Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

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Gast

Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von Gast »

Hallo miteinander,

meine Dominator hat endlich wieder TüV - fast mängelfrei bestanden. Nur die hintere Bremswirkung wurde moniert mit der Auflage, die Bremsbeläge baldmöglichst zu wechseln. Aber auch mit frischen Belägen ist Bremswirkung kaum vorhanden - man muss schon brutal aufs Bremspedal steigen, um auch nur ein bisschen Verzögerung zu bekommen. Noch viel schlechter als ich das in Erinnerung hatte. Die Beiträge zu den rissigen Bremsringen habe ich gelesen, mein Bremsring sieht gut aus, scheint gleichmäßig zu tragen und ohne Risse. Was kann ich sonst noch tun? Sonst muss ich doch noch auf Scheibenbremse umrüsten.

Grüße, Hoppl
die Cobra
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von die Cobra »

Hallo Hoppel,

neue Beläge müssen sich erst der alten Scheibe anpassen.
Hast Du die neuen leicht angeschliffen?
Die Kanten gebrochen, da die alte Scheibe bestimmt eine Abnutzkante hat.
Ist die mind. Dicke der alten Scheibe vorhanden?#
Welche Beläge hast Du drauf gemacht?
Eventuell Sinterbeläge? Die müssen immer erst warm gefahren werden.
Wie hast Du denn die Kolben behandelt?
Den Schwimmsattel sauber gemacht, die Bolzen in den Gummimuffen mit Silikonfett geschmiert?
Was hast Du denn für eine Scheibe drauf?
Nur die alten von 88er sollten eventuell Risse bekommen.

Grüße
Andi
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die Cobra
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von die Cobra »

[quoteAndi - es handelt sich um eine Domi mit Trommel-Bremse ... 8-) ;
(Du hattest an einer CB500 doch schon mal ein ähnliches Symptom - da würde ich ansetzen)
[/quote]

Steht doch nirgendwo, das es sich um eine Trommelbremse handelt.
Ne, bei der CB 500 ist alles in Ordnung. Die Bremse hatte ich auch schon auseinander. Schön sauber vom Bremsstaub befreit und sie bremst wie sie bremsen soll.
Das mit den Problemen war die neue CBR 650 FA vom Sohn. Da war nur kein Fett am Lager vom Bremshebel. :twisted: Den Fehler hat der HH nicht gefunden.

Grüße
Andi
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scrambler
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Re: Hinterradbremse zieht nicht (US-Domi)

Beitrag von scrambler »

NX650 hat geschrieben: Di Aug 04, 2020 7:21 am Die Beiträge zu den rissigen Bremsringen habe ich gelesen, mein Bremsring sieht gut aus, scheint gleichmäßig zu tragen und ohne Risse. Was kann ich sonst noch tun?
Gute Frage, wüßte ich auch gern :roll:

Teil des Problems scheinen die Bremsbacken zu sein - verhärten die eigentlich mit der Zeit? Man bekommt im Handel oft (am Zustand der Verpackung zu schließen) uralte Lagerware (vermutlich mehr als 30 Jahre alt).

Vor zwei Jahren hatte ich mal Ferodo Bremsbacken ausprobiert. Die mußte man ewig lang einbremsen (immer wieder voll abbremsen, aber nicht so oft, das die Bremse überhitzt und die Beläge verglasen), aber auch nach ein paar 1000km war die Bremswirkung nicht so doll.

Bei der Demontage stellte sich heraus, das die Beläge in der Mitte (Pfeil) stärker verschlissen sind als außen - sieht so aus, als wenn der Durchmesser der Beläge nicht 100% stimmt. Danach habe ich wieder EBC gekauft - die Verpackung sieht nicht nach alter Lagerware aus. Jedenfalls mußten die EBC nur relativ kurz eingefahren werden bevor sich eine akzeptable Bremsleistung einstellte. Auch setzt die Bremswirkung weicher ein - viel besser als bei den Ferodo.
NX650 Bremsbacken_1.jpg
Die Ferodo Beläge tragen auch ungleichmässig, innen scheint es nicht zu tragen. Die Altvorderen hätten Bremsbeläge in Übermass gekauft, einen unrunden Bremsring im Rad ausgedreht und dann die Bremsbeläge angepaßt - aber das geht bei der NX250 /NX650 leider nicht, der Bremsring ist viel zu dünn.

Aber vielleicht hat ja jemand noch einen Tip zum Bremstrommeltuning ;)
NX650 Bremsbacken_2.jpg
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Staubteufelchen
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von Staubteufelchen »

Das mit dem Abdrehen der Trommelbremsbeläge würde ich den Hobbyschraubern nicht empfehlen. So gesund ist der Abrieb ja nicht...
Optimieren ist aber dennoch möglich im Bereich von Bremshebellagerung, Hebeleinstellung und der Lagerung der Bremsnockenwelle. Alles schön reinigen, Bremsnockenwelle fetten (vorsichtig sein und auf den Filzring aussen auf BAP achten).

Viel Spaß beim Schrauben, Andreas
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von die Cobra »

Staubteufelchen hat geschrieben: Mi Aug 05, 2020 1:43 pm Das mit dem Abdrehen der Trommelbremsbeläge würde ich den Hobbyschraubern nicht empfehlen. So gesund ist der Abrieb ja nicht...
Optimieren ist aber dennoch möglich im Bereich von Bremshebellagerung, Hebeleinstellung und der Lagerung der Bremsnockenwelle. Alles schön reinigen, Bremsnockenwelle fetten (vorsichtig sein und auf den Filzring aussen auf BAP achten).

Viel Spaß beim Schrauben, Andreas
Wer schon die Möglichkeit hat eine Bremstrommel abzudrehen, ist bestimmt kein Hobbyschrauber mehr. :shock:
Derjenige wird schon wissen, wie man mit dem Staub umgeht.

Grüße
Andi
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scrambler
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von scrambler »

Das kann man so nur 'sehr bedingt' stehen lassen - sicher, kann man die Nabe einer NiXe ausdrehen
Laut Werkstatthandbuch hat man da aber sehr wenig Spielraum. Eine neue Nabe kann max. 5/10mm ausgedreht werden, dann ist die Verschleißgrenze erreicht. Die meisten gebrauchten Naben sind aber bereits deutlich eingelaufen und ein bisschen was über der Verschleißgrenze sollte ja auch noch übrig bleiben, wenn man noch eine Weile mit dem Rad fahren will.
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scrambler
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von scrambler »

In der Nabe ist die Verschleißgrenze eingegossen - 111mm. Und diese fast neuwertige Bremstrommel hat nachgemessen 110mm Innendurchmesser, das WHB scheint also richtig zu liegen. Über diese beiden Angaben bin ich auf das max. Ausdrehen von 0,5mm gekommen, tatsächlich wird Ausdrehen im WHB nicht erwähnt, nur Ersatz der ganzen Radnabe.
Der Bremsring hat außen am Steg gemessen nur ca 1,7mm Stärke - oder hat der in der Radnabe mehr? Bei den Rädern meiner CB450 sind die Stahlringe mindestens doppelt so dick.
NX250 nabe_innen.jpg
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scrambler
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von scrambler »

Das ist sehr gut zu Erkennen, wenn man nach relativ kurzer Laufzeit (1.000km) seine Bremse nochmals ausbaut und kontrolliert. man wird dabei feststellen, dass die Bremsbacken nur in einem sehr kleinen Bereich (Schleifspuren) tragen. Wenn das nach 1.000km ein drittel des Belags ist, dann ist die Bremswirkung dabei 'gar nicht so schlecht'
Leider wahr. Habe jetzt mal nach 6500km die weichen EBC Bremsbeläge kontrolliert - max. 50% tragen. Eher noch weniger, eigentlich nur ein schmaler Streifen in der Mitte. Werde die Beläge mal im wasserbad (Staub!) mit Nass-Schleifpapier abziehen, um die verglasten Stellen zu entfernen. Mehr kann man als Hobbyschrauber wohl nicht machen.

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B-Marlin
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Re: Hinterradbremse zieht nicht, will nicht bremsen

Beitrag von B-Marlin »

Müsstest du dann nicht auch darauf achten das die Bremsenergie in die Ankerplatte geleitet wird?
Oder entsteht beim Bremsen ein zu geringes Drehmoment?
Die Beläge kann man doch untereinander tauschen was ein Wechsel der Krafteinleitung darstellt.


MfG
Andreas
...ist eigentlich schon gebratenes λ ???
och nööö....das φ ist noch ρ :cry:
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