da die Zusammenhänge eine Komplexität haben ...
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Re: Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von Pit NX650 »

Mit meiner Aussage, das Whitepaper nicht kommentieren zu wollen, wollte ich nicht jegliche Diskussion unterbinden 😀
Michael hatte ja die Überlegung, was oberhalb 130° mit dem Öl passiert.
Kleine Teile der Ölmenge werden immer in diesem Bereich sein, zB im Bereich der Nockenwelle oder noch heftiger-wie im whitepaper angesprochen-im Bereich des obersten Kolbenringes. Zum Glück können wir den Turbolader ausschließen 😁.
Sehr schön steht im Whitepaper auch, dass jede Erhöhung der Temperatur um 10°c eine Verdoppelung der Alterung und eine Halbierung des Ölwechselintervals bedeutet. Erreicht man diese Temperaturen, dann galoppiert die Alterung des Öls, besteht das Risiko der thermischen Zersetzung und-da sind wir dann bei dem plötzlichen starken Ölverbrauch-der Vergasung des Öls. Es spricht dafür, dass nicht der Motor einen plötzlichen hohen Verbrauch hat, der wie Wunder beim nächsten ölwechsel wieder verschwindet.
Mein Resümee ist, dass ein Motor mit einem intakten Ölhaushalt, also gut zirkulierender Ölpumpe und einem guten Vorrat im Rahmenrohr und nicht im Motorgehäuse, in einem vernünftigen Maß Hochtemperaturen im Bereich der kolbenringe aufweist, aber das für die Alterung des Öls nicht problematisch ist.
Bei meinen Recherchen habe ich mir die Empfehlungen von Liqui Moly und Motul angeschaut und interessanterweise festgestellt, dass beide Hersteller ein Ölwechselintervall von 6000 km angeben. Entweder die verwechseln da was oder die trauen ihren guten modernen Ölen tatsächlich diese Intervalle zu.
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Re: Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von Pit NX650 »

Noch eins,
Ein Zusammenhang mit einer eventuell hören thermischen Belastbarkeit bei einer höheren Viskositätsklasse besteht nicht. Es geht im wesentlichen darum, im System stabile Ölversorgung und Ölzirkulation darzustellen. Ich habe ein Tutorial gesehen, bei dem es im Kern um die Fragestellung ging, ob immer dünnere Öle günstiger sind bzw ob diese auch noch die Schmierung gewährleisten können. Kernaussage war, dass man sich im Bereich der Empfehlung des Herstellers bewegen soll, da die Motoren dafür ausgelegt sind. Problematisch wird, wenn die untere Viskositätsklasse nach oben verschoben wird und die Zweite nach unten. Dann hat der Motor im Kaltlauf nicht genügend Öl Zirkulation,da das Öl für die Kaltstartsicherheit zu dick ist, und im Warmlauf ebenfalls, da das Öl für den Warmlauf zu dünn wird. Andersherum kann man experimentieren, unterer Wert runter oberer Wert rauf.
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Re: Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von scrambler »

Pit NX650 hat geschrieben: Do Jul 27, 2023 8:53 pm Sehr schön steht im Whitepaper auch, dass jede Erhöhung der Temperatur um 10°c eine Verdoppelung der Alterung und eine Halbierung des Ölwechselintervals bedeutet.
das hat mich auch überrascht, kommt aber hin: die NX250 hat 12000km Ölwechsel Intervalle und ca 90C° Öltemperatur, die NX650 3000km und 110C° (mindestens). Eigentlich müsste man bei heißer laufenden Motoren also sogar noch früher wechseln.

Knackpunkt beim NX650 Motor scheint zu sein, das die thermische Zersetzung im Gegensatz zur klassischen Öloxidation sehr schnell abläuft, d.h. ein kurzer Kontakt zu sehr heißen Metallflächen reicht, um das Öl zu zersetzen. Die dabei entstehenden kurzkettigen Verbindungen verdampfen leichter und werden über die Entlüftung dem Luftfilter zugeführt und verbrannt. Das erklärt, warum das Öl anscheinend spurlos verschwindet, ohne den Luftfilter einzuölen oder ohne starke Rußentwicklung.
Pit NX650 hat geschrieben: Do Jul 27, 2023 8:53 pm Bei meinen Recherchen habe ich mir die Empfehlungen von Liqui Moly und Motul angeschaut und interessanterweise festgestellt, dass beide Hersteller ein Ölwechselintervall von 6000 km angeben. Entweder die verwechseln da was oder die trauen ihren guten modernen Ölen tatsächlich diese Intervalle zu.
die werden halt von Öltemperaturen von 90-100C° ausgehen - man könnte spasseshalber mal fragen, ob sie das auch bei 130C° empfehlen :D

Alles in allem aber kein Grund, neurotisch zu werden. Solange man immer nach dem Öl schaut hält der Motor auch. Allerding sollte man sich an die alte Domi-regel halten und es bei 120C gut sein lassen und ggf. dem Motor eine Pause gönnen.
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Re: Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von scrambler »

Pit NX650 hat geschrieben: Do Jul 27, 2023 9:06 pm Noch eins,
Ein Zusammenhang mit einer eventuell hören thermischen Belastbarkeit bei einer höheren Viskositätsklasse besteht nicht.
leider nein. Egal wie hoch viskos, wird alles genauso schnell verkocht. Auch ein Ölkühler hilft da nur wenig, Knackpunkt ist der sehr heisse Zylinderkopf. Abhilfe würde da nur ein wasserkopf wie bei der Nixe bringen.
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Re: Motul 7100 15W50 - Ölverbrauch NX650

Beitrag von Pit NX650 »

scrambler hat geschrieben: Fr Jul 28, 2023 7:29 am
leider nein. Egal wie hoch viskos, wird alles genauso schnell verkocht. Auch ein Ölkühler hilft da nur wenig, Knackpunkt ist der sehr heisse Zylinderkopf. Abhilfe würde da nur ein wasserkopf wie bei der Nixe bringen.
Interessanterweise weißt das Design des Zylinderkopfes zwischen Brennraumgewölbe und Ventiltrieb einen luftdurchströmten Dom auf, wie ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Findige Bastler könnten den nutzen, um auf Wasserkühlung umzubauen.
So dicht am thermischen Geschehen könnte allerdings in der kühl-effekt groß ausfallen.🤔
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