NX Offroadtauglich

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guzzant
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NX Offroadtauglich

Beitrag von guzzant »

Hallo,

Was sollte an der NX für die Offroad Nutzung (Endurowandern) alles angepasst werden ? Die kleine MD21 Bj 88 soll von meiner Freundin genutzt werden.

1. Reifen:
da mit den ungünstigen Reifengrößen nicht viel zur Auswahl steht bleibt nur der Bridgestone der aber zumindest für trockenes Gelände ausreichend sein sollte. Gibte es Crossreifen (Zulassung egal) die auf die Felgenbreite der NX passen / Alternativen ? Ein Komplettumbau auf 17/21 scheint mir zu aufwändig.

2. Federung:
die NX ist ja wirklich sehr weich gefedert. gibt es Erfahrungen mit leichten Fahrern (bis 60kg) und Originalfahrwerk ?, das sollte zum Endurowandern doch gehen ?

3. Übersetzung:
die Übersetzung scheint mir auf der Straße schon zu lang. Für vorne solls 12 Zahn Ritzel geben ?. Was geht maximal am Kettenrad ?
Wie siehts mit der Kettenlänge bei z.B.13/46 oder 13/48 (falls möglich) aus

4. Lenker:
der Originallenker hat eine sehr starke Biegung nach hinten, erinnert ein wenig an ein OMA Fahrrad...lach. Welche Lenkerhöhen sind mit den Originalleitungen max. möglich, vielleicht gibts ja Erfahrungswerte.

5. Motorschutz:
Der sehr dünne Kunstoffschutz wird wohl nicht lange durchhalten, ich dachte an eine Aluplatte die ich auf den Kunstoffschutz aufsetze, schmal am Rahmenrohr entlang. Ev. gibts auch was fertiges ?

6. Handschützer:
Passen Standart Acerbis Schützer zu den kombinierten Lenkerarmaturen ? Ansonsten bleibt wohl nur Griffe anbohren und immer Ersatz mitführen

Ich hoffe ich hab mir nicht zu viel von der kleinen NX erwartet. Das geringe Gewicht, die niedrige Sitzhöhe und der Estart bei geringen Anschaffungskosten haben uns zum Kauf bewogen. Etwas enttäuscht war ich von der Leistungsentfaltung. Sie hat bei niedrigen Drehzahlen 2 bis 4000 schon sehr wenig Kraft. Kann aber gut sein das sich das nach der Vergaserreinigung noch bessert, sie läuft auch noch rucklig und verschluckt sich bei zu starkem reißen am Gas.

Grüße aus dem Illertal
Eugen
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scrambler
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Re: NX Offroadtauglich

Beitrag von scrambler »

Hallo Eugen,

da hast du ja einen ganz schönen Fragenkatalog - werde mich redlich bemühen ;) . Falls das Thema schon mal besprochen wurde werde ich einen Link setzen - da kann dann - wenns noch weitergehende Fragen gibt - das dort weiter besprochen werden.
guzzant hat geschrieben: 1. Reifen:
da mit den ungünstigen Reifengrößen nicht viel zur Auswahl steht bleibt nur der Bridgestone der aber zumindest für trockenes Gelände ausreichend sein sollte. Gibte es Crossreifen (Zulassung egal) die auf die Felgenbreite der NX passen / Alternativen ?
Man kann diverse Crossreifen für Minicross aufziehen – http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=6&t=199#p971 – den Golden Tyre, der in diesem Fred erwähnt wird, gibt’s anscheinend leider nicht mehr. Alternativ könnte man sich die Größe 100/90-19 eintragen lassen http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=6&t=614 , dann wäre zumindest vorne ein Conti TKC80 möglich.
2. Federung:
die NX ist ja wirklich sehr weich gefedert. gibt es Erfahrungen mit leichten Fahrern (bis 60kg) und Originalfahrwerk ?, das sollte zum Endurowandern doch gehen ?
„Gehen“ tut das schon, aber wirklich nur bei gemächlicher Fahrweise. Denn das Federbein ist auch noch total unterdämpft, wodurch sie sich bei Bodenwellen aufschaukeln kann http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=6 ... t=10#p1676. Würde ich einfach mal ausprobieren, ob das zu der Fahrweise der Fahrerin paßt.
3. Übersetzung:
die Übersetzung scheint mir auf der Straße schon zu lang. Für vorne solls 12 Zahn Ritzel geben ?. Was geht maximal am Kettenrad ?
Wie siehts mit der Kettenlänge bei z.B.13/46 oder 13/48 (falls möglich) aus
Beim richtigen Ausdrehen ist die Übersetzung der MD21 auf der Straße gerade richtig (siehe unten). Bei einer MD21 ist daher alles über 45 Zähne schon zu viel ;-) – ein 43er geht noch mit der originalen Kettenlänge, darüber müssen es zwei Glieder mehr sein.
4. Lenker:
der Originallenker hat eine sehr starke Biegung nach hinten, erinnert ein wenig an ein OMA Fahrrad...lach. Welche Lenkerhöhen sind mit den Originalleitungen max. möglich, vielleicht gibts ja Erfahrungswerte.
Das ist sehr stark von der Lenkerbreite abhängig. Leider sind die meisten hohen Endurolenker auch sehr breit und dazu sehr stark nach hinten gekröpft, was bei dem kurzen Nixentank unpraktisch ist.
Seit Jahrzehnten bewährt ist der Lucas Enduro „low“ http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=luc ... w&_sacat=0
Nicht zu breit und nur wenig nach hinten gekröpft. Nachteil: recht flach, wer über 1,65m groß ist braucht, um im Stehen bequem fahren zu können, noch eine Lenkererhöhung von mindestens 2,5cm. Beides zusammen geht noch mit den originalen Zügen (Kupplungszug wird etwas knapp) – Ausnahme evt. Bremsleitung: da ich immer Stahlflex nehme kann ich nicht sagen, ob die originale Bremsleitung lang genug ist.
5. Motorschutz:
Der sehr dünne Kunstoffschutz wird wohl nicht lange durchhalten, ich dachte an eine Aluplatte die ich auf den Kunstoffschutz aufsetze, schmal am Rahmenrohr entlang. Ev. gibts auch was fertiges ?
Gibt es ;-) http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=7&t=42&start=20 Der Kunststoffschutz ist aber beim Endurowandern völlig ausreichend, bisher hat es nur eine geschafft, den zu durchschlagen ;-). Wichtiger finde ich Sturzbügel - man kippt im Gelände ja schnell mal um und dann gibt’s oft teuren Bruch.
6. Handschützer:
Passen Standart Acerbis Schützer zu den kombinierten Lenkerarmaturen ? Ansonsten bleibt wohl nur Griffe anbohren und immer Ersatz mitführen
Acerbis habe ich nie ausprobiert – nehme da immer die Handschützer der Domi (meines Wissens sind die baugleich mit der XR650L) – rechts paßt es ohne änderung mit der längeren Bremshebelschraube, links muss die Amatur/Kupplungshebel der Domi genommen werden. Zusammen mit dem kürzeren, einstellbaren Bremshebel der 88er Domi ist mir seitdem nie wieder ein Hebel abgebrochen (die langen originalen Hebel brechen sonst bei jedem Bodenkontakt).
Alternativ gibt’s im Zubehör auch kürzere Hebel – haben aber ihren Preis http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=6 ... ebel#p5481
Alternativ II: könnte man auch nur den kurzen Domibremshebel nehmen und den Kupplungshebel ca 3cm kürzen und die Alukugel wieder anschweissen.

Etwas enttäuscht war ich von der Leistungsentfaltung. Sie hat bei niedrigen Drehzahlen 2 bis 4000 schon sehr wenig Kraft.
Das ist völlig normal. Bei einer 250er mit 26PS darf man bei niedrigen Drehzahl nicht das Drehmoment einer 650er erwarten. Wer versucht untertourig (d.h. unter 6000 u/min) hochzudrehen wird mit der Beschleunigung einer Wanderdüne bestraft ;-) - zum Endurowandern aber ideal, weil man so fast geräuschlos unterwegs sein kann. Wer zügig unterwegs sein will muss aber die Gänge mindestens bis 8000 u/min ausdrehen - schließlich liegt das max. Drehmoment erst bei 7500 U/min an.
Kann aber gut sein das sich das nach der Vergaserreinigung noch bessert, sie läuft auch noch rucklig und verschluckt sich bei zu starkem reißen am Gas.
Ja, das sind die typischen Sperenzchen, wenn sich der Vergaser allmählich mit den Rückständen des Benzins zusetzt – ein häufiges Problem bei Standuhren. Meiner Beobachtung nach hat sich das Problem mit der Einführung des E10 (das für die 88er übrigends nicht freigegeben ist) verschärft. Da hilft nur, die NX regelmässig fahren und bei jeder längeren Standzeit die Schwimmerkammer entleeren und am besten auch den Benzinschlauch abziehen, damit nichts nachlaufen kann.

Gruß, Michael
sauve qui peut
guzzant
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Re: NX Offroadtauglich

Beitrag von guzzant »

Hi Michael,

vielen Dank, das hilft mir weiter.

Grüße
Eugen
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Enduro-Hexe
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Registriert: Mo Mär 24, 2014 3:15 pm
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Re: NX Offroadtauglich

Beitrag von Enduro-Hexe »

Hi Eugen,

die Acerbis-Handschützer müßten passen. An meiner Nixe habe ich die von Polisport und die sind quasi baugleich.
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