Re: Externe Ölkontrolle NX650 Dominator

[DDD]

Hallo zusammen,
die"externe Ölkontolleitung vom Michael finde ich so genial, musste ich auch habe. Weil ich nicht schweissen wollte, habe ich mich mal beim Pneumatik Zubehör umgeschaut und bin fündig geworden. Winkelstücke mit einseitig Schlauchaufnahme mit Quetsch Dichtring, andere Seite Gewinde. Was für Luftdruck gut ist sollte doch auch als Ölleitung taugen. Kleiner Haken, 1/8 Zollgewinde, so ein Schneiteisen hat nicht jeder, aber zum Glück kennt man ja jemanden der jemanden kennt. Also Michaels Rat befolgt und Bohrer und Schneiteisen erst einmal einen Tag magnetisiert und dann ran an die Arbeit. Die Plazierung ist nicht ganz so elegant wie bei Michael, ich habe an der Seite noch den dicken Kablestrang, habe mich noch nicht ans Auseinanderdröseln gewagt, ist aber auch nur Geduldarbeit. Aber für die Füllstandanzeige bis Mitte ist es ganz gut einsehbar und dann würde ich sowieso nachfüllen. Ich habe noch einen kleinen roten Schwimmer in der Schlauch eingeführt, im Testversuch hat er wunderbar oben auf dem Öl geschwommen, bin gespannt.
Bevor ich es aber ausprobiere werde ich meiner Domina noch einen Ölwechsel gönnen, sicher ist sicher, wegen der Späne.
Erfahrungsbericht folgt, auch bezüglich der Ölthempatur, die ich dank heute eingetroffenem Thermostat jetzt auch messen kann. Dabei wird die Wirkung des verbauten Ölkühler gleich mit dokomentiert.
Einer der 7 Vorbesitzet hat ihn wohl aus schmerzhafter Erfahrung angebaut, es handlt sich dabei um einen umfunktionierten KTM Wasserkühler, er ist nicht wirklich formschön, weil recht gross, aber der Nutzen der grossen Kühlfläche dürfte den Kompromiss rechtfertigen. Ist halt immer so, man muss entscheiden praktisch oder Design.
Besten Schraubergrüsse

[B-Marlin]

Hmmmmmmmmmmmmmm,
folgende Dinge kreisen in meinem Kopf:
Öl braucht lange bis Betriebswarm; Bypass fehlt
Temperaturdifferenz im Zylinderkopf
und natürlich was Herbert gesagt hat.

MfG
Andreas

[DDD]

Guten Abend,
danke für eure technischen Gedanken und Bedenken, also für eure technisches "Be-Denken".
Zum Ölkühler muss ich sagen, der war verbaut als ich die Domina letztes Jahr erstanden habe bei mir und dem Vorgänger hat er problemlos seit Jahren funktioniert.
Den Baypass habe ich mir bei Scrambler Michael´s Black Bomber abgeguckt, funktioniert da wohl auch, ich fand den einfach praktisch cool, zumal an meinem neuen Thermostat- Fühler werksseitig keine Makierung ist, habe ich mir "eingefeilt"
Jetzt muss ich eingestehen, das ich immer ein wenig "naiv" an die Sache gehe und mir nicht zuviel den Kopf mache, ob es den Domina-Kopf kostet will ich jetzt mal nicht hoffen.

beste Schraubergrüsse vom Jürgen

[DDD]

jetzt fällt der Groschen bezüglich Luftblase und entlüften beim Betrachten des Bildes. Wäre zu bedenken wenn ich jetzt das System zum Ölwechsel leerlaufen lasse, muss ich noch einmal drücber nachdenken oder Fachmann fragen.

[scrambler]

Hallo Jürgen,

der Ölschauschlauch (die Idee dazu stammt übrigens nicht von mir sondern von Langer http://www.technologyplace.de/nx650/) ist auf jeden fall eine geniale Idee, denn die ganzen Ölmangelschäden haben fast immer damit zu tun, das der Rahmenöltank leer läuft. Wo ist denn der untere teil des Schlauchs bei deiner Lösung angeschlossen?

Zum Ölkühler: Wolf-Ingo hat dazu zwei sehr lesenswerte Erfahrungsberichte geschrieben

https://nx650dominator.de/Oelkuehler-NX ... elkuehler/
https://nx650dominator.de/Oelkuehler-NX ... elkuehler/

Bei meiner nackten Roadster war ein Ölkühler bisher ein nogo, allerdings fahre ich auf lange Strecken nach der Öltemperatur, d.h. bei 130C nehme ich entweder das Gas weg oder mache ne Pause. Inzwischen nervt das aber, daher wird es dieses Jahr einen Ölkühler Feldversuch von mir geben

Dazu ein paar Gedanken - die Kühlleistung muss genau passen, zu groß darf er nämlich auch nicht sein. Denn die Öltemperatur darf auch nicht zu niedrig sein, sonst wird der Motor das Kondenswasser nicht los - bei Wintermotorrädern sammelt sich das dann im höchsten Punkt, dem Anlasser Zwischengetriebe. Und was ein mit Kondenswasser gesättigtes Motoröl sonst noch anrichten kann möchte ich mir nicht vorstellen

Einen Thermostat möchte ich unbedingt vermeiden, m.E. ist es auch nicht nötig, das die Öltemperatur nicht die 100C übersteigen darf, der Kühler kann also ruhig etwas kleiner ausfallen. Mir würde auch eine Senkung um ca 20C ausreichen, so das im Sommer auch bei 130km/h die 120C nicht überschritten werden.

Beim nötigen Ölwechsel gefällt mir nicht, das die 1/2l Öl im Kühler nicht mitgewechselt werden können. Man sollte hier auf keinen Fall den Motor drehen lassen, um den Kühler leer zu pumpen. Denn die Ölpumpe ist nicht selbstentlüftend. Sollte sich der gewählte Kühler bewähren würde ich evt. von einem Fachman in den Kühler oben eine Einfüllöffnung und unten eine Ablassöffnung einschweißen lassen - oder vielleicht hat ja jemand noch ne bessere Idee

[die Cobra]

Wie ist es denn bei Motorrädern die einen Ölkühler werkstseitig verbaut haben?
Haben die ein Temperaturregelventil?
Wie wird da das Öl aus dem Kühler mitgewechselt?
Da muss es doch eine Lösung geben.

Grüße
Andi

[DDD]

Guten Abend zusammen,
nach dem Motto" wenn der Deutsche nichts hat, Bedenken, die hat er" habe ich mir nach eurem guten "bedenken" meines Ölkühlers die haleb Nacht um die Ohren geschlagen, entsprechend gerädert war ich heute morgen.
Meine Domina ist ja eine Uromi aus 88, Erstanmeldung dann aber erst 1996 laut Papiere, wo sie sich die andere Zeit rumgetrieben hat, ist nicht belegt.Ab dann gibt es aber eine lückelose Historie mit 7 Liebhabern, die sich wohl führsorglich um sie gekümmert haben, Einer hat ihr dann wohl wegen der "Hitzewellen" ,sind ja bei älteren Damen nicht unüblich, den zusätzlichen Kühler spendiert, zwar improvisiert mit umfunktionieretm KTM Kühler, aber schon mit Sachverstand. Sie hat jetzt 54000km auf der Uhr und laut Belege lediglich eine Zylinderkopfüberholung wegen lockerem Ventilsitz, was wohl eine bekannter Schaden ist. Also habe ich heute morgen mal meinen Vorgänger bei ihr kontaktiert und um seine Erfahrung gebeten, bei ihm war dieser Kühler schon verbaut. Er ist ein Alwetter-Strecken-Viel-und auch Winterfahrer, zur Zeit mit Afrikan Twin u.a. Die Domina hat er scheckhelft mässig behandelt und alle 3000 Kilometer Ölwechsel durchgeführt und das ging so: Öl abgelassen, Schrauben geschlossen und Öl eingefüllt, dabei ca. 300-500ml mehr als im HB angegeben. Vorsichtiger Warmlauf, noch einmal kontrolliert und fertig, nix Entlüften. Das ganze wurde mehrmals so durchgeführt und läuft. Der Kühler läuft dabei auch leer, weil Anschluss unten.
Ich habe es jetzt auch so gehandhabt und ca. 2,3 Liter Öl abgelassen, also passt. Mich würde noch die Ölwahl interessieren, da gehen die Meinugen ja stark auseinander von Super-Duper 10W-60 Vollsynthese Hüperöl bis...die Domina ist das genügsam 10W-40 Markenöl reicht. Habe jetzt das von meinem uralt Hondahändler 4T Motorradöl von elf eingefüllt. So jetzt hoffe ich doch, dass alles gut sein wird und meine Domina mir nichts übel nimmt....

[DDD]

Ich habe mir dann über das Ölsystem noch meine eigenen Gedanken gemacht. Es handelt sich laut HB um eine Trockensumpf-Druckschmierung, Soweit ich es verstehe läuft es ja durch Schwerlast, Öl läuft von Oben nach unten verstärkt durch eine Umwälz-Ölpumpe. Der verbaute Ölkühler ist zwischen das vorhandene System gebaut, von der Ölpumpe wird unten das Öl eingepumpt, läuft nach oben, oh Wunder, aber durch den Pumpendruck, die Obere Leitung führt zum Öltank im Rahmen und von dort geht es dann seinen Weg nach unten. Jetzt handelt es sich ja um ein offenes System das mit der Aussenwelt kommuniziert, es muss ja Luft dazu kommen sonst würde ja bei fortschreitendem Ölverbrauch ein Vakuum entstehen und irgendwann würde dann durch Unterdruck gar nichts mehr laufen, also sollte das System auch mit eingeschlossener Luft klarkommen. Vielleicht eine zu einfachen Herangehensweise, ich bin ja auch kein Maschinenbauingeneur sondern als Tischlermeister ehern Holzkopf, gut, beschäftige mich schon seit meinem 13 Lebensjahr mit Verbrennungsmotoren, aber Erfahrung ist nicht alles wie Marc Twain schon bemerkte, man kann auch 30 Jahre etwas falsch machen.
Zum externen Siffon: soweit ich mich beim Erhalt meiner Fachoberschulreife mitte der 70ger erinnere handelt es sich dabei um kommunizierende Röhren, Schlauch und Öltank, thermische unrelvant, ob jetzt warmes oder kaltes Öl, es gleicht sich aus. Ob das verwendetet Material die Themperaturen standhält wird sich noch zeigen. Der kleine "Gimik-Schwimmer" ist so dimensioniert, das er nicht durch die Winkel im System verschwiden kann und er so schlank ist, das nötigenfalls das Öl auch vorbei strömen könnte. Ob er bei eingetrübtem Öl noch sichtbar bleibt stehet noch aus, aber geschwommen ist er im Feldversuch einwandfrei. Auf alle Fälle werde ich weiterhin auch immer kontrollieren, den Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, meinet schon Karl Marx. Das neue Ölthermostat ist auch montiert und morgen geht es weiter und ihr werdet es erfahren und ich werde hoffentlich fahren!

[DDD]

Noch zur Optik, ja schön ist er nicht der Kühler und stört vielleicht die Linie, aber er war verbaut und ich habe mich darn gewöhnt zumal der Nutzen überwiegt. In meinem Handwerk gibt es bei der Denkmalpflege folgenedfen Massstab bei einem alten Haus,wenn diese den Denkmalstatus bekommt, wegen z.B. alter oder Besonderheit und zu dieser Zeit sind Kunststoff-Fenster eingebaut, dann bleiben diese als Dokumentation einer Epoche drin, nicht schön aber ist so und so handhabe ich es an meiner Domina auch.
Der externe Siffon ist unten in etwa so angeflanscht wie ich es am Black Bomber "vermutet habe im unteren drittel des Rahmentanks, leider durch meinen noch "üppigen" Kabelstrang in der Sicht einegschränkt ( diese Kabinen sind auf dem Schiff etwas günstiger, kleiner Gag am Rande) ab "Halbvoll" ist aber sichtbar. Auch da Bericht folgt.
So genug Text, bin auf die Diskusion gespannt.
beste Schraubergrüsse vom Jürgen

[scrambler]

Der externe Siffon ist unten in etwa so angeflanscht wie ich es am Black Bomber "vermutet habe im unteren drittel des Rahmentanks, leider durch meinen noch "üppigen" Kabelstrang in der Sicht einegschränkt

Hallo Jürgen,

falls möglich, wäre es praktischer, wenn auch der untere Teil des Schlauches sichtbar wäre. In der Theorie müßte zwar die Rahmenpumpe (Pumpe A) den Ölstand im Betrieb immer auf max halten https://nx650dominator.de/Kontrolle-Oel ... kreislauf/, im Fahrbetrieb schwankt aber der Ölstand im Rahmen teils beträchtlich. Schon ohne Ölkühler hat also die Ölpumpe Mühe, den hohen Öltank zu füllen (was auch der Grund war, das Honda bei der RD08 die Rahmenpumpe um 50% (!) verstärkt hat). Baut man nun also zusätzliche Widerstände (lange Leitungen, enge Anschlüsse etc.) wird sich das Phänomen möglicherweise verstärken. Andererseits kann die Ölpumpe mit kühlerem Öl einen höheren Druck aufbauen - letztendlich wird man das ausprobieren müssen. Mit dem Ölschauschlauch hast du da die besten Voraussetzungen
Bei kaltem Motor dauert es schon ohne Ölkühler sehr lange, bis der Ölstand im Rahmen wieder auf max ist. Anders sieht es bei warmgefahrenen Motor aus - da sollte nach dem erneuten Starten der Ölstand im Rahmen schnell wieder auf max steigen.
Halt uns mal auf den laufenden - nur Versuch macht Kluch

Gruß, Michael