Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Zeigt her Eure Hondas - ob auf Island oder im Sauerland
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Heute zieht es mich nach Valderobres https://de.wikipedia.org/wiki/Valderrobres. Dies ist eine sehr alte Kleinstadt mit einem Kastell, das den Königen von Aragon einst als Palast diente. Außerdem gibt dort es eine imposante gotische Kirche. Unterwegs stoße ich auf eine Straßensperrung, die ich durch einen beherzten Ritt über einen parallellaufenden Feldweg umgehen will. Nach 45 Minuten Fahrt über geschotterte Pisten lande ich wieder da, wo ich eingestiegen war. In Valderobres angekommen, durchstöbere ich die menschenleere Altstadt und steige zum Kastell hoch. Leider ist es geschlossen. Auf die Öffnung in zwei Stunden mag ich nicht warten und begnüge mich mit einigen Fotos.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Morgen möchte ich abfahren. Castillos und Landstädtchen habe ich zur Genüge besichtigt, einsame Landstraßen hinreichend unter die Räder genommen. Ein Telefonat mit Sigrid überzeugt mich davon, des Wetters wegen noch einen Tag dranzuhängen. Also leihe ich mir von Carmen ein Buch über das Maestrazgo aus und finde darin noch einige lohnende Ziele. Während ich das Buch studiere, belästigt der verhaltensauffällige Platz-Kater die Essensgäste. Carmen meint, manchmal könne er ein richtiger Mistkerl sein. Wem sagt sie das? Und wer weiß schon, wie er seinen halben Schwanz eingebüßt hat. Ich vermute mal, es handelt sich um einen direkten Nachfahren des berüchtigten Kater Karlo. Viel sympathischer ist mir eine kleine, sehr magere Katze mit ihren Jungen. Anfangs habe ich drei gezählt, später zwei, heute Abend ist nur noch eines zu sehen.

22. Juni: Morgens besorge ich mir Vorräte in Mas, darunter zwei Dosen Katzenfutter. Die Frau an der Kasse staunt. Der fremde Motorradfahrer wird doch wohl keine Katze mit sich führen – oder doch? Woher soll sie denn auch wissen, dass deutsche Biker auf Katzenfutter stehen! Gegen 11 Uhr trete ich meine letzte Rundreise von Mas aus an. Bei Pantano fotografiere ich einen funktionslosen Staudamm im Embalse de Santolea. Man hat einen weiteren Damm oberhalb errichtet, um auf dem Grund des unteren Staubeckens Bodenschätze abzubauen.

https://www.bing.com/images/search?q=em ... &FORM=IGRE
https://www.acuaes.com/actuacion/recrec ... e-santolea
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Bei Las Cuevas de Canart fotografiere ich eine ruinöse Barockkirche, von deren Obergeschoss nur noch die Kreuzrippen stehen. Es ist schon ein seltsamer Kontrast: So wirkt der Stuck mit seinen vielen Reliefs im Kircheninneren teils noch völlig intakt, anderseits ist die Fassade stark ruinös. Der Ort selbst wirkt wie eine Postkartenidylle à la Spitzweg – wunderschön und leicht morbide. Ich tuckere mit der Honda durch die steilen und engen Gassen, kann aber nirgends das Moto abstellen, um ein Foto zu machen. https://www.youtube.com/watch?v=rhzRtPjf7ts
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Hinter Las Cuevas führt eine schmale Rüttelpiste ins Gebirge. Ich mache noch ein Foto des Orts und bin für die nächsten 20 Kilometer in einer Umgebung unterwegs, die mich stark berührt: einsam, erhaben, kein einziger Mensch weit und breit. Jetzt bloß keine Panne! Leider muss es in dieser schönen Gegend einen gewaltigen Waldbrand gegeben haben, der sich über eine lange Strecke bis nach Ejulve und weiter nach Aliaga hinzieht.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Aliaga empfängt mich mit einem unerwarteten Anblick. Eigentlich bin ich hierhergekommen, um die örtliche Burg zu besichtigen. Stattdessen säumen schwarze Halden die Straße. Wenige Kilometer vor Aliaga stoße ich plötzlich auf die Central Térmica - ein äußerst beeindruckendes Industriedenkmal: Das Kohlekraftwerk wurde 1949 errichtet, um die hiesige Braunkohle zu verstromen. 1982 erfolgte die Schließung des Betriebs, der lange Zeit als größtes und modernstes Kraftwerk Spaniens galt.
https://apudepa.com/centralaliaga/ https://es.wikipedia.org/wiki/Central_térmica_de_Aliaga
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jan 09, 2020 9:40 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Es gibt sogar ein Bergbau-Museum in Aliaga, das aber leider geschlossen hat. Immerhin finde ich auch noch das Kastell. Den mühsamen Aufstieg erspare ich mir und begnüge mich mit einem Foto. Auf dem Rückweg werde ich spürbar müde. Fast vier Wochen bin ich nahezu jeden Tag auf dem Bock gewesen und habe dabei rund 6.500 km zurückgelegt, oft auf kleinen Nebenstraßen. Das hinterlässt irgendwann Spuren – jedenfalls in meinem Alter. Zurück auf dem Platz genieße ich eine Dusche, muss aber mangels frischer T-Shirts mein altes wieder überstreifen. Der dürren Katzenmutter spendiere ich eine Dose Fleisch. Nachts höre ich sie bitterlich klagen. Ihr letztes Junges ist offenbar auch verschwunden. Herzzerreißend!
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

23. Juni: Gegen halb acht komme ich aus den Federn und packe meine Sachen. Carmen und Felix bereiten mir einen warmherzigen Abschied. Für fünf Nächte samt Abendessen und Getränken zahle ich gerade einmal 110 €. Die Fahrt in Richtung Pyrenäen verläuft ohne besondere Vorkommnisse, wenn man einmal davon absieht, dass sich das Navi am eingegebenen Fahrtziel totrechnet. Nach 45 Minuten beende ich das nutzlose Spiel. Mein heutiges Ziel liegt in den Pyrenäen: Es ist die „Domaine St. Martin“ in Casteil, einem kleinen Ort bei Prades - rund 50 km westlich von Perpignan. Auf dem Platz war ich schon viele Male, zuletzt im Jahre 2017. Der Wirt erkennt mich sofort wieder. Zwar hat sein Restaurant zu, doch kriege ich von ihm wenigstens eine Pizza serviert. Zum Abkochen habe ich heute wirklich keine Lust! Als Standort sichere ich mir einen lauschigen Platz ganz oben auf dem gebirgigen Terrain. Ich nächtige weitab von allen anderen Gästen, leider aber auch von Dusche und Klo. Egal, meine Privatsphäre geht mir vor! Den signifikanten Höhenunterschied zwischen Rezeption und meiner Parzelle schaffe ich immer noch im Sturmschritt. Hoffentlich bleibt das noch lange so.

Abends kriege ich zum ersten Mal auf dieser Reise einen Klassiksender rein. Merci, France Musique! Die Nacht ist still, nur manchmal hört man den Gesang einer Eule oder Löwengebrüll. Letzteres kommt aus dem benachbarten Tierpark. Hoffentlich halten dort die Zäune! Morgens muss man sein Brot übrigens nicht holen. Der Patron bringt es selbst nach oben und hängt die Tüte an den Lenker der Domi. https://domainesaintmartin.com
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

24. Juni: Es ist mal wieder Zeit für einen Ölwechsel. Passendes Synthetiköl im örtlichen Handel zu finden, erweist sich als fast unmöglich. Erst in Perpignan stoße ich darauf. Bis dahin habe ich rund 100 Kreisel durchfahren. Wer gerne im Kreis fährt, kommt in Frankreich voll auf seine Kosten. Da es das Öl nur im 4 Liter-Kanister gab, brauche ich für die überflüssigen zwei Liter ein Transportgefäß. In meinem Benzinkanister findet sich später das dringend gesuchte Volumen. Abends koche ich mir eine Fischsuppe aus dem Konservenglas. Köstlich! Das abendliche Telefonat mit Sigrid ergibt, dass ich gerade rechtzeitig aus Spanien verschwunden bin. Dort herrscht jetzt ein regnerisches Tief. Glück gehabt! Der Platz liegt nachts in völlige Dunkelheit. Die früher stets angeschaltete Wegbeleuchtung bleibt aus. Der Patron fährt neuerdings einen Sparkurs. In der Platzmitte wurde das (zweite) Männerklo geschlossen und die Damentoilette in ein Unisex-Klo verwandelt. Der – vor einiger Zeit erweiterte – Platz scheint nicht den erhofften Erfolg zu bringen. Sehr schade, denn seine Lage inmitten unberührter Natur ist erstklassig!
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jan 09, 2020 9:45 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

25. Juni: Obwohl ich schon oft im Roussillon unterwegs war, steht noch ein unerledigtes Ziel auf meiner Liste: Collioure. https://de.wikipedia.org/wiki/Collioure Der Küstenort besitzt eine Zitadelle, deren aktuelle Gestalt dem französischen Festungsbauer Vauban zu verdanken ist. Auf dem Weg dahin schaltet sich das Navi immer wieder ab. Angeblich vermisst es seine externe Stromversorgung. Auch das Voltmeter zeigt seit längerer Zeit keine Spannung mehr an. Da die Domi sonst aber prächtig läuft, ignoriere ich den Instrumentenausfall. In Collioure besichtige ich die beeindruckend große Zitadelle, finde den vom Tourismus geprägten Ort aber sonst wenig interessant. Bald bin ich wieder auf dem Rückweg. Dumm ist nur, dass ich wenig Benzin im Tank habe. Weder in Collioure noch im westlichen Hinterland finde ich eine Tanke. Und mein totes Navi ist auch keine Hilfe. Also geht es mit wenig Sprit und sehr viel Gottvertrauen ins Gebirge. Immerhin habe ich einen vollen Reservekanister dabei. Bei Prades kann ich endlich tanken. Nach 390 km gehen 18 Liter in den 21 Liter-Tank. Abends höre ich Gambenmusik im Platzrestaurant. Sie klingt nach Marin Marais. Logo, das isser! Ich frage den Wirt, ob der Interpret denn Jordi Savall sei. Ja, sagt der Mann und erzählt mir die Geschichte von der siebenten Saite, die ich natürlich längst kenne. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_siebente_Saite Da haben sich jetzt aber wirklich zwei Seelenverwandte gefunden!
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

26. Juni: Es wird wieder ein sonniger und warmer Tag. Nach dem Frühstück wechsele ich das Öl und wasche zwei T-Shirts. Auf der Rückreise soll es nämlich direkt zum Domi-Treffen gehen, das Ende der Woche in der Pfalz stattfindet. Da will man doch nicht durch einen unangenehmen Geruch auffallen. Als Abschiedstour im Roussillon unternehme ich um Sournia herum eine 150 km lange Tour in das Vorgebirge der Pyrenäen. Ich fahre kleine Pisten; rund 25 km davon sind geschottert. Ich genieße herrliche Ausblicke, muss aber stets für entgegenkommende Verkehrsteilnehmer mitdenken. Viele von ihnen rechnen einfach nicht mit Gegenverkehr. Nachmittags bunkere ich Mitbringsel für zu Hause, darunter 3 Liter Fischsuppe und – ähem – mehrere Dutzend Konservendosen mit Pulpo. Zur Feier des Tages gönne ich mir einen riesigen Flan zum Kaffee – und verzichte dafür abends auf die Fischsuppe. Jetzt muss ich 4 Liter davon in meinen überfüllten Koffern unterbringen. Ein Telefonat mit Sigrid bringt mir die Erkenntnis ein, dass Frankreich und Deutschland in den kommenden Tagen unter einer Gluthitze zu leiden haben werden. Na, das wird morgen ein Spaß auf der Autoroute du Soleil werden. Auch der Abend könnte schöner sein. Radio France Musique bringt nämlich heute keine gescheite Klassik. Beschwingt vom Wein sinniere ich darüber, wie sehr sich doch Frankreich seit meiner ersten Reise im Jahre 1969 verändert hat. Ich bedauere das sehr. Jüngere Leute vermissen natürlich nichts – noch nichts! Irgendwann werden auch sie mit der Tatsache konfrontiert, dass sich die Welt, die sie aus ihrer Jugendzeit her kannten, unwiederbringlich verändert hat. Das musste jede Generation durchmachen, bevor sie dann am Ende ganz abtrat. Hoffentlich dauert das bei mir noch eine Weile!
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