Hallo Zusammen,
der Ölwechsel bei der Dominator hat hohes Unterhaltungspotential (zumindest für Spektanten ) - schon einige stolze Neubesitzer dürften dabei den Garagenboden geflutet haben . Zuerst fährt man den Motor erstmal richtig warm - am besten mehr als 110C°, dann kann man auch gleich mal den Zustand der Ölpumpe berurteilen. Nach der Fahrt läßt man den Motor noch 1 Minute im Leerlauf tuckern - ist alles ok, sollte sich dann im Motorgehäuse ca 0,5l Öl befinden. Vor dem Ablassen sollte das Vorderrad ganz zur Seite gedreht werden - sonst hat man schon verloren.
Denn üblicherweise würde man erwarten, das das Öl - wie hier auf dem Bild - senkrecht nach unten fließt.
Bedingt durch den hoch bauenden Öltank liegt aber unten an der Ablassschraube ein ganz schöner Druck an, wodurch das Öl im weiten Bogen herausströmt.
Und hier mal das ganze als Video https://youtu.be/1RiTaYnukU4
Sollte der Ölfilter gewechselt werden, gibts weitere Kleckerei - ganz ohne habe ich es in 25 Jahren wohl noch nicht geschafft.
Und schließlich wird noch das Öl aus dem Motorgehäuse abgelassen -
und die Menge gemessen - sind erheblich mehr als die 0,5l im Motor kann die Ölpumpe dem Druck (siehe oben) nicht standhalten und der Öltank erleert sich in den Motorsumpf (das sogenannte Wetsumping). In diesem Fall sind es aber nur 0,4l - vermutlich durch die Tieferlegung vorne bedingt.
Übrigens hört man von ganz alten Domifahrern oft den Tip, nach dem Ölablassen den Motor mit Kick- oder E-starter noch ein paar mal zu drehen, um das letzte Altöl heraus zu bekommen. Tatsächlich stand dieses so in den Fahrerhandbüchern bis 1990 drin (aber nicht im Werkstatthandbuch)
Dabei wird aber die Ölpumpe geradezu entlüftet - die 88er Modelle hatten damit keine Probleme, ohne die Simmeringe an der Pumpenwelle konnten sich diese wieder selbst entlüften, sobald der Motor wieder läuft. Aber Ende 1988 aber hatten alle Domis Simmering Pumpen, die sich nicht selbst entlüften - dieses Rundschreiben von Honda http://www.nx250.de/mediapool/143/14341 ... 57-768.jpgweist extra darauf hin.
Gruß, Michael
NX650 Dominator Ölwechsel
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NX650 Dominator Ölwechsel
sauve qui peut
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Re: NX650 Dominator Ölwechsel
Gruß, Karin
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Re: NX650 Dominator Ölwechsel
naja, so ein Trichter hat sozusagen nur urologische Wirkung, wenn der Druck nachläßt und das Öl nur noch tröpfelt Dann läufts nämlich ganz gern den Rahmen runter und hinter das Alu-Schutzblech. Früher gabs auch den Tip, deswegen ein Stück Pappe oder ähnliches unter den Ablasstutzen zu kleben. Habe ich auch mal ausprobiert um mir den Abbau des Schutzbleches zu sparen, mußte ich dann aber trotzdem - denn von der Ablasschraube am Motor kleckerts auf den Rahmen, von dort aus verteilt es sich schön unters Blech
Nach 25 Jahren Ölwechseln ist für mich die sauberste Methode Blech ab und mit einer großen Schüssel dem Ölstrahl entgegenkommen (wie auf dem Video) - sonst spritzt es wegen der großen Fallhöhe gerne aus der Schüssel wieder raus.
Und dann habe ich vor einigen Jahren mal was ausprobiert ... aber da muss ich erst die Bilder wieder finden
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Stahlbus Ölablassventil NX650 (und NX250)
find die Bilder leider nicht mehr, hatte mal vor einigen Jahren einen Festplatten-Crash , im alten Domi Forum sind sie auch verschwunden http://89232.forumromanum.com/member/fo ... user_89232
Egal, hatte vor einigen Jahren mal das Stahlbus Ölablassventil ausprobiert - das ist noch an dem Austauschmotor dran. Da wird anstelle der Ölablasschraube eine Adapterschraube samt Verschlussdeckel eingeschraubt. Zum Ölablassen kommt der Deckel runter und ein Schlauch mit Bajonett Verschluss wird mit einer 1/4 Drehung eingeklickt.
Das hat soweit gut funktioniert, allerdings gibts die Ventile nur ab M12 ... und die Rahmenschraube hat M10. Sollte ich meinen Rahmen jemals neu lackieren lassen würde ich den M10 Gewindesstutzen abflexen und einen M12 anschweißen .... dann gäbs erheblich weniger Stress beim Ölwechsel .
Egal, hatte vor einigen Jahren mal das Stahlbus Ölablassventil ausprobiert - das ist noch an dem Austauschmotor dran. Da wird anstelle der Ölablasschraube eine Adapterschraube samt Verschlussdeckel eingeschraubt. Zum Ölablassen kommt der Deckel runter und ein Schlauch mit Bajonett Verschluss wird mit einer 1/4 Drehung eingeklickt.
Das hat soweit gut funktioniert, allerdings gibts die Ventile nur ab M12 ... und die Rahmenschraube hat M10. Sollte ich meinen Rahmen jemals neu lackieren lassen würde ich den M10 Gewindesstutzen abflexen und einen M12 anschweißen .... dann gäbs erheblich weniger Stress beim Ölwechsel .
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Re: NX650 Dominator Ölwechsel
Während um die "beste" Ölsorte oft heiße Diskussionen entbrennen wird ein Teil meist vernachlässigt: der Ölfilter. Ich persöhnlich würde den Filter bei jedem Ölwechsel tauschen - durch die hohen Öltemperaturen kann, je nach verwendeter Marke, das Papier als auch der Kleber, der das Papier mit dem Blech verbindet spröde werden und brechen. Ein Filter der Marke Speisepilz ist mir bei der Domi mal in Teilen entgegengekommen - das Papier hatte sich vom Blech gelöst . Seit Jahren verwende ich Hiflo Filter, die bisher nicht gebrochen sind, aber deren Papier ist nach 3000km nach meist schon reichlich brüchig - leichter Fingerdruck genügt und das Papier bricht. In Zukunft werde ich wohl mal was anderes ausprobieren, von Mahle (aber nicht produziert in D) gibts da was oder gleich orginale Filter, auch wenn die ein paar € mehr kosten.
Beim Öleinfüllen fülle ich 1 1/2 liter in den Rahmentank und 1/2 liter (wenn der Filter gewechselt wird, sonst nur 0,3) über eine Ventilkappe in den Zylinderkopf. Die erste Ölstandskontrolle dann wie gehabt erst nachdem der Motor gut warm gefahren wurde.
Beim Öleinfüllen fülle ich 1 1/2 liter in den Rahmentank und 1/2 liter (wenn der Filter gewechselt wird, sonst nur 0,3) über eine Ventilkappe in den Zylinderkopf. Die erste Ölstandskontrolle dann wie gehabt erst nachdem der Motor gut warm gefahren wurde.
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Re: NX650 Dominator Ölwechsel
Übrigens: wovon man bei einem normalen Ölwechsel die Finger von lassen sollte wäre das Sieb unten am Rahmentank. Dieses wäre z.B. nach einem span-abhebenden Motorschaden nötig - wobei auch dann eigentlich kaum etwas in den Rahmentank gelangen kann, weil sich vor dem Ansaugrohr der Ölpumpe unten im Motor ein Sieb befindet (http://nx650.nx250.de/albums/userpics/1 ... pumpen.jpg). Das Problem dabei ist das Zwischenstück aus Gummi, das mit der Zeit mürbe wird - beim Anziehen der Kontermutter wird dieses dann schnell verdreht (weshalb man - wie auf dem Bild unbedingt gegenhalten sollte).
Solange der Schlauch noch kalt ist kann der Querschnitt meist noch offengehalten werden, doch bei Erhitzung wird das Gummi weich, gibt nach und schließt den Durchfluß. Damit wird der Ölfluß zum Zylinderkopf so abrupt unterbrochen, das die Kipphebel meist keine Zeit für Pittingbildung haben, weil der Kolben mangels Schmierstoff vorher frißt http://89232.forumromanum.com/member/fo ... nator.html - ein sonst eher seltener Schaden.
Und wenn das Rahmensieb doch unbedingt kontrolliert werden muss - von Honda gabs als Nachrüstung für die RD02 den Schlauch von der XR650L (ganz links), der ein kürzeres Zwischenstück hat. In der Mitte ein Schlauch aus einem Schadmotor - deutlich überdehnt.
Solange der Schlauch noch kalt ist kann der Querschnitt meist noch offengehalten werden, doch bei Erhitzung wird das Gummi weich, gibt nach und schließt den Durchfluß. Damit wird der Ölfluß zum Zylinderkopf so abrupt unterbrochen, das die Kipphebel meist keine Zeit für Pittingbildung haben, weil der Kolben mangels Schmierstoff vorher frißt http://89232.forumromanum.com/member/fo ... nator.html - ein sonst eher seltener Schaden.
Und wenn das Rahmensieb doch unbedingt kontrolliert werden muss - von Honda gabs als Nachrüstung für die RD02 den Schlauch von der XR650L (ganz links), der ein kürzeres Zwischenstück hat. In der Mitte ein Schlauch aus einem Schadmotor - deutlich überdehnt.
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