HRC hat geschrieben: ↑Sa Apr 13, 2019 6:40 pm
Eigentlich gibt es 2 Dinge, die ich mich frage/die mich wundern:
1. Wo kommt das Öl her bzw. wie dorthin?
2. Die Existenz des Schlauchs an sich. Das kenne ich von anderen Motorrädern nicht. Eigentlich kenne ich es nur so, dass mal überschüssiges Öl (oder welches aus der Kurbelgehäuseentlüftung?) in die Airbox kommt und dann entweder mit der Ansaugluft zusammen verbrannt wird oder halt ein paar Rückstände in der Airbox hinterlässt, die man beim Luftfiltertausch wegwischt. Komischerweise hat die NX ja einen Extra-Schlauch mit Stopfen an der Kurbelgehäuseentlüftung. Also so gesehen sind da zwei Ausgänge für Öl, die ich von anderen Motoren nicht kenne.
Hallo (wie heißt Du eigentlich ?);
Patric
ich antworte einfach mal der Reihe nach - hoffentlich ist es Recht.
Zuerst einmal 'Entwarnung' - in zwei bis drei Minuten kann nicht viel passiert sein (!)
Mit ziemlicher Sicherheit war das Öl schon vor dem Umfaller bereits in dem Schlauch bzw. im Restöl-Sammler vorhanden.
(
1. wo kommt das Öl her ... usw,)
Jeder 4-T. Motor hat eine Kurbelgehäuse Entlüftung. Die ist notwendig da der Kolben auf seinem Weg Richtung UT eine nicht unerhebliche Menge Luft verdrängt. Würde man diese Kurbelgehäuse-Entlüftung verschließen, dann würde der entstehende Druck unterhalb des Kolbens zu Undichtigkeiten an Simmerringen oder anderen Dichtungen führen. Früher als Umweltschutz noch ein unbekanntes Wort war, mündete diese einfach ins Freie. Das war bis in die 70er Jahre durchaus üblich. Danach hat man angefangen die an dieser Entlüftung austretenden Gase in den Ansaugtrakt zu leiten und sie zusammen mit der angesaugten Luft zu Verbrennen. Wenn Du deine NiXe mal etwas genauer betrachtest, wirst Du am Motor unterhalb des Vergasers einen Rohrstutzen entdecken - das ist die Öffnung der Kurbelgehäuse-Entlüftung. Von dort aus geht ein kurzer Schlauchbogen (ca. 15mm stark) in den sog. 'Restöl-Sammler' der links am Rahmen verschraubt ist. Von diesem Restöl-Sammler geht ein Schlauch nach oben zum Luftfilter-Kasten - und ein weiterer nach unten und endet unterhalb der Schwingen-Achse. Dieser Schlauch ist normalerweise mit einem Stopfen verschlossen - und wird bei den Inspektionen gereinigt. Möglicherweise fehlt dieser Stopfen bei Dir.
(
2. Die Existenz des Schlauches an sich usw.)
Ein solcher Schlauch ist eigentlich an (nahezu) jedem 4-T. Motorrad vorhanden - sogar deine SP-1 hat einen
(s. Grafik #22, #32) u. #33)
Luftfilterkasten SP1.png
Danke. Ich dachte bisher, dass im Luftfilterkasten Schluss sei. Also sollte ich wohl bei den anderen Mopeds diese Schläuche auch mal inspizieren.
Noch was zu deinem 'Umfaller/Sturz' - im Gelände endet sowas meist 'glimpflicher' als auf Asphalt
- ein ähnlicher Ausrutscher auf Asphalt und die Saison ist beendet, bevor sie angefangen hat (!)
Verschiedene Stürze lassen sich natürlich schlecht vergleichen, aber bei dem Tempo passiert auf Asphalt auch nichts wildes. Klar, so ist das Moped weicher gefallen, aber mehr als Blinker abbrechen hätte ich da auf Asphalt auch nicht erwartet. Es ist ja keine Verkleidung dran, die leicht bricht. Mein letzter Sturz war vor 4 Jahren bei einem Supermoto-Training, das meine Frau mir zum Geburtstag geschenkt hat. Ich weis nicht, ob ich mich über den Seitenständer ausgehebelt habe, oder ob die Haftgrenze erreicht war. Jedenfalls gingen beide Räder gleichzeitig weg. Da gab es bei mir nur ein paar oberflächliche Kratzer an der Kombi und am Leihmoped nichts erkennbares (zerkratzt war es schon vorher). Der letzte Sturz davor war ca. 5 Jahre davor bei meinem 2. Rennstreckenbesuch. Das war dann bei etwa 100. Bei mir auch nur ein verstauchter Fuß, weil ich beim Überschlag im Kiesbett am Moped hängen geblieben bin. Das Moped hatte eine Fußraste weniger und eine krumme Gabel (mit einer anderen Fußrastenaufnahme konnte ich dann noch nach Hause fahren).
Beides nichts, wovon eine Saison gleich vorbei ist, auch wenn es natürlich sehr ärgerlich ist. Richtig gefährlich sind eigentlich nur Stürze auf der Straße.
Du hast ganz sicher mehrere Fehler auf einmal gemacht - (vermtl. falsche Reifen u. auch falscher Luftdruck) am Ende des Saison wird Dir dein Sohn sagen, was Du 'falsch_gemacht' hast.
Das erstere ist meist so, wenn man fällt, das zweitere eher nicht. Mit 5 Jahren fehlt im da noch das technische Verständnis.
(Dieses Rumgerutsche in Kurven bei minimaler Schräglage und dass der Grip ständig wechselt und die Bodenwellen nerven. Auf Asphalt ist das alles kalkulierbarer.)
[...]
Übrigens Leute die auf Asphalt 'richtig_schnell' sind, die sind es auch im Gelände - siehe die ehem. Weltmeister Rainey, Lawson, Schwantz od. auch die jetzigen Marquez, Lorenzo u. Rossi - alle spielen auch gerne mal im Dreck (und können es auch).
Zwischen diesen Leuten und mir (uns) gibt es aber auch ein paar wesentliche Unterschiede:
1. Talent. Sie sind halt auch richtig schnell, was ich von mir nie behaupten würde. Ich würde mich nicht mal als schnell bezeichnen (Ende Juli war ich in OSL, da bin ich 1:51 gefahren (im 2. Turn, danach nur noch etwas langsamer, da es unerträglich heiß war))
2. sie sind alle schon als Kind im Gelände gefahren (und haben nie damit aufgehört) bzw. haben zuerst Motorsport auf unbefestigtem Boden betrieben. Gerade die Amerikaner, die in den 1970ern und 80ern bei den 500ern so erfolgreich waren, haben Fahrtechnik von Schotter auf Asphalt übertragen (insb. das real wheel steering). Die lassen es halt alle gerne rutschen, was ich überhaupt nicht mag. Bist Du mal mit Slicks gefahren?Ich habe das letztes Jahr zum ersten Mal gemacht. Dieses Gefühl, dass das Motorrad am Boden festgenagelt ist und das Vorderrad absolut exakt das macht, was man ihm sagt ist irgendwie genau das Gegenteil zu dem Gefühl auch Sand, dass es schon beim Einlenken nach außen wandern will (und das auch ein paar cm tut).
p.s.
noch ein Bild zur möglichen Schräglage abseits von Asphalt ...
- der 'kann_es' (!)
Erst bei genauem hinsehen erkennt man die Furche, die er mit dem linken Lenker-Ende in den Boden zieht (!)
340ps20160238schraeglagemx1024jpg.jpg
Ohne das jetzt irgendwie schmälern zu wollen (der hat es wirklich drauf
), ist es halt schon so, dass die Kurve extrem überhöht ist und die Schräglage im Vergleich zur Streckenoberfläche gar nicht mehr so groß ist. Dazu ist es sicher ein Profi und er hat Rennreifen. Auf Asphalt kann man halt auch als Normalo mit Straßenreifen gute 50° Schräglage fahren, ohne zu rutschen oder in Sturzgefahr zu geraten.