Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Zeigt her Eure Hondas - unterwegs oder in der Werkstatt
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Als ich aus größerer Distanz ein Knoblauchfeld fotografiere, das gerade abgeerntet wird, stoße ich auf eine angespannte Stimmung. Rasch trete ich die Flucht an.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Mein Navi habe ich ausgeschaltet. Trotz ausgiebig eingepflegter Zwischenstationen will es meist eine andere Route nehmen, als ich sie mir per Karte ausgesucht habe. In Albacete rächt sich das. In der Stadt komme ich vom Kurs ab und irre 20 Minuten orientierungslos umher. Ausgerechnet hier! Die Gegend um Albacete gehört zweifellos zu jenen Regionen Spaniens, die man gern zügig durchquert. Hinter Requena wird die Landschaft dann endlich wieder abwechslungsreich. Der weite Blick in die karge Landschaft fasziniert mich stets aus Neue.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Nördlich Teruel suche ich verzweifelt nach etwas Schatten, um eine Rast hinzulegen. Nirgends ein Baum. Da die Sonne senkrecht am Himmel steht, bieten auch Mauern keinen Schatten. Erst nach einer Stunde werde ich fündig. Die Dörfer sind hier klein und liegen sehr verstreut. Sähe man nicht manchmal moderne Autos, könnte man glauben, um 80 Jahre in der Zeit zurückversetzt worden zu sein. Mittelstand und Kleingewerbe dominieren die ländliche Wirtschaftsstruktur. Mir gefällt das. Die Kehrseite: Das Land blutet aus. Die Jungen gehen in die Großstädte und an die Küste.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Ich steuere denselben kleinen Zeltplatz an, den ich bereits bei der Hinfahrt nutzte. Hinter Mirambel verfranze ich mich dann und lande im Tal des Bergantes. Gottseidank! Das kleine Gewässer fließt hier in so malerischer Landschaft, dass ich am folgenden Tag eine halbe Stunde im Flussbett herumstapfe, um ein schönes Foto zu schießen.
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nabu kudurri usur
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Spät erreiche ich den Platz in Mas de la Matas. https://camping-la-palanca-del-mas.webnode.es/ Nach der langen Fahrt bin ich unkonzentriert und vergesse, einen Gang einzulegen, bevor ich absteige. Die Quittung erfolgt umgehend: Die Gailtalerin rollt über den Seitenständer nach vorn ab und legt sich hin. Felix, der Platzeigner, springt sofort herbei. Nur gemeinsam schaffen wir es, die schwere Fuhre wiederaufzurichten. Passiert ist gottseidank nichts. Das Blockhütten-Restaurant im Hintergrund des Bildes wird mich an den folgenden Abenden mit einfachen, aber wohlschmeckenden Speisen versorgen. Eigentlich wollte ich ja nur eine einzige Nacht hierbleiben, aber ein Telefonat mit Sigrid bringt mir die Erkenntnis, meinem nächsten Etappenziel (Frankreich) des Wetters wegen noch etwas fernzubleiben. Gerührt danke ich meinem zickigen Handy, das unerwartet Einsicht bewies und, leider nur vorübergehend, seine Funktion aufnahm.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

19. Juni: Der Tag ist sonnig und warm. Ich richte den verdrehten Domi-Spiegel, fülle den Scottoiler auf und suche in meinem Reiseführer nach lohnenden Besichtigungszielen. Frankreich reizt mich gar nicht mehr. Früher war das anders. In dem stets etwas schmuddelig wirkenden Land war die Welt in den 1970ern und 1980ern noch in Ordnung. Der Mittelstand hatte sein Auskommen. Die früher an jeder Ecke zu findenden Tankstellen, Bar-Tabacs und kleine Lebensmittelläden sucht man heute meist vergeblich. Unterschiede zu Deutschland kann ich kaum mehr erkennen. Alles ist ordentlich und wirkt wie geleckt – aber auch langweilig. Jetzt hat die französische Regierung auch noch den Verkehrsteilnehmer zum Dukatenesel gemacht. Mit Tempolimits und einer inflationären Zahl von Radarfallen wird abkassiert. Nicht so in Spanien. Da bleibe ich lieber hier. Ha, nimm das, Macron!

Ich entscheide mich wieder mal, Morella aufzusuchen. https://de.wikipedia.org/wiki/Morella Die uralte, militärstrategisch wichtige Stadt liegt auf einem Felsen hoch über dem Rio Bergantes und kontrolliert eine der Hauptverbindungen zwischen dem Ebro und dem Mittelmeer. Ihr Herrschaftsgebiet, eine rund 1.000 km² große Ebene, lässt sich von den Zinnen ihrer Burg mühelos überblicken. Seit ich 1990 zum ersten Mal hier war, fasziniert mich diese Stadt.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Dank ihrer strategischen Lage haben sich schon Römer, Westgoten, Mauren und christliche Ritter architektonisch in Morella verewigt. Insbesondere die berüchtigten Tempelritter hatten hier ihr Herrschaftsgebiet. Ich stelle die Domi vor der Stadt ab und mache mich auf einen schweißtreibenden Fußmarsch bei sengender Hitze gefasst.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Die malerischen engen Gassen müsste man eigentlich fotografieren. Leider ist mein Filmmaterial knapp geworden. Schwitzend stiefele ich mühsam zur gotische Basilika Santa Maria hoch. In deren Innerem genieße ich das prächtige Interieur, vor allem aber die dort herrschende Kühle. Als einen Höhepunkt der Besichtigung empfinde ich die mit jahrhundertealten Nägeln im Mudéjar-Stil verzierte Haupttür der Basilika. Dazu muss man allerdings aus der kühlen Kirche wieder hinaustreten – leider!
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Danach geht es zur Festung hoch. Als ich ein Bild vom Kreuzgang des untersten Teils der Festung schieße, wird mir klar, was mir bevorsteht. Gottseidank ist der Kassenraum klimatisiert und verfügt über einen Automaten mit gekühlten Getränken. Nach einer halben Stunde sehe ich ein, dass ich keinerlei Ausrede mehr habe, länger hier unten zu bleiben.
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Zuletzt geändert von nabu kudurri usur am Do Jan 09, 2020 9:21 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit der Gailtalerin 9.060 km nach الأندلس

Beitrag von nabu kudurri usur »

Es folgt ein mühsamer Aufstieg. Die Festung spielte in den Carlistenkriegen des 19 Jahrhunderts eine wichtige strategische Rolle und wurde bis in die 1920er Jahre hinein vom Militär unterhalten. Kurios: Während im übrigen Europa Stadtmauern als Verkehrs- und Entwicklungshindernisse niedergerissen wurden, verstärkte man sie in Morella. Die heute noch hier stehenden Geschütze künden davon.
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