Typenkunde NX650 RD02 Teil 3: Tour-(d)omi
Verfasst: So Dez 24, 2017 9:47 am
Willkommen zum dritten Teil der beliebten Serie: "Spass mit Flaggen*" äh Domis Schon bei den Tests der Spar-Domi (viewtopic.php?f=22&t=964) deutete sich an, dass der Dominator Motor leistungsmäßig gegenüber XT660, KLR650 & Co ins Hintertreffen geraten war und somit seinem Namen keine Ehre mehr machte. Auch aufgrund der schwachen Verkaufszahlen bot sich eine grundlegende Überarbeitung der Domi an.
*https://www.youtube.com/watch?v=FR5ltpvjsWg
Leider hat Honda den Motor unverändert gelassen – dabei wäre damals schon der richtige Zeitpunkt für die Umstellung auf Wasserkühlung gewesen – und bei dieser Gelegenheit auch gleich den RFVC Zylinderkopf zu entsorgen. Dieser bot nie den gewünschten Leistungsboost und war mit seinen acht Kipp- und Schlepphebeln in der Fertigung sicher teurer als der vergleichsweise einfache DOHC Kopf der NX250 - und bei letzteren habe ich noch nie Risse oder gar rausgefallene Sitzringe gesehen.
Warum Honda darauf verzichtete bleibt ein Rätsel - vermutlich wurde kein Markt mehr für große Einzylinder gesehen und man wollte daher nichts mehr in eine Weiterentwicklung investieren. Was aber eine Fehleinschätzung war, wie die 1993 eingeführte BMW F650 bewies. Obwohl diese – gelinde gesagt – optisch stark gewöhnungsbedürftig war und fahrwerkstechnisch keine Vorteile bot wurde sie zum Bestseller, vermutlich aufgrund des stärkeren und dank Wasserkühlung belastbareren Motors. Selbst Anfang der 2000er Jahre wurden von der F650 in Deutschland noch knapp 5000 verkauft – pro Jahr! Von den letzten Domis 1999 nur noch wenige hundert. Insgesamt wurden weltweit über 180.000 (!) F650 abgesetzt – in Anbetracht dessen war das Festhalten am luftgekühlten Motor eine glatte Fehlentscheidung Hondas.
Stattdessen wurde 1992 der Tankinhalt der Domi geringfügig auf 16l erhöht, um die Tourentauglichkeit zu erhöhen – die Tour-Domi (oder Touromi ) war geboren. Sonst hielten sich die Änderungen in Grenzen, die Verkleidung wurde voluminöser, wohl um auch schon optisch einen Tourer zu suggerieren. Die Blinker waren in die Verkleidung integriert und das Heck wurde mittels Zwischenrahmen hoch gelegt. Das Gewicht stieg nur mäßig an, mit nur 181kg lag man immer noch bis zu 20kg unter den Mitbewerbern. Außerdem wurde der Seitenständerschalter geändert – zuvor hatte dieser bei älteren Domis abundzu für Ärger gesorgt. Leider lassen sich die neueren Ständer/Schalter nicht an frühen RD02 verwenden.
Selbst den Werbefritzen schien die Zukunft der Domi ungewiss – jedenfalls wurde sie auf dem 1992er Prospekt in ein wenig ansprechendes, düsteres Zwielicht getaucht – zum Vergleich mein Lieblingsprospekt von 1988 http://nx650.nx250.de/albums/userpics/1 ... wqg7~0.jpg
Wie gehabt gab es eine Rote in R134 fighting red und der große Dominator Schriftzug war auch wieder da. Charakteristisch für dieses Baujahr sind die fehlenden „splash“ Graphiken, die erst 1993 eingeführt wurden.
Auch im NH196 ross white mit blauen (PB252 – keine Verkaufsbezeichnung gefunden) Rahmen wurde sie angeboten, obwohl weisse Domis sich nie wirklich gut verkauften – und daher eher selten sind.
Und endlich gab es auch wieder eine schwarze – eine Domi darf jede Farbe haben, solange sie schwarz ist – im von der Uromi bekannten NH1 black
(fort. folgt)
*https://www.youtube.com/watch?v=FR5ltpvjsWg
Leider hat Honda den Motor unverändert gelassen – dabei wäre damals schon der richtige Zeitpunkt für die Umstellung auf Wasserkühlung gewesen – und bei dieser Gelegenheit auch gleich den RFVC Zylinderkopf zu entsorgen. Dieser bot nie den gewünschten Leistungsboost und war mit seinen acht Kipp- und Schlepphebeln in der Fertigung sicher teurer als der vergleichsweise einfache DOHC Kopf der NX250 - und bei letzteren habe ich noch nie Risse oder gar rausgefallene Sitzringe gesehen.
Warum Honda darauf verzichtete bleibt ein Rätsel - vermutlich wurde kein Markt mehr für große Einzylinder gesehen und man wollte daher nichts mehr in eine Weiterentwicklung investieren. Was aber eine Fehleinschätzung war, wie die 1993 eingeführte BMW F650 bewies. Obwohl diese – gelinde gesagt – optisch stark gewöhnungsbedürftig war und fahrwerkstechnisch keine Vorteile bot wurde sie zum Bestseller, vermutlich aufgrund des stärkeren und dank Wasserkühlung belastbareren Motors. Selbst Anfang der 2000er Jahre wurden von der F650 in Deutschland noch knapp 5000 verkauft – pro Jahr! Von den letzten Domis 1999 nur noch wenige hundert. Insgesamt wurden weltweit über 180.000 (!) F650 abgesetzt – in Anbetracht dessen war das Festhalten am luftgekühlten Motor eine glatte Fehlentscheidung Hondas.
Stattdessen wurde 1992 der Tankinhalt der Domi geringfügig auf 16l erhöht, um die Tourentauglichkeit zu erhöhen – die Tour-Domi (oder Touromi ) war geboren. Sonst hielten sich die Änderungen in Grenzen, die Verkleidung wurde voluminöser, wohl um auch schon optisch einen Tourer zu suggerieren. Die Blinker waren in die Verkleidung integriert und das Heck wurde mittels Zwischenrahmen hoch gelegt. Das Gewicht stieg nur mäßig an, mit nur 181kg lag man immer noch bis zu 20kg unter den Mitbewerbern. Außerdem wurde der Seitenständerschalter geändert – zuvor hatte dieser bei älteren Domis abundzu für Ärger gesorgt. Leider lassen sich die neueren Ständer/Schalter nicht an frühen RD02 verwenden.
Selbst den Werbefritzen schien die Zukunft der Domi ungewiss – jedenfalls wurde sie auf dem 1992er Prospekt in ein wenig ansprechendes, düsteres Zwielicht getaucht – zum Vergleich mein Lieblingsprospekt von 1988 http://nx650.nx250.de/albums/userpics/1 ... wqg7~0.jpg
Wie gehabt gab es eine Rote in R134 fighting red und der große Dominator Schriftzug war auch wieder da. Charakteristisch für dieses Baujahr sind die fehlenden „splash“ Graphiken, die erst 1993 eingeführt wurden.
Auch im NH196 ross white mit blauen (PB252 – keine Verkaufsbezeichnung gefunden) Rahmen wurde sie angeboten, obwohl weisse Domis sich nie wirklich gut verkauften – und daher eher selten sind.
Und endlich gab es auch wieder eine schwarze – eine Domi darf jede Farbe haben, solange sie schwarz ist – im von der Uromi bekannten NH1 black
(fort. folgt)