Enduro-Neuling

Neu hier? Eine kurze Vorstellung wäre nett
HRC

Enduro-Neuling

Beitrag von HRC »

Servus,

da ich schon länger Lust darauf hatte, mal mit etwas sehr leichtem Geländefahren zu lernen und mein einer Sohn jetzt auch Moto-Cross fährt, habe ich mich mal nach so etwas umgesehen und bin über eine NX gestolpert, die optisch sehr heruntergeritten aber technisch hoffentlich i.W. in Ordnung ist. Ansonsten fahre ich eigentlich nur Mopeds mit Stummellenker.

Bei der Probefahrt ist prompt der Auspuff auseinander geflogen. Praktischerweise hat Michael mir gleich einen geschweißten Auspuff für wenig Geld verkauft, so dass ich die Kleine am Samstag abholen und gleich mal auf der Kinder-Cross-Strecke ausprobieren konnte. Das kleine Teil macht ziemlich Laune, auch wenn ich mich auf der Straße erstmal daran gewöhnen muss, dass sie doch sehr langsam ist.

Ich will sie jetzt erstmal über den Winter fahren und falls sie mir Spaß macht (wovon ich ausgehe), wird sie im Sommer etwas in die Reihe gemacht. Da hätte ich dann ein paar Fragen. Zuerst ist mir mal aufgefallen, dass das Fahrwerk sehr weich ist. Da ich eh nicht gerade ein Fahrwerksprofi bin und da auch nur auf Straße und Rennstrecke bisher am Setup gespielt habe, ein paar Fragen, was bei Enduros sinnvoll ist.
Insb. hinten ist die Dämpfung sehr gering. Da kann man sich ja mit einem Austauschfederbein helfen. Die von YSS sind relativ günstig (ca. 270€).
Die Gabel ist auch sehr weich. Ich habe den Negativfederweg noch nicht gemessen, es scheint mir aber, dass sie schon im Stand weit einsinkt.
Würde da das von Straßenmaschinen übliche Verhältnis 1/3 Negativfederweg, 2/3 Positivfederweg auch passen? Auch ist mir aufgefallen, dass sich die Gabel sehr leicht bis zum Anschlag rausziehen aber deutlich schwerer ganz einfedern lässt. Ich würde das mal so interpretieren, als dass die Federhärte eigentlich OK ist, aber die Vorspannung ziemlich gering (evtl. zu gering, also mal Federweg messen) ist und die Zugstufendämpfung auch ziemlich weich ist.
Liege ich damit richtig?
Und was für Federn hat sie denn normalerweise (progressiv oder linear)? Bei Sportlern für Straße oder Rennstrecke würde ich immer lineare Federn bevorzugen, weil sie ein transparenteres Gefühl fürs Vorderrad geben und beim Bremsen und hoher Kurvengeschwindigkeit nicht so stark verhärten wie progressive Federn. Ist das bei Geländemaschinen auch so, oder sollte man da progressive Federn als Schutz gegen Durchschlagen bei fiesen Bodenwellen nehmen?


Ansonsten hätte ich noch 2 konkrete Fragen für den Anfang:
- Wie groß ist das Anzugmoment für die Hinterachse (und ggf. weiterer Schrauben, die man beim Radwechsel braucht)? Der Hinterreifen ist nämlich komplett abgefahren und wahrscheinlich bekomme ich den neuen Reifen schneller als die weiteren Unterlagen zum Moped.
- Wie lautet der korrekte Reifendruck für die Serienbereifung?


Vielen Dank und ich hoffe mal, dass die Fragen nicht gleich zu überfallartig kamen (bzw., dass der alte Werbespruch "you meet the nicest people on a Honda" stimmt).
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250oz
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Re: Enduro-Neuling

Beitrag von 250oz »

Hallo HRC,
die Mutter an der Hinterradachse sollte mit 95Nm angezogen werden,
zumindest laut WHB.

Bei der Serienbereifung ist 1,5bar vorne und hinten bei Solo
Betrieb im Handbuch angegeben.

Willkommen im Forum :)

Grüße
Chris
Hauptsache 2 Räder und eine Kette :D
oder ein Riemen
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scrambler
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Re: Enduro-Neuling

Beitrag von scrambler »

Hallo,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :)
HRC hat geschrieben: Mo Okt 22, 2018 11:03 am auch wenn ich mich auf der Straße erstmal daran gewöhnen muss, dass sie doch sehr langsam ist
Drehen lassen - wer nicht ausdreht (mindestens 7000u/min) muss mit der Beschleunigung einer Wanderdüne auskommen ;)
HRC hat geschrieben: Mo Okt 22, 2018 11:03 am Insb. hinten ist die Dämpfung sehr gering. Da kann man sich ja mit einem Austauschfederbein helfen. Die von YSS sind relativ günstig (ca. 270€).
Unbedingt. Das ist meiner Meinung nach das sinnvollste Zubehör, auch wenn man kein Gelände fährt.

Progressive Gabelfedern wären bei dem Uraltbaujahr der Gabel der absolute Overkill. Bei Normalgewicht reicht es völlig, die beiden kurzen Kugelschreiberfedern gegen Vorspannhülsen auszutauschen viewtopic.php?f=6&t=89&start=10 und ein 15er Gabelöl zu nehmen. Der Negativfederweg ist Geschmackssache und sollte wohl so zwischen 20-30% betragen.

Gruß, Michael
sauve qui peut
HRC

Re: Enduro-Neuling

Beitrag von HRC »

scrambler hat geschrieben: Mo Okt 22, 2018 1:48 pm Bei Normalgewicht reicht es völlig, die beiden kurzen Kugelschreiberfedern gegen Vorspannhülsen auszutauschen viewtopic.php?f=6&t=89&start=10 und ein 15er Gabelöl zu nehmen.
Mein Gewicht sollte eigentlich kein Problem für die NX sein. Zusammen sind wir bei der 200er Marke :D
scrambler hat geschrieben: Mo Okt 22, 2018 1:48 pm Drehen lassen - wer nicht ausdreht (mindestens 7000u/min) muss mit der Beschleunigung einer Wanderdüne auskommen
Gegen drehen lassen habe ich nichts. Da ich sonst Zweizylinder fahre, ist der Bereich 7-10 eh der, den ich ganz gut gewohnt bin...
Aber auch wenn man die Nixe ausdreht kann man halt nicht mal eben so überholen. Aber daran kann man sich bestimmt gewöhnen.
HRC

Re: Enduro-Neuling

Beitrag von HRC »

Nachdem mir hier schon so nett einige Fragen beantwortet wurden, wollte ich doch mal die heruntergerissene Kiste zeigen, die ich da habe.

So sah sie beim Kauf aus:
vorher klein.jpg
Im Motorschutz sah es so aus:
motorschutz-klein.jpg
Nach einiger Putzerei und der Montage von heilen Elefantenohren und Spiegel, in denen man auch etwas sehen kann, sieht sie jetzt so aus:
nachher-klein.jpg
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walli777
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Re: Enduro-Neuling

Beitrag von walli777 »

Hast du gut gemacht. Schönes Moped :D
Gruß, Karin
HRC

Re: Enduro-Neuling

Beitrag von HRC »

Danke, Danke!
Aber wirklich schön wird die sicher nicht mehr. Dafür ist die Substanz zu schlecht (als Beispiele: an der oberen Gabelbrücke ist kaum noch Lack, an etlichen Stellen ist Rost usw.) davon abgesehen, dass ich auch nicht gerade einen Draht dazu habe, Mopeds zu putzen. Aber die sah echt so aus, als sei sie noch nie geputzt worden.
Ein paar mehr Bilder und Infos gibt es hier (ab Beitrag 105): http://www.vtr1000.de/forum/showthread. ... 530&page=5

Generell muss ich mich noch sehr an das Fahrverhalten gewöhnen und es gibt noch einige Baustellen. z.B. hakt der Gaszug aus ganz geschlossener Position, wodurch Lastwechsel sehr rupig sind. Da muss ich auch mal schauen, ob da einfach am Griff etwas verpekt ist, oder ob ich rausfinde, woran das liegt. Das in Verbindung mit der ungewohnten Sitzposition, der Hyperagilität der Kiste und den ungewohnten Reifen führt irgendwie dazu, dass ich mich damit bisher gar nichts traue.
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scrambler
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Re: Enduro-Neuling

Beitrag von scrambler »

HRC hat geschrieben: Do Nov 08, 2018 8:52 pm Aber wirklich schön wird die sicher nicht mehr. Dafür ist die Substanz zu schlecht (als Beispiele: an der oberen Gabelbrücke ist kaum noch Lack, an etlichen Stellen ist Rost usw.)
Ja, leider ging die Lackqualität bei den späteren Baujahren etwas in den Keller. Aber wer weiss - vielleicht wächst sie dir ja ans Herz, und läßt den Rahmen neu lackieren. Ich habe meinen vor ein paar Jahren flammspritzen lassen viewtopic.php?f=7&t=37&hilit=rahmen+flammspritzen - kostet nicht viel und man hat Ruhe vor dem Rost. Übrigens Rost: wenn du Zeit und Lust hast trenn doch mal den Edelstahlmantel vom Auspuff ab. Wenn er unten noch nicht durch ist liesse er sich wieder aufbereiten - Endkappen hätte ich noch (deine hast du ja bei der Probefahrt verloren :) ). Allerdings sind sie so gut wie immer hoffnungslos durchgerostet.

Wenn ich die Nixe mal ein paar Wochen nicht gefahren bin muss ich mich auch erst wieder umstellen - die ersten km fahre ich immer peinliche Schlangenlinien, bis ich mich wieder an den geringen Kraftaufwand beim Einlenken gewöhnt habe. Dann aber gibts für enge, kurvige Strecken kein besseres Motorrad für mich.

Der Motorschutz ist ja schon ein fall fürs "schwarze Museum viewtopic.php?f=3&t=920&start=10", der sieht aus, als hätte es aus dem Ölfilterdeckel rausgesuppt. Schon faszinierend, wie wenig sich manche um den technischen Zustand kümmern - ich hatte mal einen Teileträger, bei dem die Verschlußschraube des Steuerkettenspanners fehlte und Motor/Heck total verölt waren - im TüV Bericht stand drin "Motor ölt - geringe Mängel" - wer weiss, wie lange der damit noch rumgefahren ist.
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Helmut
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Re: Enduro-Neuling

Beitrag von Helmut »

Bin immer überrascht, wie schnell und bereitwillig eine originale Nx250 "personalisiert" wird, noch ehe man damit Erfahrung gesammelt hat.
Die kleine Nx ist als leichtes Wandermotorrad konzipiert. Nicht als Gewinner der Motocross-WM.

Selbst wenn der Schalldämpfer total durchgerostet sein sollte, kann man ihn sauber der Länge nach in zwei Hälften teilen und als Vorlage für eine Kopie benutzen. Sowas erkennt dann auch ein TÜV-tler an wenn man ihm das vernünftig erklärt und das Versorgungsproblem wäre ein für allemal gelöst.
Liebe Forumsmitglieder: denkt bitte dran, daß es sich bei der Nx250 um einen Oldtimer handelt, bei dem der Ersatzteilmangel euerem Fahrspaß jetzt schon schnell ein Ende setzen kann.

Gruss von der Küste
Helmut
HRC

Re: Enduro-Neuling

Beitrag von HRC »

Übrigens Rost: wenn du Zeit und Lust hast trenn doch mal den Edelstahlmantel vom Auspuff ab. Wenn er unten noch nicht durch ist liesse er sich wieder aufbereiten - Endkappen hätte ich noch
Würde sich der Edelstahlmantel auch an den schwarzen Auspuff, den ich von Dir bekommen habe, montieren lassen? Der Mantel hätte halt den Vorteil, dass da ja noch ein Hitzeschutzblech ist. Nützlich, wenn man mal die Kinder ein Stückchen mitfahren lassen will...
Wenn ich die Nixe mal ein paar Wochen nicht gefahren bin muss ich mich auch erst wieder umstellen - die ersten km fahre ich immer peinliche Schlangenlinien, bis ich mich wieder an den geringen Kraftaufwand beim Einlenken gewöhnt habe. Dann aber gibts für enge, kurvige Strecken kein besseres Motorrad für mich.
Da habe ich auch noch das Problem mit dem Gasgriff. Das frage ich wohl mal unter "Motor" nach (vielleicht hätte ich doch keine so vergammelte kaufen sollen...). Irgendwie hakt der nachdem er ganz geschlossen war. Es liegt auch nicht am Griff. Er ist jedenfalls wenn der Motor aus ist, gut leichtgängig. Irgendwie hängt er fest, als ob sich die Drosselklappe festgesaugt hätte. Das ganze ist umso stärker, je länger der Schiebebetrieb und je höher die Drehzahl war.

Aber was Kurven angeht ist mir auch noch etwas aufgefallen: Ich bin bisher ja nur sehr verhalten gefahren und habe vorhin mal die Angststreifen angeschaut: Vorne ist der Reifen schon ganz benutzt und hinten hat er noch ca. 1cm unbenutzt. Hat mich dann doch gewundert, dass der Vorderreifen so früh am Rand ist.
Der Motorschutz ist ja schon ein fall fürs "schwarze Museum viewtopic.php?f=3&t=920&start=10", der sieht aus, als hätte es aus dem Ölfilterdeckel rausgesuppt.
Es hat nicht aus dem Ölfilterdeckel gesuppt (oder zumindest tut es das jetzt nicht) sondern an einer anderen Stelle. Dazu kommt dann auch die Frage unter "Motor". :D
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