Ölkreislauf Nx250

Was unsere Nixen antreibt
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Helmut
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Ölkreislauf Nx250

Beitrag von Helmut »

Hat schon mal jemand den Ölkreislauf genauer studiert?
Es hat den Anschein, als ob nach jedem Abstellen des Motors der Kreislauf gemächlich, aber restlos leerläuft.
Beim nächsten Start holt sich dann die Ölpumpe erst mal gemütlich was zu trinken aus dem "Keller" während dem Motor schon Leistung abverlangt wird.
Bis endlich Schmiermittel am "Dachboden" bei den Nockenwellenlagern angekommen ist, dauert es eine ganze Weile. Diesen Schmiermangel hört man bei jedem Kaltstart.

Außer einem Überströmventil (bei verstopftem Filter) habe ich bisher nichts gefunden.
Eine so kleine Ölpumpe mit solch langen Versorgungswegen sollte unbedingt eine Rücklaufsperre als Unterstützung haben.
Weiß hier jemand was?
Danke im Voraus
Helmut
ÖlkreislaufNx250.jpg
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Helmut
Beiträge: 103
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von Helmut »

Hallo Herbert,
danke für deine ausführliche Stellungnahme.
Der Nx250 Ölkreislauf ist allerdings ein 30 Jahre alter Konstruktionsstand.
Mittlerweile haben viele Motore Ölrückhaltesysteme für den nächsten Start.
Wie du selbst sagst, ist die Nockenwelle der kritischste Punkt:genau in jenen Sekunden nach jedem Start der Schaden durch Schmierstoffmangel am größten.
Bestimmt hast du schon mal zugesehen, wie man super-teuere Motore in Betrieb nimmt: erst wenn das entfernteste Lager seinen Öldruck hat, wird gestartet und nicht vorher!
Es gibt nichts, was man nicht verbessern kann. Besonders bei einem Oldtimer wie die Nx250.
Übrigens sind nicht alle Schrauber Landmaschinenmechaniker. Beratungsresistente Menschen gibt es in allen Berufen.
mfG Helmut
endurolo
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von endurolo »

Hallo Helmut,
habe einige DR 350 Motoren gesehen mit eingelaufenen Nockenwellen und furchtbar eingelaufenen Kipphebeln. Diese Motoren hatten eine Sperrkugel um das Absacken des Ölkreislaufs nach dem Abstellen zu verhindern. Von der Nixe hab ich 4 verschiedene Motoren von innen gesehen, aber immer waren die Bauteile im Kopf in gutem Zustand. Wenn da ein Schwachpunkt wäre würden die Motoren keine hohen Laufleistungen erreichen.
Unsere MD 25 von 1991 hat nun über 60000 km gelaufen und hört sich immer noch seidenweich an. Wer allerdings meint alle 10000 km Ölwechsel machen zu können hat halt verloren. Da sind nur 1,5 l drin und die müssen was leisten. Das wechsel ich alle 5000 km, natürlich mit Filter. Bis jetzt hat sich das bewährt.
Gruß, Lothar
Helmut
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von Helmut »

Hallo Lothar,
war das Ölrückhaltesystem (Sperrkugel) an den Suzukis original oder nachgerüstet?
Gruß Helmut
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scrambler
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von scrambler »

Hallo Helmut,

ich habe mir da ehrlich gesagt bisher wenig Gedanken gemacht, weil im Gegensatz zur NX650 offensichtliche Schäden am Ventiltrieb sehr selten sind. Allerdings wurde damals beim Dauertest von MOTORRAD festgestellt, das nach 40.000km die Gleitlager der Nockenwellen an der Verschleissgrenze waren. Daher habe ich bei meinem Zylinderkopf bei 105.000km mal nachgemessen - die Lager selbst sahen noch gut aus, waren aber auch nahe der Verschleissgrenze von 0,07mm.

Mit Warmfahren habe ich mich bei der 250er nie lange aufgehalten, sie wurde jahrelang als ganzjähriges Pendlerfahrzeug verwendet. Evt. würde ein Langstreckenfahrzeug mit weniger Kaltstarts weniger Verschleiss zeigen, andererseits waren ja bei der Dauertestmaschine die selben Symptome schon bei 40.000km vorhanden.

Die Öltaschen im Zylinderkopf scheinen das Öl sehr effektiv zurück zu halten, selbst bei langjährigen Standuhren war dort noch reichlich Öl. Ich hatte aber einmal einen Motor, bei dem diese Taschen trocken waren - Ursache unbekannt - deswegen würde ich bei jedem lange nicht gelaufenen Motor erst mal den Ventildeckel abmachen und oben ggf. Öl nachfüllen. Und nach dem Prinzip "Hoffnung" fahre ich seit einigen Jahren nur noch hochwertiges Voll Synthese Öl (Motul 7100), das hoffentlich bessere notlauf Eigenschaften hat.


Anders als bei der 650er scheint es bei den 250er Ölpumpen keine Änderungen gegeben zu haben, es gibt allerdings verschiedene ersatzteilnummern - eine für die MD21, dann für die ersten MD25 und die letzten MD25 haben die Ölpumpe der XL250degree bekommen. Leider sind alle diese Pumpen sowie die Rotoren nicht mehr lieferbar.

Da fällt mir erst jetzt beim Betrachten des Ölkreislaufs ein: wird nicht durch die Bohrung in der Kurbelwelle der Kolbenbolzen geschmiert? Da treten tatsächlich häufig Schäden am Pleuellager auf, ausserdem habe ich bisher noch keinen gebrauchten Kolben ohne Fresspuren an den Gleitlagern gesehen.

NX250_kopf_gauge.jpg
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sauve qui peut
endurolo
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von endurolo »

Hallo Helmut,
die Sperrkugel bei den DR 350 war serienmäßig. Die teilweise kapitalen Schäden in den Zylinderköpfen waren m. E. immer auf die jugendlichen Vorbesitzer zurückzuführen. So einen Motor machst du bei entsprechender Behandlung in 1000 km kaputt.
Ansonsten schließ ich mich Herbert an. Es gibt hier absolut keinen Handlungsbedarf.

Gruß, Lothar
Helmut
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Re: Ölkreislauf Nx250

Beitrag von Helmut »

@scrambler:
mit den angenagten Kolbenbolzen hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenn es schon keine neuen Pleuel/Kurbelwellen mehr gibt, muß man sich beizeiten Gedanken machen und nicht warten bis die Nx250 nur noch als Teilespender taugt. Wie du weißt läuft da ja eine Gegenmaßnahme, und da ist es halt notwendig den Kreislauf zu analysieren. Aber das krieg ich schon hin.

Gruß von der Küste
Helmut
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