MD25 Tuning

Was unsere Nixen antreibt
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scrambler
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MD25 Tuning

Beitrag von scrambler »

Hallo Zusammen,

leider ist der 250er Motor im Laufe der Produktion so nach und nach immer weiter zugeschnürt worden. Wie man sieht, sind die Änderungen nicht an den Modellwechsel MD21/MD25 gebunden (das KW lager und das Zahnrad habe ich nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, damit alle Unterschiede der Motoren aufgeführt sind) - so hatte das erste Baujahr der MD25 noch die "scharfen Nocken" der MD21

Bild

Schon das letzte Baujahr des MD21 Motors hatte weniger Frühzündung, was bereits auch schon etwas Drehfreudigkeit gekostet haben dürfte. Zum Vergleich: der konservativ ausgelegte 650er Domi Motor hat 28° max. Frühzündung, der sportivere XR600 Motor 31°.
Da CDIs/Pickups gleich sind, muss der Unterschied in der Frühzündung durch die unterschiedlichen Nocken auf dem Limarotoren verursacht werden.
NX250_schwungraeder_klein.JPG
Tuning der MD25 wäre damit theoretisch möglich, aber in der Praxis unbezahlbar, da Nockenwellen, zylinder, polrad etc. einzeln (gebraucht) zu teuer wären. Eher noch wirtschaftlich wäre ein MD21 Motor mit Pleuelschaden als Ersatzteilspender - aber die gibts zum Glück nicht so häufig ;)

Gruß, Michael
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Katta Lemur
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Re: MD25 Tuning

Beitrag von Katta Lemur »

Etwas, was wenig kostet (~ € 70.-) und noch weniger Aufwand verursacht (Tankdeckel aufschrauben, Tankdeckel zuschrauben), aber womöglich hübsche Nebeneffekte bringt, könnte einen Versuch wert sein: ein Metallstift, der durch die ihm innewohnenden Eigenschaften der Energetisierung des Treibstoffs den Verbrauch desselben reduzieren soll. Hört sich ein wenig esoterisch an, soll aber auf physikalischen Grundsätzen beruhen, die von Nikola Tesla vor ~90 Jahren und vor kurzem u.a. durch Prof. Claus Turtur wisssenschaftlich bewiesen worden sein sollen (ich drücke mich bewußt vorsichtig aus, weil ich kein Naturwissenschaftler bin und das nicht beurteilen kann).

Da ich meine Kleine mit Spritspartechniken quälen wollte, erkundigte ich mich über neue, auch unkonventionelle Entwicklungen (u.a. Wasserstoff-Beimischung durch externe Brennstoffzelle) und probierte das Erfolgversprechendste, siehe oben, einmal aus. Kostete mich zwei Testjahre, da ich aus zeitlichen Gründen kaum zum Fahren komme, und zweifach die genannte Summe, da mein Tank zwei Benzinhähne besitzt und der Treibstoff in direktem Kontakt zum Stift stehen soll, wenn er in den Vergaser eintritt. Laut Vertrieb sollten bei einem Vergasermotor 10-40% Verbrauchsreduktion drinne sein, sobald der Motor saubergefahren ist. Hm. Tests beim TÜV zeigten 8-12% Reduktion bei Pkw-Einspritzmotoren unter Testbetrieb an.

"Saubergefahren" heißt, daß die getestete Innovation ungefähr sechs Tankfüllungen benötigen soll, um den Motor von Rückständen zu befreien. Der Verbrauch sollte im gleichen Zeitraum sukzessive zurückgehen, der Durchzug allerdings von Anfang an besser sein und die Emissionen sich wegen der besseren Verbrennung auf ein Minimum reduzieren - ohne Katalysator. Ums vorwegzunehmen: eine Verbrauchsreduktion konnte ich nicht feststellen, sehr zum Erstaunen des Verkäufers. Er bot mir an (nach anderthalb Jahren), die Spritsparstifte zurückzunehmen unter Erstattung der Kosten. Was ich ablehnte, denn nicht nur der Durchzug hatte sich phänomenal verbessert, die Nixe fuhr sich auch spritziger als vorher.

Vor dem Test ermittelte ich meine Verbrauchswerte: von 2,8 Litern Sprit im entspannten Reise-, Wander- und Bummelmodus bis zu 3,8 Litern beim Hetzen von Superbikefahrern auf den engen Straßen der Vogesen war alles drin. Leider auch nach dem Test. Aber jetzt kommt's:
Vor dem Test hatte ich auf ebener Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von liegend um die 135 km/h ermittelt (nach Rückrechnung vom Meilentacho), wenn ich die Gänge vorher bis an den roten Bereich ausfuhr. Anderthalb Jahre und mehr als ein Dutzend 18-Liter-Tankfüllungen (Fusion-Zubehörtank) später zieht das Töff auf derselben Autobahnstrecke im sechsten Gang ab 3500 U/min ohne zu meckern auf konstant 140 km/h (liegend). Ein Durchzug, der mit meinem Boxer vergleichbar ist (natürlich ohne den Bums des 1000er-Hubraums). Vorher zickte das Motörchen schon bei 5500 U/min und wollte erst ab 6000 Umdrehungen losmarschieren. Ich ertappte mich dabei, daß ich - wie bei der BMW - im höchsten Gang niedertourig durch Ortschaften fuhr und schon mal, je nach Verkehrsaufkommen, eine halbe Stunde nicht zu schalten brauchte.

Der Hersteller empfahl mir übrigens, das Gemisch auf möglichst mager zu stellen, und den Verbrauch nochmal zu testen. Fällt in der nächsten Saison an. Und die Emissionswerte werden beim nächsten TÜV-Termin ermittelt.

Zu teuren Tuningumbauten oder anderen kostspieligen Maßnahmen wäre dieser Stift sicher eine sparsame Alternative. Zumal ihr beim Originaltank nur einen benötigt und der Verkäufer ihn zurücknimmt, wenn er nichts bringt. Günstiger geht's eigentlich nicht. Da ich nicht weiß, wie (Schleich-)Werbung hier gehandhabt wird, möchte ich die Bezugsadresse erstmal nicht reinschreiben, aber vermutlich sagt Michael dazu noch was.

Daher bis auf weiteres: ein frohes Neues Jahr und alles Gute für die nächste Saison!
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scrambler
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Re: MD25 Tuning

Beitrag von scrambler »

Katta Lemur hat geschrieben: Zu teuren Tuningumbauten oder anderen kostspieligen Maßnahmen wäre dieser Stift sicher eine sparsame Alternative. Zumal ihr beim Originaltank nur einen benötigt und der Verkäufer ihn zurücknimmt, wenn er nichts bringt. Günstiger geht's eigentlich nicht. Da ich nicht weiß, wie (Schleich-)Werbung hier gehandhabt wird, möchte ich die Bezugsadresse erstmal nicht reinschreiben, aber vermutlich sagt Michael dazu noch was.
Hallo Dan,

ich bin naturgemäß skeptisch wenn ein Edelstahlsstäbchen für 70€ verkauft werden soll ;) - habe aber nix gegen Links, solange sie zu gesetzeskonformen Seiten führen. Schließlich ist hier jeder alleine groß und sollte daher selbst entscheiden können. Bzgl. der Höchstgeschwindigkeit eine Anmerkung: die Höchstgeschwindigkeit der Nixe ist sehr variabel. Manchmal dreht sie als wenn der Teufel hinter ihr her wäre, dann wieder kaum über 120km/h - Ursache unbekannt, zumindest ich rätsele schon seit Jahren, woher das kommt. Daher müßte man das schon über einen längeren Zeitraum beobachten.
Zum Spritsparen noch einen Tip: neben einer kleineren Hauptdüse könntest du auch (falls noch nicht geschehen) die Düsennadel weiter runter hängen. Bei einer MD21 war sie auf der 3 Kerbe von unten, man könnte sie also noch eine Kerbe weiter runter hängen und so das Gemisch im oft benutzem Teillastbereich abmagern. Auf eigene Gefahr natürlich, dank der Wasserkühlung dürfte das aber vemutlich gefahrlos möglich sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, könntest du ein Kühlwasserthermometer anschließen.

Gruß, Michael
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Krafkloot

Re: MD25 Tuning

Beitrag von Krafkloot »

Da ich am überlegen bin welchen Aufwand ich bei der Entdrosselung meiner md25 in den kommenden Semesterferien betreiben soll, hab ich mir das Detail der dickeren Zylinderfussdichtung genauer angeschaut. Wenn ich anstelle der 0,5mm auf 0,2mm Dichtung gehe, ergibt sich ja eine leichte Steigerung des Verdichtungsverhältnisses auf ca. 11,1, was ja vor allem in Kombination mit der geringeren Frühzündung der md25 sinnvoll erscheint und man so vor jeglicher Klopfneigung, gerade bei so geringer Änderung, sicher sein sollte..
Zu erwarten ist ja vor allem eine leicht gesteigerte Drehfreudigkeit eher in Richtung md21 als eine Leistungssteigerung. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
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scrambler
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Re: MD25 Tuning

Beitrag von scrambler »

Krafkloot hat geschrieben:Da ich am überlegen bin welchen Aufwand ich bei der Entdrosselung meiner md25 in den kommenden Semesterferien betreiben soll, hab ich mir das Detail der dickeren Zylinderfussdichtung genauer angeschaut. Wenn ich anstelle der 0,5mm auf 0,2mm Dichtung gehe, ergibt sich ja eine leichte Steigerung des Verdichtungsverhältnisses auf ca. 11,1, was ja vor allem in Kombination mit der geringeren Frühzündung der md25 sinnvoll erscheint und man so vor jeglicher Klopfneigung, gerade bei so geringer Änderung, sicher sein sollte..
Zu erwarten ist ja vor allem eine leicht gesteigerte Drehfreudigkeit eher in Richtung md21 als eine Leistungssteigerung. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Hi,

in den nächsten Monaten werde ich mich dem Thema MD25 Tuning intensiv widmen - der NX250 Flattracker wird einen MD25 Motor bekommen. Diesen werde ich dann so nach und nach aufrüsten, bis hin zu 249cc, Flachschieber Vergaser und Megacyle Cams ;) . Übrigens bin ich dieses Jahr zum ersten mal eine MD25 gefahren (erste Ausführung mit den MD21 Nockenwellen) und bin überrascht, wie gut sie geht - mit Anlauf sind 135km/h (laut GPS) drin. Sehr viel besser geht eine gutgehende MD21 auch nicht.

Gruß, Michael
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Krafkloot

Re: MD25 Tuning

Beitrag von Krafkloot »

Ich habe über den Kolbendurchmesser und die Kompression bei original Fussdichtung das Kompressionsvolumen errechnet und dann um 0,3mm Höhe den Komressionsraum verkleinert.
Groß angelegtes Tuning will ich gar nicht betreiben, aber ist ja Tatsache dass die CDI und Pickup von 25 und 21 gleich sind, nur die Nocke um 2° verschoben. Ein verkürzter Brennraum hat einen ähnlichen Effekt wie mehr Frühzündung, da die Flammfront das Gemisch schneller durchwandert und sollte somit beim md 25 Modell ebenfalls zu mehr Drehfreudigkeit führen.
Soweit mein Verständnis der Sache. Die Frage ist ob es sich lohnt den Zylinder zu demontieren und dann bei der Gelegenheit gleich eine dünnere Dichtung einzubauen oder obs eigentlich egal ist.
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