Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Zeigt her Eure Hondas - unterwegs oder in der Werkstatt
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Gegen 10 Uhr tuckere ich gemütlich los. Ich nehme die Strecke Castellote – Mirambel – Cantavieja – Teruel und genieße die herrliche Landschaft. Im Flussbett des Rio Guadalope wird Kies abgebaut.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Bei Mirambel kommt ein großer Windpark in Sicht.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Meist fahre ich durch weitgehend unberührte Natur. Gelegentlich kommen Bauernhöfe, Dörfer und kleine Landstädtchen in Sicht. Ähnlich muss es hier schon vor 200 Jahren ausgesehen haben. Eine bukolische Landschaft: verstreute Kuh- und Ziegenherden, hie und da mal ein Äckerchen. Neu hinzu gekommen sind tolle kurvenreiche Straßen ohne jeglichen Verkehr. So stelle ich mir das Paradies vor! Ich bin förmlich berauscht von meiner Umgebung und tuckere mit 80 Sachen gemächlich durch die Gegend. Spektakulär ist der weite Blick über die von der Macchia nur spärlich bedeckte Landschaft. Vorbei die Zeiten, in denen ein römischer Dichter berichten konnte, Spanien sei so dicht bewaldet, dass ein Affe von den Pyrenäen bis zu den Säulen des Herkules (Gibraltar) von Ast zu Ast springen könne, ohne je den Boden berühren zu müssen. Tempi passati!
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Ab Teruel geht es entlang des Rio Turia durch gebirgige Sierras nach Utiel und Requena, wo Wein- und Olivenanbau dominieren. 30 km vor Albacete eröffnet sich dann eine weite Ebene, die von der agrarischen Großindustrie okkupiert worden ist: Monokultur und ausgeräumte Felder prägen das Bild. Landwirtschaftswüste oder wüste Landwirtschaft? Naja, die Leute müssen auch von was leben! Es kann nicht jede Nation schadstoffarme Diesel-PKW‘s bauen.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Auch ohne Navi schaffe ich es gut durch die Großstadt Albacete. 30 km weiter, nach einer nicht enden wollenden Geraden, wird es bei Balazote endlich wieder kurvig. Mein im Naturpark liegendes Ziel kommt in Reichweite. Voller Vorfreude gebe ich Gas und übersehe prompt einen Blitzer. Oha, auch Spanien rüstet auf! Ich hoffe inbrünstig, dass mich die Anlage nur von vorne aufgenommen hat. Bei Alcaraz biege ich nach Süden in die gleichnamige Sierra ab und erreiche über eine 55 km lange Rüttelpiste, die oft nur Schritttempo zulässt, gegen 18 Uhr den Campingplatz „Rio Mundo“ in Riópar. https://www.campingriomundo.es/ An der Rezeption werde ich von Señor Alvaro sehr freundlich empfangen. Er spricht Englisch und wird mir bei meinen technischen und sonstigen Problemen noch eine außerordentlich wertvolle Hilfe werden.

Während ich mein Zelt aufbaue, bäckt mir Alvaro ein Weißbrot auf. Brot und Calamares aus der Dose munden köstlich! Abends ziehe ich bei Rotwein eine erste Zwischenbilanz: Binnen vier Tagen bin ich 2.350 km mit meiner Domi gefahren. Sie hat rund 4½ l Sprit (auf 100 km) und etwa 0,4 l Öl (auf 1.000 km) verbraucht. Nachts schrecken mich heftige Wadenkrämpfe auf. Mist!
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jan 09, 2020 10:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

3. Juni: Ich habe einen Platz in unberührter Natur gefunden. Und er ist fast leer. Außerdem darf ich abseits der parzellierten Flächen in einem kleinen Waldstück campen. Einfach göttlich! Nur bei der Schattenberechnung habe ich versagt. Ausgerechnet zur Frühstückszeit knallt die Sonne auf meinen Standplatz. Und über mir baumelt ein abgestorbener Ast von der Größe einer Stoßlanze. Bei jedem Windstoß schaukelt er bedrohlich hin und her. Die Spitze zielt dabei direkt auf mein Zelt. Damokles auf Spanisch! Dass die wahre Gefahr von unten kommt, werde ich erst viel später bemerken.

Eine Dusche vertreibt den zuletzt etwas streng gewordenen Körpergeruch. Nachmittags schaffe ich einen von mehreren Handy-Zusammenbrüchen begleiteten Telefonanruf nach Hause. Dabei erfahre ich, dass Kloppo den Champions-League-Titel geholt und Nahles den SPD-Vorsitz niedergelegt hat. Letzteres ist eine weitere Station im unaufhaltsamen (?) Abstieg einer traditionsreichen Volkspartei. Außerdem hat die Post noch Sonderdrucke meines Beitrags im soeben veröffentlichten Sammelband „Kommunen im Nationalsozialismus“ gebracht. Auch gut.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Im Zuge meines Nachmittagskaffees hätte ich fast den Wald abgefackelt: Urplötzlich steht der Benzinkocher in hellen Flammen. Ich verlebe angstvolle Sekunden. Gut, dass ein bestens gefüllter Wasserkanister in Reichweite steht. Es ist mal wieder das Rückschlagventil im Pumpengehäuse, dessen Dichtung versagt hat. Wie schon 2017! Ein Griff in die Teilekiste und das Problem hat sich erledigt. Danach wird ein weiteres Element ans Zelt geknüpft, was statt vermuteter 15 Minuten eine volle Stunde benötigt. Zum Lohn verfüge ich jetzt über einen Wohnpalast von mehr als 5 Metern Länge. Feudal! Weniger feudal der alte Footprint, dessen Beschichtung mir an den Füßen klebt.

Abends köchele ich mir Nudeln in Fertigsauce „Carbonara“ von Maggi. Nicht mein Fall. Nach dem Abendessen kommt die obligatorische Krönung des Tages: Abhängen bei Rotwein und Radiomusik. Nach 49 Jahren puristischen Bodencampings genieße ich erstmals die Segnungen eines Faltstuhls. Das Radioprogramm bereitet mir leider eine herbe Enttäuschung: Kein Klassik-Sender weit und breit. Stattdessen öde Schlagermusik. Jetzt hülfe es ungemein, Helene-Fischer-Fan zu sein! Endlich finde ich einen Oldie-Sender, der meine Kopfhörer mit Werken von Roy Orbison und Giana Nanini beschallt. Meinetwegen. Menschen meines Alters hören ja lieber „Preußens Gloria“ und andere erhebende Marschmusik.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

4. Juni: Die Sonne treibt mich gegen 9 Uhr aus dem Zelt. Heute steht der große Vorratskauf auf dem Programm. Langsam tuckere ich los. Eile würde dieser pittoresken Mittelgebirgslandschaft sicher nicht gerecht. Ich erfreue mich am Bollern des Einzylinders und genieße die Aussicht. An der Fuente de la Plata treibt mich ein schönes Fotomotiv aus dem Sattel.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Meine Hoffnung, im 30 km entfernten Städtchen Elche de la Sierra einen großen Hipermercado zu finden, erfüllt sich nicht. Aldi und Lidl haben den Markt unter sich aufgeteilt. Also geht es weiter in das größere Hellin. https://de.wikipedia.org/wiki/Hellín Je weiter ich nach Osten vordringe, umso flacher und reizloser wird die Gegend. Es dominieren Wein- und Olivenanbau. Da ich auch in Hellin keinen Hipermercado finde, klappere ich verschiedene Läden ab. Bei mittäglichen 34 Grad im äußerst spärlichen Schatten wird das ständige Aus- und Anziehen von Kleidungsstücken bald zur Tortour.

In einer Drogerie finde ich Brennspiritus, der hier „alcohol pura“ heißt. Zunächst denken die Damen, ich will Schnaps kaufen; bald aber begreifen sie – und wir müssen alle herzhaft lachen. In der Apotheke kriege ich sündhaft teures Magnesium gegen meine Wadenkrämpfe. Meine Versuche, ein neues Handy zu kaufen, breche ich nicht nur der Hitze wegen ab. Ein ungewohntes Smartphone mit einer spanischen Betriebsanleitung in meinen Händen - ja, das wäre ein toller Spaß. Nicht für mich, aber sicher für alle Zuschauer. Auch mineralisches Motoröl in der Viskosität 15 W 40 finde ich nicht – weder in diversen Motorradwerkstätten noch bei den örtlichen Tanken. Aus Frust verfalle ich in einen hemmungslosen Pulpo-Kaufrausch. Wenn das so weitergeht, muss ich mich bald in einer Selbsthilfegruppe anmelden: „Hallo, ich heiße Wolf und bin Pulpoliker!“ Alle nicken verständnisvoll und begrüßen mich im Chor: „Willkommen, Wolf!“. Sch…, wie konnte es nur soweit kommen?

Das Verkaufspersonal ist unglaublich freundlich zu mir - einem merkwürdig kostümierten Ausländer, der ihr Sprache weder spricht noch versteht. An der Tanke werde ich von einem Einheimischen auf Englisch in einen munteren Schwatz verwickelt. Auf den Platz zurückgekehrt spricht mich eine ältere katalanische Camperin an und fragt, woher und wohin? Wir unterhalten uns mit Hand und mit Fuß. Was für ein wunderbares Land, was für freundliche Menschen! Auf dem Platz sind übrigens auch Landsleute eingekehrt. Sie würdigen mich keines Blickes. Das zickige Handy hat heute anscheinend seinen sozialen Tag und erlaubt mir ein längeres Telefonat mit Sigrid. Zu den Klängen von Bonnie Tyler und Susan Vega entkorke ich anschließend eine Weinpulle und hocke bis halb eins vor dem Zelt.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

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5. Juni: Es ist kühl geworden. Dunkle Wolken jagen über den Himmel. Der starke Wind treibt mir den Dreck in die Apsis und in den Kaffeetopf. Auf einen Ausritt habe ich keine Lust. Stattdessen widme ich mich dem Studium der Betriebsanleitung meines Navis. Dabei erziele ich nur mäßigen Erfolg. Mit meiner Zettelmethode im Klarsichtfach des Tankrucksacks komme ich eindeutig schneller zum Ziel. Mittags unternehme ich einen ausgiebigen Spaziergang am Ufer des Rio Mundo, der direkt neben dem Zeltplatz fließt. Was für eine herrliche Umgebung! Ich kann mich gar nicht sattsehen.

Nachmittags folge ich einer Empfehlung von Alvaro, dem guten Geist von der Rezeption. Das Visier meines Helms hängt ja seit Tagen nur noch an einer Schraube. Daher muss ich meine Kopfbedeckung wie ein rohes Ei behandeln. Das nervt! Auf Alvaros Rat hin suche ich Pablo in Riópar auf. Der hat einen Lebensmittelladen und repariert die Mopeds im Ort. Viel Hoffnung habe ich nicht. Wie sehr sollte ich mich täuschen! Pablo sieht sich den Schaden kurz an und verschwindet mit meinem Helm für 20 Minuten in der Eisenabteilung seines Supermercados. Als er zurückkommt, hält er einen reparierten Helm in der Hand. Die fehlenden Teile hat er kurzerhand selbst gedreht und gefeilt. Ich darf 3 € berappen und verlasse beglückt den Laden. Logo, dass ich hier Dauerkunde werde, was umso leichter fällt, als hinter der Kasse ein ausgesprochen hübsches Wesen sitzt. Ich lasse den Tag mit Radiomusik und Rotwein ausklingen. Es ist so kühl geworden, dass ich mich dick einmummeln muss.
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