Vor 30 Jahren - 1985

[kiko]

68598729_1393422537474474_5151056588508758016_o.jpg

Nabend.
Ich bin beim Platzangebot etwas weniger Anspruchsvoll.
Stefan

[scrambler]

Ich bin beim Platzangebot etwas weniger Anspruchsvoll.

echt jetzt? Auf der Transe dürfte aber erheblich mehr Platz sein als auf der Nixe

[kiko]

69092840_1396218037194924_7708876906547904512_o.jpg

2 Wochen zeit, 6000km, 6 Länder.
Die entscheidung für die Transe viel nicht schwer.Das trau ich mir mit der Nixe nicht zu.

[endurolo]

Moin Stefan,
das ist ja mal eine tolle Leistung. Die Transalp ist eben ein Dauerläufer, und du warst ja auch beinhart. Jeden Tag zwische 400 und 500 km möchte ich auch nicht mit der Nixe machen.
Gruß, Lothar

[scrambler]

Nachdem wir bisher den Motorradurlaub immer im Süden verbracht hatten wollten wir dieses Jahr einmal in die andere Richtung. Bekannte hatten uns schon lange von Schweden, Norwegen und dem Nordkap vorgeschwärmt. Den Ausschlag gab dann der Fall der Mauer - auf einmal waren Motorradtouren in der DDR möglich. Bisher war die Einreise per Motorrad nicht erlaubt gewesen.

Die Anreise war allerdings nicht ohne - fast 1000km bis zur Fähre auf Rügen. Immerhin konnte ich auf der Fahrt meine Verwandten in Gröningen und Sassnitz besuchen. Die treue XT350 (an eine Dominator war nicht zu denken - als Student unbezahlbar) wurde mit Becker Gepäckträger ausgerüstet, dazu kamen rote Krauser Koffer (Louis Sonderangebot). Die Packtaschen vorne über dem 16L Fusion Tank (der gleiche, der auch für die NX250 angeboten wurde) hatten sich schon auf dem Pelopones bewährt (auf dem Heck hatten sie die Seitendeckel durchbrennen lassen viewtopic.php?f=11&t=354&start=30). Unverstellbar vollgepackt - das geht nur mit einer zierlichen (und leidensfähigen) Sozia.

1990 Schweden_6.jpg

1990 Schweden_7.jpg

Leider habe ich kaum Bilder in der DDR gemacht - der Zustand der Infrastruktur war kurz nach dem Mauerfall noch leicht verbesserungswürdig

1990 Schweden_1.jpg

In Schweden waren wir nach Möglichkeit auf Schotterpisten unterwegs, die es damals noch reichlich & legal gab. Keine Ahnung, wie das heute ist?

1990 Schweden_10.jpg

1990 Schweden_2.jpg

wer braucht schon eine R1250GS zum Reisen

[scrambler]

Gezeltet wurde fast nur "wild", was in Schweden ausdrücklich erlaubt ist. An den Seen gibt es auch meist schon Feuerstellen von Vorgängern, so das Stimmung am Abend garantiert ist. Allerdings kann es nachts in der Einsamkeit auch etwas beängstigend werden, wenn irgendwo in der Nähe auf einmal ein Elch durchs Unterholz bricht

1990 Schweden_8.jpg

1990 Schweden_11.jpg

1990 Schweden_9.jpg

Die Landschaft war wie erwartet beeindruckend - doch auf Dauer etwas eintönig .... Wälder, Seen, Wälder, Seen .... Abwechslung gab es gelegentlich durch einen Elch in der Ferne, mangels Zoom an der Kamera resultierten daraus aber nur die berüchtigten Elch-Such-Bilder

1990 Schweden_5.jpg

1990 Schweden_4.jpg

Dazu kam, des es fast jeden Tag mehrmals ein bisschen regnete. BMW hatte den Goretex Anzug zwar schon 4 Jahre zuvor erfunden, war aber unbezahlbar, weshalb es Lederjacke und Regenkombi tun mußten. Was, wie sich jeder erinnern wird, immer ein besonderer Genuss war, wenn das Zeugs vom vorherigen Regenschauer schon feucht war. Zelt, Klamotten etc. waren ständig klamm&feucht, denn richtig trocknen konnte es eingepackt ja nicht. Irgendwo in Schweden, lange vor dem Nordkap hatten wir genug und drehten um. Auf dem Rückweg in Dänemark (ebenfalls mit der Fähre, die Öresundbrücke gab es noch nicht) erwischte uns dann noch die Regenfahrt meines Leben, das Wasser lief oben in die Regenkombi rein und unten wieder raus - nach weiteren 900km waren wir endlich zuhause und restlich bedient. Im folgenden Jahr wollten wir wieder in den Süden.

Das Nordkap habe ich also nie erreicht - heute würde mich das schon reizen, mit der NX250 und Goretex-Kleidung versteht sich. Und aufs Zelten könnte ich auch verzichten.

Und, was habt ihr 1990 gemacht ?

[Der_Dicke82]

Ich bin in die dritte Klasse gekommen
Ich halte mich also besser raus! Bilder könnte es aber noch geben

@Michael Wirklich tolle Erinnerungen, ich habe lange genug gedacht das mir Reisen nichts bringen würde, bis mich eine Freundin nach Neuseeland geschleppt hat und mir endlich die Augen geöffnet wurden. Und jetzt bin ich ganz weg aus Deutschland

Wie immer sonnige Grüße von mir
Stefan

[nabu kudurri usur]

Schöne Story, Michael. Merci! Erinnert mich an meine erste Motorradreise 1971 nach Schweden - und das ohne Regenkombi. Die Sache endete mit vorzeitiger Aufgabe bei Strömsund. Nomen est Omen! 1989 war ich dann schlauer und bin mit Regenpelle losgefahren. Nordkap und dann weiter bis 212 km vor Murmansk. Die undurchlässige Grenze zur Sowjetunion beendete den Vorwärtsdrang dann unwiderruflich. Da ich die 10.000 km lange Tour in vier Wochen allein verbrachte, verlief der Urlaub sehr harmonisch - trotz häufigen Regens. Es gab einfach niemanden, an dem man seine gedrückte Stimmung hätte auslassen können. Ne Pulle besten schottischen Whisky hatte ich auch dabei. Auf dem Zeltplatz von Kirkenes habe ich sie dann mit Gewinn verhökert. Tempi passati! Wenn mein derzeitiges Buchprojekt beendet sein wird, muss ich mal eine Reisegeschichte schreiben. Bilder gibt's genug.

Bis es soweit ist, grüßt herzlich

Wolf-Ingo

[endurolo]

Schöner Bericht, schöne Bilder,
bei mir war Hausbau und 2 kleine Kinder angesagt. Ein Jahr fast ohne Motorradfahren.
Nur 300 m auf der CB 750 Four des Installateurs waren das Hihlight des Jahres.
Allerdings warteten eine CB400 Four in one, und eine Zündapp KS 125 auf die nächsten Jahre.
Eine Zündapp GS 125 wartete in Teilen auf die Restauration. Ohne Motorrad ging nicht, nur das Reisen musste warten.

Grüße, Lothar

[walli777]

20200927_161041.jpg

1990-da war ich gerade mitten im Studium. Ich hatte eine CB 250 RS, mit der ich fast nur Kurzstrecken gefahren bin. Meistens war ich aber mit dem Taxi unterwegs