Seite 1 von 2

Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Di Apr 04, 2017 10:24 pm
von steffen
Hallo zusammen,

ich habe kürzlich gesehen, dass es von Heidenau für die NX 250 eine Freigabe für den K65 auf die original 19-/16-Zoll Felgen.
Der einzige Unterschied ist der etwas niedrigere Vorderreifen (90/90-19 anstelle 90/100-19).
Klingt für mich nach einer interessanten Alternative.

Ist hier im Forum jemand den Reifen auf der 250er schon gefahren?

Gruß,
Steffen

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Mi Apr 05, 2017 8:04 am
von scrambler
Hallo Steffen,
ich glaube, einer hat ihn schon mal ausprobiert - aber Erfahrungen wurden hier noch nicht gepostet. Inzwischen ist in die Vorderreifengeschichte Bewegung gekommen - wie bekannt, ist der 100/90-19 in Theorie und Praxis fast identisch mit dem 90/100-19, benötigte aber auf dem Papier eine breitere Felge als die 1.85-19 der NX250. Mit einem Reifenflashmob http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=3&t=324 haben wir die Reifenhersteller solange gemobbt bis sie Freigaben für die schmale Felge rausrückten :) http://forum.nx250.de/viewtopic.php?f=6&t=614. Sind im Moment zwar nur Enduroprofile, spricht aber nichts dagegen, den Reifenflashmob weiterzuführen und nach Straßenprofilen zu fragen.
Ich würde daher folgendermassen vorgehen - dem Prüfer die Sachlage vorlegen (90/100 auf dem Markt kaum noch zu beziehen, 100/90-19 üblich) und diesen Auszug aus dem Bridgestone Reifenhandbuch zeigen
Bescheinigung_90_100_19_bridgestone.pdf
- da sind die Maße gelistet und die zulässigen Felgen. Damit sollte es möglich sein, die Größe 100/90-19 ohne Reifenbindung eingetragen zu bekommen. Vorteil: man könnte in Zukunft frei wechseln und wäre nicht am K65 Profil gebunden - die Größe 90/90 gibts ebenfalls nicht häufig.
Gruß, Michael

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Mi Apr 05, 2017 4:07 pm
von baer
Hallo, ich habe den K65 drauf. Wenn es trocken ist bin ich sehr zufrieden, da er sehr ruhig läuft und wohl haltbarer ist als der BT. Meist fährt mein Sohn das Mopped, auch oft bei jedem Wetter zur Arbeit. Er sagte mir, dass er bei Nässe in Kurven schon mal leicht weggerutscht ist und er ist kein heizer. Die Erfahrung deckt sich mit Äußerungen inn anderen Foren, wo auch über die Nässeempfindlichkeit geklagt wurde.

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Mo Apr 24, 2017 10:35 am
von steffen
Der K65 ist mittlerweile montiert. Eine erste Proberunde auf trockener Straße bin ich auch schon damit gefahren.
Eindruck: Läuft gut. Lenkverhalten und Laufruhe gegen keinen Grund zur Beanstandung.
Mal gespannt, was Frauchen dazu meint.

Mir ist noch aufgefallen, dass der K65 in den Nixendimensionen ein H-Reifen ist. Daher gehe ich davon aus, dass er auf der leichten NX 250 eine hohe Laufleistung erreichen wird. Vermutlich darf ich den Reifen in einigen Jahren ersetzen nicht weil er verschlissen ist, sondern weil er zu alt geworden ist.

Gruß,
Steffen

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Do Mai 18, 2017 5:53 pm
von steffen
War mittlerweile auch damit auf der Autobahn und habe die "Hochgeschwindigkeitstauglichkeit" ausprobiert.
Bei Tacho 140 fängt sie an, leicht zu schlingern. Das wird aber eher vom hohen Schutzblech kommen. Das niedrige habe ich noch nicht montiert. Aber insgesamt fährt sich der Reifen sehr ruhig. Wenn man vorher jahrelang den TKC 80 gewohnt war, ist dieser Reifen die reinste Sänfte.

Gruß,
Steffen

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Fr Jul 21, 2017 10:12 pm
von squealernet
Ich "fahre" seit heute auch diese Kombination (drauf sind sie schon 8 Monate) und bin jetzt auf den erste paar km noch sehr vorsichtig, aber konnte nichts außergewöhnliches feststellen...

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Di Okt 10, 2017 10:40 am
von the-dude
Nach 4.000km mit dem K65 will ich hier mal meine Erfahrungen preisgeben. Ich habe die oben erwähnten Dimensionen, für die es die Freigabe gibt, aufziehen lassen.
Zu meinem Fahrstil, ich nutze die NX derzeit für Alles. Sie muss herhalten für gemütliche Touren alleine und zu zweit, ordentliches heizen bei Maximalleistung im Harz und teilweise auch Pendelei zur Arbeit bei Regen und Nebel. Bis auf Winterfahrten und echtes Gelände ist somit alles dabei.

Trocken ohne irgendwelche Fahrbahnmarkierungen, Dreck, Bitumenstreifen etc. ist der Reifen nicht aus der Fassung zu bringen. Höchstens ein kleiner Slide in die Kurve hinein durch starkes Einbremsen hinten oder Herunterschalten ist möglich, aber durch den hohen Grip nie ein Problem. Lässt sich somit hervorragend kontrollieren. Jedoch nur unter wirklich optimalen Bedingungen, wenn es etwas schlechter wird, rutscht der Reifen hinten doch recht schnell. Man muss auch dazu sagen, dass dieses Fahrverhalten eigentlich jeder aktuelle Reifen können sollte, egal wie teuer oder billig (die 8 Jahre alten Chinareifen CST an meiner 125er waren genauso gut).

Bei Regen fahre ich immer sehr verhalten, da sich fast all meine Stürze bei diesen Bedingungen zugetragen haben. Von einem sicheren Gefühl kann ich bei diesem Reifen aber leider nicht sprechen. Am krassesten fand ich einen Powerslide nach dem Ampelstart, dabei habe ich nur 50% Leistung auf das Hinterrad gegeben und der Reifen wurde vorher schon 30km bewegt und war somit bereits warm. Er drehte einfach auf der nassen Fahrbahn durch... Das habe ich nie mit meiner Xj900 geschafft, die allerdings immer mit dem legendären BT45 besohlt war. Beim Einbremsen in Kurven merkt man auch recht schnell, das der Grip gleich am Ende ist, besonders am Hinterrad, klar. Leichte Rutschter in Kurven habe ich auch schon Einige erlebt. Allerdings muss ich dem Reifen zugute halten, dass er vorne nur bei sehr starken Bremsmannövern geschmiert ist, was irgendwann bei jedem Reifen passiert (jedoch nie mit dem BT45!).

Meine Erfahrungen im leichten Gelände spare ich mir hier, da der Reifen dafür offensichtlich nicht gebaut wurde und ich über keinerlei Expertise hierzu verfüge.

Beim Handling kann ich mich nicht über den Reifen beklagen, der lässt sich hervorragen einlenken und ist weitestgehend unproblematisch. Bei schnellen Wechselkurven und Serpentinen ist die Kombination NX250 und K65 hervorragend, da können andere Motorräder nur schwer mithalten. Unebenheiten werden allerdings ziemlich direkt auf das Fahrwerk übertragen, das liegt vielleicht auch an dem Druck den ich fahre, Vorne 2,4-2,6 Hinten 2,8-3,0. Ich wiege aber auch ca. 90KG + Kombi + Gepäck oder es liegt an den Geländereifen (BT TW39/40) die vorher drauf waren. Das Fahrwerk (Wilbers Federn vorne, Withe Power hinten) habe ich jedenfalls schon öfter an seine Grenzen gebracht, den Reifen aber nicht.

Ich würde den Reifen abschließend auf das Niveau des ContiGo setzen, der hatte ähnliche Vor- und Nachteile (15.000km Erfahrung auf der CBF125 mit gleichem Gewicht).

Aktuell muss ich mehrfach die Woche arbeiten (Student und Freiberufler) und darf zu meinem 110km Arbeitsweg bereits um 5 Uhr starten. Bei der herbstlichen Witterung (entweder Nebel oder Regen) brauche ich jedoch volles Vertrauen in meinen Reifen und das habe ich leider nicht. Weshalb ich derzeit lieber die 125er nehme, die zwar langsamer, aber sicherer ist (billiger ist sie dazu auch noch). Da hält mein Lieblingsreifen Michelin CityPro allerdings leider nur 5.500km, Grip und Laufleistung hängen halt doch zusammen. Ich hoffe, dass ich den Reifen bald runtergefahren habe, damit der 17" Umbau endlich starten kann und die Reifenauswahl sich deutlich verbessert.

Zum Thema Verschleiß möchte ich ein anderes Mal eingehen, wenn der Reifen weitestgehend runter ist. Aktuell ist noch ordentlich Profil vorhanden, der Verschleiß ist somit das positivste an dem Reifen. Leider habe ich die Profilmessung im Ausgangszustand mal wieder nicht gemacht, vielleich kann das jemand Anderes mal nachholen?

Wenn man nasse Straßen meidet sicher ein toller Reifen!

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Di Okt 10, 2017 7:04 pm
von boomerang
Achtung: meine Irre; ich meinte K69, nicht K65 wie hierunter geschrieben!

Hast du die K65 sommerreifen oder die K65 M&S oder die K65 Silica drauf?
Die Silica haben mir im Winterbetrieb überzeugt, vor allem bei minus Grad / nasse Wege und/oder Schnee; mehr grip als jeder anderer Reifen der ich bevor hatte. Auch im Sommer Grip ohne Ende, nur etwas mehr Verschlies. Fürs nicht-Sommer sind die Silica meine erste Wahl.

Ciao, Clement.

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Mi Okt 11, 2017 6:14 am
von scrambler
the-dude hat geschrieben: Di Okt 10, 2017 10:40 am Zum Thema Verschleiß möchte ich ein anderes Mal eingehen, wenn der Reifen weitestgehend runter ist. Aktuell ist noch ordnetlich Profil vorhanden, der Verschleiß ist somit das positivste an dem Reifen. Leider habe ich die Profilmessung im Ausgangszustand mal wieder nicht gemacht, vielleich kann das jemand anderes mal nachholen?

Wenn man nasse Straßen meidet sicher ein toller Reifen!
Danke für den Bericht, das nenne ich mal einen Reifentest ;) . Da der K65 als Chopperreifen https://boxenstopp.de/produkt-info/Heid ... u_K65.html konzipiert wurde erklärt evt. das er zwar lange hält, aber nass nicht besonders gut haftet.

Ich hatte auf der Nixe jahrelang den K60 Snowtex drauf, der ist auf nassen, kalten Asphalt einfach Spitze - im Gegensatz zum Heidenau K66, der nach dem Sumo-Umbau aufgezogen wurde. Der fängt leider nass auch schon recht früh zu rutschen an. Deswegen bin ich vor ein paar Wochen auf den K66 Snowtex umgestiegen - bisher macht er sich sehr gut.

Übrigens: wenn du sowieso nicht ins Gelände gehen willst und ganzjährig fährst wäre evt. hinten ein 120/80-16 (eigentlich eine Roller-Größe) eine Alternative. Da gibt es neben den K66 von Metzeler https://boxenstopp.de/produkt-info/Metz ... intec.html und Michelin echte Winter-Lamellenreifen!

Leider gibts in 19'' keine Rollerreifen, aber da könnte man den K60 in 100/90-19 nehmen - Mischbereifung ist ja bei der NX nicht verboten!
Gruß, Michael

Bild

Re: Heidenau K65 auf die Originalfelgen

Verfasst: Mi Okt 11, 2017 12:57 pm
von the-dude
boomerang hat geschrieben: Di Okt 10, 2017 7:04 pm Hast du die K65 sommerreifen oder die K65 M&S oder die K65 Silica drauf?
Moin Clement,
ich hatte den K65 als einfachen Sommerreifen drauf. Ich denke bei den hohen Temperaturen kann eine zu weiche Mischung ebenfalls Probleme bereiten, zumindest wenn sich der Reifen durch viele Kurven stark aufheizt und anfängt zu schmieren, bzw. steigert das ja auch den Verschleiß enorm. Damit hatte ich auch schon negative Erfahrungen mit meiner ehemaligen XJ600N gemacht und möchte das nicht wieder. Jetzt wäre natürlich der K65 mit Silicaanteil die bessere Wahl.

Mein Ziel war es mit diesem Reifen über den Sommer zu kommen und im Winter, wie bereits beschrieben, den 17" Umbau zu wagen. Dafür habe ich nun alles organisiert und auch netterweise von Michael auch eine Felge bekommen. Das war mir dann doch lieber, als noch länger mit den viel zu alten TW39/40 zu fahren. Im Winter bin ich sowieso lieber mit weniger Leistung unterwegs, weshalb dann meine 125er zum Einsazt kommt.
scrambler hat geschrieben: Mi Okt 11, 2017 6:14 am Ich hatte auf der Nixe jahrelang den K60 Snowtex drauf, der ist auf nassen, kalten Asphalt einfach Spitze - im Gegensatz zum Heidenau K66, der nach dem Sumo-Umbau aufgezogen wurde. Der fängt leider nass auch schon recht früh zu rutschen an. Deswegen bin ich vor ein paar Wochen auf den K66 Snowtex umgestiegen - bisher macht er sich sehr gut.

Übrigens: wenn du sowieso nicht ins Gelände gehen willst und ganzjährig fährst wäre evt. hinten ein 120/80-16 (eigentlich eine Roller-Größe) eine Alternative. Da gibt es neben den K66 von Metzeler https://boxenstopp.de/produkt-info/Metz ... intec.html und Michelin echte Winter-Lamellenreifen!
Moin Michael,
ich bin Ganzjahresfahrer ohne Auto und froh über jeden Reifentest, den ich finden kann. Deshalb teile ich gerne meine Erfahrungen hier, so viele Reifen sind ja auch garnicht möglich. Sollte ich den Reifen wieder wechseln, dann wohl mit 17" HR, schreibe ich natürlich gerne wieder einen Bericht. Es gibt meiner Meinung nach, neben funktionierenden Bremsen, nichts wichtigeres am Motorrad.

Chopper und Rennreifen-Klassik, passt für mich irgendwie nicht so ganz zusammen. Die beschriebenen kurzen Ausfwärmzeiten kann ich nicht bestätigen, da kenne ich andere Reifen, z.B. Michelin CityPro oder BT45, die bereits kalt einen hohen Grip haben, dieser Reifen braucht da schon etwas länger.

Die silica Varianten klingen gut, vor allem, wenn man bei jeder Witterung unterwegs ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es gut ist hinten einen Reifen drauf zu haben, der viel mehr Grip hat, als vorne. Den Rutscher hinten kann man in den meisten Fällen noch kontrollieren, vorne hingegen wird es schnell dramatisch und man landet in der Botanik, ohne den Sturz überhaupt realisiert zu haben.

Was die Geländefahrerei angeht, so würde ich es sehr gerne intensivieren, aber legal ist das leider nicht so leicht umsetzbar. Motocrosstrecken gibt es hier zwar, aber ich tendiere eher zum Endurofahren. Illegale Varianten wären bei mir besonders fatal, da ich weiterhin im Naturschutzsektor arbeiten möchte (nein, ich bin kein Öko und stelle den Schutz so mancher Tiere/Pflanzen nicht über Alles) und mir dadurch die Zukunft versauen würde.
Feldwege und leichtes Gelände gehen aber auch mit Straßenreifen zu 95% gut, die NX hat mir jedenfalls nun schon öfter bei meinen Geländeuntersuchungen geholfen, allerdings muss ich sagen, dass meine 125er (materialmordend) das meiste auch schafft.
WP_20170821_10_51_04_Pro.jpg
Beim nächsten Reifenwechsel ist aber wieder ein leichter Enduroreifen angedacht. Das passt optisch besser und ich habe wieder etwas mehr Reserven, wenn die Straßen schottrig werden oder ich doch etwas mehr Gelände fahren möchte. Eigentlich habe ich für die Straße noch eine fertige XJ600S in der Garage stehen, die ich im Frühjahr fertig gemacht habe und nur auf den TÜV wartet. Allerdings muss diese sich noch etwas gedulden, da die NX einfach verdammt viel Spass macht. Der Leistungsunterschied der beiden Maschinen ist mir auch zu gering, ich brauche noch was mit mehr Kraft, aber das kommt im nächsten Jahr, vielleicht eine Tiger955i oder doch ne Fazer1000? Ich weiß es nicht...