Vor 30 Jahren - 1988 - kam die brandneue NX650 auf den Markt
viewtopic.php?f=22&t=954, war aber mit knapp 9000 DM für mich als Student unerreichbar. Das Geld reichte aber für eine neuwertige XT350 BJ86 mit nur 6000km aufm Buckel. Auf den ersten Solotouren überzeugte mich der willige und drehfreudige Motor - da bekannt war, das der serienmässige vordere Kotflügel mit Verlängerung für Überhitzung des DOHC zylinderkopfs sorgte wurde auch erstmal ein Acerbis mit Lüftungsgitter montiert.
Die XT350 wurde dann mit dem Fusion Universaltank (der gleiche, der auch für die NX250/650 angeboten wurde) ausgerüstet und unvorstellbar vollgepackt, denn es sollte 1988 zu zweit auf den Peloponnes gehen. Man beachte, wie die rechte Packtasche auf dem Seitendeckel aufliegt - das sollte später noch für Ärger sorgen.
Denn irgendwo mitten in Italien fing die rechte Packtasche an zu qualmen an - ihr Gewicht hatte den Seitendeckel gegen den Auspuff gedrückt bis sie zu kokeln anfing. Ein paar T-Shirts hatten brandflecken - doch wohin nun mit den Packtaschen? Zum Glück hatte ich den breiten Acerbis Tank, auf ihn liessen sie sich wie Tanktaschen montieren.
Nach 900km Anreise war schließlich Ancona erreicht und auf der Fähre konnten wir den Sonnenuntergang geniessen.
Nach der Ankunft in Patra empfing uns eine Gluthitze - nicht nur aus diesem Grund sollte man Sightseeing auf den Vormittag verlegen.
Historisch hat der Peloponnes ja einiges zu bieten
https://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnes, allerdings waren damals schon überall spätestens ab den späten Vormittag ganze Heerscharen von Bustouristen unterwegs, so das man am besten sehr frühzeitig losfährt.
Die Erwartung an den Erhaltungszustand der historischen Gemäuer sollte man herunterschrauben, alles liegt in Trümmern ("
die können nix erhalten"). Fairerweise sollte man aber erwähnen, das der Peloponnes an einer tektonisch aktiven Zone liegt (die afrikanische Platte schiebt sich immer noch mit einer atemberaubenden - geologisch betrachtet - Geschwindigkeit in die eurasische, weshalb das Mittelmeer bald verschwunden sein wird. Wer noch einen Mittelmeerurlaub plant sollte dies also nicht zu lange aufschieben
)
Highlights waren natürlich Olympia
Mykene
https://de.wikipedia.org/wiki/Mykene mit dem Löwentor ("
dat hann isch mir irjendwie jrößer vorjestellt"
und das berühmte Theater Epidaurus
https://de.wikipedia.org/wiki/Epidauros. Die Akustik funktioniert noch heute (nicht selbstverständlich in Griechenland
), selbst von den obersten Ränge hört man noch, was ganz unten auf der Bühne geredet wird.
Auch fahrerisch hatte der Peloponnes einiges zu bieten, viele der kleineren Verbindungsstraßen waren noch ungeteert. Vermutlich wurde diesem paradiesischen Zustand mit unseren Steuergeldern inzwischen abgeholfen