neuer Kettensatz NX250 - welcher?

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alper
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neuer Kettensatz NX250 - welcher?

Beitrag von alper »

Hallo,

meine Nixe hat jetzt 16Mm runter und mir scheint die Kette verschlissen. Finde ich zwar wenig km, aber gut, ich kenne ja die Vorgeschichte nicht und wenn es die erste ist, dann darf das wohl.

Nachdem ich schon einiges zum Thema Durchzug gelesen habe und das auch so bestätigen kann, möchte ich gerne das Übersetzungsverhältnis ändern. Vorne kann es gerne das 13er Ritzel bleiben, aber hinten würde ich ein Kettenrad mit mehr Zähnen einbauen.

Angeboten wird z.B. ein 42er oder ein 44er Blatt. Ist mit dem 42er (gegenüber original 41) schon was gewonnen oder sollte ich lieber zum 44er-Kettenrad greifen?
Zur neuen Kettenlänge: Der Online-Konfigurator des Shops bietet mir für ein 42er-Rad statt original 102 Rollen dann schon 104 Rollen an. Für ein 44er-Kettenrad werden schon 106 Rollen angeboten. Ist das nicht ein wenig viel? Wieviele Kettenrollen sollte man fürs 42er bzw. 44er Kettenrad nehmen?

Ist es empfehlenswert, eine Endloskette zu nehmen und die Schwinge auszubauen? An unseren BMWs ist das eine einfache Sache und man kann gleich mal die Schwingenlager kontrollieren.

Ich kann auch bei der Kettenqualität zwischen einer DID VX2 (76,- Euro) und einer DID ZVMX (126,- Euro) wählen. Würde sich die teurere Kette in Bezug auf Haltbarkeit lohnen?

Ich habe eine MD21 mit 26PS.

Freue mich auf Input!

LG
Jörg
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alper
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von alper »

noch mehr Spaß mit der Nixe? :D
Danke Dir für die prompte Antwort. Ich werde also den neuen Kettensatz mit 44er Kettenrad bestellen. Und mit 104 Kettengliedern, da habe ich nämlich noch so ein Tool gefunden, welches die nötige Kettenlänge berechnet. Und die wesentlich günstigere DID VX2 tuts auch, denn den gleichen Typ hat mein Sohn auf seiner 650er und die zieht da mit doppelt soviel PS dran. Hab da noch ein PDF gefunden, danach ist die Laufleistung bei beiden Kettentypen genau gleich anzusetzen. Der Unterschied besteht in einer minimal höheren Zugfestigkeit bei der teureren Kette.

Jetzt freue ich mich schon auf den neuen Satz, wie die Nixe dann fährt. Ich überlege inzwischen, ob ich die neue Kette vielleicht mal ausschließlich mit Dry-Lube schmieren sollte. Dann würde der Dreck nicht so dran haften, schließlich wird die Nixe hauptsächlich offroad bewegt. Ich habe so eine Drylube-geschmierte Kette kürzlich gesehen, die sah echt schick sauber aus.

LG
Jörg
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scrambler
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Re: neuer Kettensatz NX250 - welcher?

Beitrag von scrambler »

update 2023

Serienmäßig hat die NX250 ein Ritzel mit 13 und ein Kettenrad mit 41 Zähnen, die Kette hat 102 Glieder.

Leider gibt es bei den Zubehör Ritzeln falsch gefertigte, die zu einem Abscheren von der Getriebeabtriebswelle (GAW) führen können, mit potentiell gefährlichen Konsequenzen viewtopic.php?p=994#p994 . Außerdem sind nun Ritzel mit Bund (von der CRF250L) verfügbar, durch die größere Tragfläche wird die GAW geschont. Der Bund muss nach innen zum Motor hin zeigen.

Bei den käuflichen Kettensätzen ist m.W. immer das alte, schmale Ritzel dabei - deswegen muss man sich einen Kettensatz selbst zusammen stellen. Noch aus einem anderen Grund: die NX250 ist viel zu lang übersetzt, mit 2-3 Zähnen mehr am Kettenrad läuft sie erheblich lebendiger. Man sollte dann eine Kette mit zwei Gliedern mehr einplanen.


Bundritzel
JTF1321 13 https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... _PrefLoc=1
Achtung: manchmal bekommt man statt der JT andere Marken geliefert - dann unbedingt den richtigen Sitz des Sicherungsbleches kontrollieren! viewtopic.php?p=1275#p1275

Das Sicherungsblech ist ein Verschleißteil und bei tieferen Einkerbungen auszutauschen https://www.my-bikeshop.de/product_info ... LATTE.html (gibt es auch bei Ebay). Auf die originalen Türmchen Schrauben achten - sie verhindern (eine Zeitlang) ein Abscheren des Ritzels.

Bild

Kettenrad
Das Kettenrad der NX250 ist identisch mit denen von der alten XL600R - Universal Kettenräder von der NX650 oder SLR650 passen auch. Hier ist die Marke unkritisch, z.b. von JT https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... 41&_sop=15

Alternativ ein 43er Kettenrad https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... ondition=3 - mit einer Kette mit 104 Gliedern
Achtung: eine Änderung der Übersetzung ist eintragungspflichtig!
Allgemein wird angeben das Änderungen der Übersetzung bis max 8% ohne Messungen eintragungsfähig sind, da man davon ausgeht, das sich dadurch die Emissionen nicht wesentlich ändern. Man kann es dem TüV vorrechnen: Serie 13/41 auf 13/43 - gibt eine Änderung von 4,9%, also weit unter den 8% (siehe https://www.nx250.de/mediapool/143/1434 ... 13-768.jpg)

Bei Kettenradträger ist serienmässig ein Kugellager mit nur einer Dichtscheibe verbaut, das ggf. austauschreif ist. Thread zum Lösen der Kettenradschrauben und Austausch des Lager viewtopic.php?p=10779#p10779

Bei der Gelegenheit auch gleich die (ebenfalls nur mit einer Dichtscheibe) Kugellager des Hinterrades kontrollieren und ggf. austauschen viewtopic.php?p=2999#p2999

Kette
Bei Marken Ketten geht man kein Risiko ein, DID VX (mit X-Ringen) Ketten haben sich bei meinen NX250 / NX650m bewährt viewtopic.php?p=17058#p17058 , wobei die goldenen DID einen erheblich besseren Korrosionsschutz aufweisen.
102 Glieder https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... _filtering
104 Glieder https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... _filtering
Die Wahl des Schlosses ist Ansichtssache - bei der Mörderleistung des NX250 Motors würde sicherlich ein Clip Schloss ausreichen, allerdings habe ich in 30 Jahren mit der NX250 / NX650 zwei mal den Clip verloren, einmal ist mir das Kettenschloss gerissen - aus diesem Grund verwende ich i.d.R. endlose Ketten. Noch aus einem anderen Grund: den inneren Schweinehund. Die Lager der Schwinge / Umlenkung sollte man alle 10 Jahre neu abfetten (siehe viewtopic.php?t=2636) und bei einer endlosen Kette ist man zum Schwingenausbau gezwungen :D
Thread zum Wechsel einer endlosen Kette: viewtopic.php?t=1399

Bei Biketeile gibt es fast alles - Preise vergleichen :D
Größere Kettenräder
https://www.biketeile-service.de/Honda- ... ternative/
Das Bundritzel mit 13Z
https://www.biketeile-service.de/Honda- ... 32113.html
Sicherungsblech Ritzel (Zubehör, ungetestet)
https://www.biketeile-service.de/Honda- ... 69954.html
Ketten mit 102 Gliedern (bis 43er Kettenrad)
https://www.biketeile-service.de/Honda- ... enantrieb/
Ketten mit 104 Gliedern (ab 43er Kettenrad)
https://www.biketeile-service.de/Honda- ... enantrieb/


Kettenschleifer Schwinge / Rahmen
Nicht erst beim Kettensatzwechsel sollte man die Kettenschleifer kontrollieren. Dazu den Ritzeldeckel abnehmen, dann kann man den Schwingeschleifer unten (wo er zuerst durch ist) und den Rahmenschleifer begutachten viewtopic.php?p=28401#p28401
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von alper »

Hallo Michael,

Drehmomentschlüssel habe ich, aber ich kenne die Werte nicht. Kannst Du mir die exakten Drehmomente nennen?

LG
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scrambler
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von scrambler »

alper hat geschrieben:Hallo Michael,

Drehmomentschlüssel habe ich, aber ich kenne die Werte nicht. Kannst Du mir die exakten Drehmomente nennen?
die umlenkbolzen haben alle 105nm, die untere Schraube des Stoßdämpfers nur 45nm
schwinge anzugswerte.jpg
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von alper »

DANKE!
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von alper »

scrambler hat geschrieben:sonst kann es passieren, das die Stahlschrauben in den Buchsen festrosten, das bekommt man kaum wieder raus.
Grr, genau das Problem habe ich jetzt! Die Muttern mußte ich mit dem Schlagschrauber abmachen und eine der Schrauben an dem Deltaförmigen Teil habe ich nur mit roher Gewalt rausgebracht. Der lange Schwingenlagerbolzen ging super raus.
Jetzt habe ich noch die Schraube an der Schwinge mit einem anhängenden Teil und die Schraube an der Motorseite. Ich habe jetzt nochmal alles mit Rostlöser eingesprüht und hoffe, das morgen vielleicht auch mit etwas Wärme rauszubekommen. Oder hat wer noch einen guten Tipp?

Brauche ich jetzt da wahrscheinlich neue Lager und neue Bolzen, oder? Der Kettenschleifschutz sieht auch nicht sehr gut aus...

Dabei hatte ich mir sogar ein neues Federbein bestellt und wollte das auch gleich tauschen, damit ich am Wochenende wieder fahren kann. Aber ich glaube, mit den ganzen Problemen ist die Saison gelaufen :(

LG
Jörg
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von scrambler »

alper hat geschrieben: Grr, genau das Problem habe ich jetzt! Die Muttern mußte ich mit dem Schlagschrauber abmachen und eine der Schrauben an dem Deltaförmigen Teil habe ich nur mit roher Gewalt rausgebracht. Der lange Schwingenlagerbolzen ging super raus.
Jetzt habe ich noch die Schraube an der Schwinge mit einem anhängenden Teil und die Schraube an der Motorseite. Ich habe jetzt nochmal alles mit Rostlöser eingesprüht und hoffe, das morgen vielleicht auch mit etwas Wärme rauszubekommen. Oder hat wer noch einen guten Tipp?
Jetzt ist guter Rad teuer. Erhitzen hilft nur minimal, da Stahlbuchse und Stahlbolzen den gleichen Ausdehnung Koefidingenskirchen haben Einen guten Rostlöser mehrmals auftragen und rohe Gewalt ist wahrscheinlich die einzige Lösung, wenn man sich keine Abrückvorrichtung basten kann.

Übrigens: als Fett für die Bolzen sollte man nicht das dünne Zeugs ausm Baumarkt nehmen, sondern salzwasserbeständiges Fett aus dem marinen Bereich. Ich nehme da das Belray, das ist ein richtig zähes Zeugs das nicht so schnell ausgewaschen wird.
grease.JPG
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von alper »

Nach diesem Fett werde ich morgen mal schauen, danke! Kann man das für alles nehmen oder gibts da Einschränkungen?

Inzwischen habe ich die Bolzen alle rausbekommen. Die Bolzen und Hülsen werde ich wohl ersetzen müssen, aber die Nadellager sind tadellos. Da gibts auch keinerlei Laufspuren auf der Aussenseite der Hülsen. Kein Wunder bei der Laufleistung. Da spar ich mir das Tauschen der Nadellager. Das Verbacken der Schrauben mit den Hülsen ist ja quasi ein Standschaden nach 24 Jahren.
Und dann brauche ich natürlich einen neuen Kettenschleifschutz. Da werde ich den Tipp von nx250.de befolgen und einen von der SLR besorgen.

Aber zurück zur Kette: Ich stelle fest, daß das Ritzel ziemlich auf der Welle kippelt. Ist das normal? Ich kenne es nur von unseren BMWs, da kommt eine Schraube drauf und das Ding ist fest.
Das alte originale Ritzel kippelt stärker als das neue, welches von AFAM ist. Optisch entspricht es dem mit "JTF280-13" bezeichneten Ritzel von nx250.de.

LG
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Re: neuer Kettensatz - welcher?

Beitrag von scrambler »

alper hat geschrieben:Nach diesem Fett werde ich morgen mal schauen, danke! Kann man das für alles nehmen oder gibts da Einschränkungen?

Inzwischen habe ich die Bolzen alle rausbekommen. Die Bolzen und Hülsen werde ich wohl ersetzen müssen, aber die Nadellager sind tadellos. Da gibts auch keinerlei Laufspuren auf der Aussenseite der Hülsen. Kein Wunder bei der Laufleistung. Da spar ich mir das Tauschen der Nadellager. Das Verbacken der Schrauben mit den Hülsen ist ja quasi ein Standschaden nach 24 Jahren.
Und dann brauche ich natürlich einen neuen Kettenschleifschutz. Da werde ich den Tipp von nx250.de befolgen und einen von der SLR besorgen.

Aber zurück zur Kette: Ich stelle fest, daß das Ritzel ziemlich auf der Welle kippelt. Ist das normal? Ich kenne es nur von unseren BMWs, da kommt eine Schraube drauf und das Ding ist fest.
Das alte originale Ritzel kippelt stärker als das neue, welches von AFAM ist. Optisch entspricht es dem mit "JTF280-13" bezeichneten Ritzel von nx250.de.

LG
Jörg
Hallo Jörg,

das Belray fett kann man für alles am Fahrwerk nehmen, Radlager, Lenkkopflager, Schwingenlager etc .
Bzgl. der Teile müssen wir uns dran gewöhnen, das wir einen Oldtimer fahren, bei dem man nicht mehr so einfach zum Händler geht und bestellt - die Buchsen der Umlenkung (nr16) scheinen nicht mehr lieferbar zu sein. Ich kann heute mal nachschauen, ob ich noch gute Buchsen & Schrauben übrig habe. Das Afam Ritzel habe ich noch nicht ausprobiert, besser wäre hinsichtlich des Verschleisses der Getriebeabtriebswelle ein Ritzel mit Bund (hätte ich auch noch auf lager).
Einn bisschen Kippelei ist normal, man sollte auf jeden fall auch noch das Sicherungsblech mal genauer anschauen - ist es bereits eingekerbt, sollte man es austauschen. Ausserdem sollte man die orginalen Spezialschrauben des Sicherungsblechs nehmen und unbedingt die Anzugsmomente beachten - es gab einen Fall hier im Forum, da lösten sich Schrauben und Ritzel, was zur Blockade und Sturz führte. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann noch flüssige Schraubensicherung nehmen.

Den Ketterschleifer der SLR würde ich nur als Pfennigfuchser bzw. als Vielfahrer nehmen ;), bei den jährlichen Fahrleistungen der meisten hier hält ein Kettenschleifer ja etliche Jahre.

Gruß, Michael
umlenkhebel NX250.jpg
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