Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Zeigt her Eure Hondas - unterwegs oder in der Werkstatt
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Gegen 14 Uhr sitze ich wieder auf dem Bock und tuckere weiter gen Südwesten – nicht ohne noch einmal anzuhalten, um das Castillo aufzunehmen.
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ἢ γράψαι χείρεσσι καὶ ἔργα τελεῖν ἅπερ ἄνδρες,
ἵπποι μέν θ' ἵπποισι, βόες δέ τε βουσὶν ὁμοίας
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Weiter geht es entlang des aufgestauten Rio Guadalquivir durch die Sierra de Cazorla. Die Straße am Embalse del Tranco ist nur mit 40 bis 50 km/h befahrbar und zieht sich elend lang hin. Diese Gegend ist deutlich stärker vom Tourismus geprägt als die Region Riópar. Mein Ziel ist La Iruela und seine Burg, die Reinhart Wolf in seinem 1982 erschienen Buch (Titel „Castillos“) so wunderbar fotografiert hat. Auch sie kann man schon von weitem zu entdecken.

https://de.wikipedia.org/wiki/La_Iruela
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Bei brütender Hitze komme ich gegen halb fünf am Castillo an. Die Zeit bis zur Öffnung vertreibe ich mir mit der Suche nach Fotomotiven und mit einem netten Plausch, den mir ein ebenfalls wartender Familienvater aus Cordoba anbietet.
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jan 09, 2020 8:57 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Wegen der vorgerückten Tageszeit nehme ich auf dem Rückweg die N 322, eine gut ausgebaute Schnellstraße. Am Schluss muss ich die Sierra de Alcaraz durchqueren. Die am Straßenrand sitzenden Greise schauen beim Ton der Domi interessiert auf. Touristen sind hier eher selten. Das meinte wohl auch der große Hund, der knapp vor mir über die Fahrbahn rennt. Wäre ich nur zwei Sekunden früher vor Ort gewesen, hätte ich mit Sicherheit den Boden geküsst. Glück gehabt! Als ich gegen 20 Uhr endlich auf dem Platz eintrudele, bin ich völlig geschafft. Dicke Schwielen zieren meine Hände und tun beim Gasgeben weh. Auch der Schaltfuß hätte gern mal eine Pause. Die 3.400 km seit der Abfahrt und das – nun ja – vorgerückte Alter machen sich bemerkbar. Als ich gegen 22 Uhr mit Abkochen, Abwaschen und den obligatorischen Reisenotizen endlich fertig bin, kann ich mich Wein und Gesang hingeben. Auf’s Weib muss ich allerdings noch eine Weile verzichten. Leider!
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

9. Juni: Sonntag. Es soll ein gemütlicher Tag ohne viele Kilometer werden. Beim Brotholen teilt mir Alvaro mit, dass es hier eine stillgelegte Fabrik gibt, die ab 1772 als erste in Spanien und als zweite in Europa Bronze herstellte. Es gebe sogar ein technisches Museum in den früheren Fabrikräumen. Meine Begeisterung kennt keine Grenzen, habe ich mich doch bereits längere Zeit mit Forschungen zur Geschichte der Schwerindustrie beschäftigt. Logo, dass ich mich nach dem Frühstück sofort zum Museum aufmache. Leider stehen auf dessen Parkplatz gerade zwei überfüllte Busse und spucken Unmengen lärmender Rentner aus. Ich warte ein wenig ab und betrete dann die heiligen Hallen. Die Dame an der Kasse berechnet mir ungefragt den Seniorentarif. Frechheit!

Das Museum ist eine Wucht! Ich bin begeistert von den Exponaten. Unglaublich, dass man mit den hier ausgestellten Maschinen noch bis in das Jahr 1996 hinein produziert hat. Ich verbringe sehr viel Zeit in den Räumen und fotografiere sie ausgiebig. http://www.museofabricasdeRiópar.com/
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Mein Versuch, von der örtlichen Telefonzelle meine Frau anzurufen, schlägt fehl. Ich kann Sigrid zwar hören, sie aber mich nicht. Also schwinge ich mich in den Sattel und fahre in das rund 50 km entfernt gelegene Alcaraz https://de.wikipedia.org/wiki/Alcaraz_(Albacete). Das Städtchen hat zwar einen außerordentlich schönen Hauptplatz, weist aber zwei entscheidende Nachteile auf: Die fotogenen Gebäude liegen allesamt im Schatten, und eine Telefonzelle gibt es, wie ich auf einem sehr langen Fußmarsch erfahren muss, anscheinend keine einzige. Mit einem einzigen Foto als magere Ausbeute verlasse ich unverrichteter Dinge die Stadt.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Notgedrungen probiere ich mein Glück im 90 km entfernten Liétor, wo ich kürzlich eine Telefonzelle sah. Gottseidank funktioniert sie. Von meinem lieben Weib erfahre ich, dass „die Mädels“ Korea bei der Frauen-WM besiegt haben und dass zu Hause alles in Ordnung ist. Nicht ganz so scheint es bei meiner Domi zu sein. Deren Voltmeter zeigt mal 14 Volt an, manchmal aber auch gar nichts. Da das Motorrad ungerührt weiterläuft, beschließe ich, erst mal nichts zu tun. Bei der Abfahrt von Lietór schieße ich ein Foto des Städtchens über dem Steilhang.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

10. Juni: Nach über 3.700 gefahrenen Kilometern ist der Ölwechsel bei meiner Domi überfällig. Es gelingt mir, in Hellin zwei Liter synthetisches 15 W 50 aufzutreiben. Auf dem Platz vollziehe ich den Ölwechsel. Dank untergelegter Plastikplane dringt kein einziger Tropfen bis zum Waldboden vor. Das Altöl kann ich mit Alvaros Hilfe später beim örtlichen Kfz-Betrieb kostenfrei entsorgen. Nachmittags klappere ich die Supermercados in Riópar ab. Es gibt fünf davon in dem kleinen Ort, der nur rund 1.300 Einwohner besitzt. Alle verfügen über eine Lebensmittelabteilung, haben sich aber darüber hinaus auf ergänzende Schwerpunkte konzentriert: Eisenwaren, Drogerieartikel oder anderes. Ich muss alle 5 Läden abklappern, bis ich endlich auf eine Metzgereiabteilung stoße, die ihre Ware nach Kundenwunsch zurechtschneidet. Bei den anderen vier hätte ich nur Fleischpackungen bekommen, die einer Großfamilie locker für eine ganze Woche ausgereicht hätten. Lohn meiner intensiven Suche ist ein Schweineschnitzel für sage und schreibe 83 Cent. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz passiere ich den ruinösen „Laminador“, das außerhalb des Orts gelegene Walzwerk der ehemaligen Bronzefabrik. Auf älteren Straßenkarten ist der Ort noch als „Fábricas de Riópar“ verzeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Riópar
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Abends mache ich mir einen mitgebrachten Instant-Kartoffelbrei zum Schnitzel und fluche über die allgegenwärtigen Ameisen. Statt der nervigen Insekten hätte ich hier lieber mehr Vögel. Außer einem Kleiber und einer Eule ist hier diesbezüglich leider tote Hose. Mich nervt auch der viele Staub auf Poncho, Footprint und Zelt. Reinigen ist zwecklos: Spätestens nach einer halben Stunde hat der Wind schon wieder ganze Arbeit verrichtet. Immerhin trinke ich meinen Wein nicht mehr aus einer schnöden Plastiktasse, sondern aus abgespülten Joghurtgläsern. Vornehm geht die Welt zugrunde!
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

11. Juni: Wieder stehe ich in Liétor vor verschlossenen Kirchentüren. Aufgemacht wird nur an Sonn- und Feiertagen. Schade! Ich entschädige mich mit einer Besichtigung der Quelle des Rio Mundo.

https://www.clubrural.com/blog/nacimien ... do-cauce/
https://www.bing.com/images/search?q=ca ... FORM=IGRE

Dazu muss man von Riópar aus wenige Kilometer ins Gebirge fahren. Am Parkplatz angekommen läuft man ein gutes Stück bergauf und erreicht dann eine Felskante, über die der Rio Mundo stürzt.
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